So funktioniert die Bildung einer Lauge
Vielleicht wissen Sie bereits, dass eine Lauge das chemische Gegenstück zu einer Säure ist, vielleicht auch, dass sie ätzend wirkt. Können Sie aber auch erklären, was bei der Bildung chemisch vor sich geht?
- Eine Lauge oder alkalische Lösung ist die Lösung eines basischen Stoffes in Wasser. Dieser kann fest sein, flüssig oder gasförmig - wie zum Beispiel Ammoniak. In wässriger Lösung nun bilden sich die für eine Lauge charakteristischen Hydroxidionen OH-.
- In einer Lauge gibt es mehr Hydroxidionen als Oxoniumionen (H3O+). Sie kann also Protonen, das sind positive Wasserstoffionen, aufnehmen, während eine Säure diese abgeben kann, weil mehr positive Oxoniumionen vorhanden sind. Je größer die Konzentration der Hydroxidionen einer alkalischen Lösung ist, desto stärker basisch ist diese - der pH-Wert liegt dabei über 7.
Wie man den Vorgang am Beispiel von Ammoniak erklären kann
Um die Bildung einer Lauge zu erklären, eignet sich das Beispiel von in Wasser gelöstem Ammoniak.
- Ammoniak ist eine gasförmige Base. Es handelt sich genauer gesagt um eine neutrale Base, das bedeutet, dass vor der Lösung in Wasser keine Ionen vorliegen. Ammoniak hat die Formel NH3 und ist weder positiv noch negativ geladen.
- Wird Ammoniak nun in Wasser gelöst, entstehen Ionen, welche die Lauge ausmachen. Man kann dies so erklären: Die NH3-Moleküle reagieren mit den H2O-Molekülen des Wassers, sodass Ammoniumhydroxid NH4OH entsteht. Die Lauge wird Ammoniakwasser genannt. Ammoniumhydroxid liegt aber nicht als molekulare Verbindung, sondern als Ionenverbindung vor: Es handelt sich um NH4+-Ionen (Ammoniumionen) und die für eine Lauge charakteristischen OH--Ionen.
- Allerdings liegen immer alle vier Anteile vor, die ein Gleichgewicht bilden: Wasser und Ammoniak auf der einen Seite, Ammonium- und Hydroxidionen auf der anderen. Tatsächlich liegt das Gleichgewicht stark auf der Seite von Ammoniak und Wasser, sodass nur wenige Hydroxidionen vorliegen und die Lauge somit eher schwach ist.
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