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Erdung - was ist das?

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Eine Steckdose ist mit dem gelbgrünen Schutzleiter geerdet.
Eine Steckdose ist mit dem gelbgrünen Schutzleiter geerdet.
Der Begriff "Erdung" stammt aus der Elektrotechnik. Er ist eine Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Lebewesen und Sachwerten und eng mit dem Potentialausgleich verwandt. Es ist kein Fachchinesisch und Sie müssen kein Experte sein, um die Wirkungsweise zu verstehen.

Erdung bedeutet "Verbindung zur Erde"

In erster Linie schützt die Erdung Menschen und Tiere vor den Gefahren eines Stromschlags. Sie schränkt daneben auch andere Gefahren oder Beeinträchtigungen ein. Dabei kann es sich um Überspannungen oder auch unerwünschte elektrische Felder handeln. Elektrische Felder beeinflussen unter anderem Sende- und Empfangsanlagen für den Funkverkehr. Elektrosmog ist auch ein unerwünschtes elektrisches Feld.

  • Erdung ist die eher landläufige Bezeichnung für eine Maßnahme, die weitgehend das gleiche bedeutet wie "Potentialausgleich". Vereinfacht ausgedrückt baut sich beim Vorgang Energie ab; Sie verschiebt sich.
  • Der Wortstamm "Erde" bezieht schon das Erdreich als elektrisches Potential in eine elektrische Schaltung oder Anlage mit ein.
  • Geerdet ist ein Bauteil, beziehungsweise eine Maschine oder Installation, wenn eine ausreichend gute elektrisch leitende Verbindung zum Erdboden besteht.
  • Weil der Begriff "Potential" auch "Fähigkeit" oder "Inhalt / Vorrat" bedeuten kann, stellen Sie sich zwei Gefäße vor, die mit einer Leitung verbunden sind. Eines davon ist die Erdmasse.
  • Potentialausgleich bedeutet Verschiebung von überflüssigem Inhalt zu einem Pool, der keine oder nur sehr wenig elektrische Energie beinhaltet.
  • Bei der Erdung fließt unerwünschte Energie aus erdfremder Masse in das Erdreich. Die Differenz an Potential gleicht sich aus, wie in verbundenen Gefäßen. Ein Blitzschlag ist auch eine Form von elektrischem Potential.

Die technischen Bedingungen und Vorschriften zum Potentialausgleich finden Sie zusammengefasst in der DIN VDE 0100-200 2006-06. (Deutsche Industrie Norm / Vorschriftenwerk Deutscher Elektriker). Für den Laien ist die DIN nur insofern interessant, dass er die handwerkliche Ausführung nachvollziehen kann.

Die DIN unterscheidet vier verschiedene Arten der Schutzschaltung

  1. Schutzerdung: Sie schützt Leben und Gesundheit. Sie ist überall anzutreffen, wo Menschen oder Tiere in Berührung mit elektrischem Strom kommen können.
  2. Blitzschutzerdung: Blitzschutz ist wichtig für Gebäude und ihre technischen Einrichtungen. Die hohe Energiedichte bei einem Blitzeinschlag wird vom Blitzableiter aufgenommen und in die Erde abgeleitet. 
  3. Funktionserdung: In elektrischen Betriebsanlagen kann es immer zu Havarien kommen, die zum Beispiel durch Wasser, Unwetter oder Materialfehler ausgelöst werden. Die Funktionserdung gewährleistet einen sicheren Betrieb von solchen elektrischen Anlagen. Sie mindert oder vermeidet Störungen, etwa durch Überspannung oder Kurzschluss.
  4. Betriebserdung für energetische Anlagen in Kraftwerken und Schaltstationen oder Bauwerken: Dazu zählen beispielsweise auch die Fundamenterder für Strommasten und Gebäude. Hier geht es nur darum, elektrische Aufladungen abzubauen. Der Begriff "Erdung" beschreibt die theoretisch abbaubare Energie in einem elektrischen Feld.

Für jede Art der Erdung bestehen spezielle Richtlinien und Vorgaben, die auf die Erfordernisse am Wirkungsort abgestimmt sind. Es würde zum Beispiel keinen Sinn machen, die gleichen technischen Verhältnisse für ein Wohnhaus auf die Betriebserdung für ein Umspannwerk anzuwenden. Die Potentiale der beiden Anwendungen klaffen weit auseinander.

Die Schutzfunktion ist permanent aktiv

Beim Betrieb elektrischer Anlagen, Maschinen oder Geräte kann es immer zu ungewollten Beschädigungen oder Störungen kommen, die für den Benutzer gefährlich sind, wenn keine Schutzmaßnahme vorhanden ist.

  • Gegen solche Gefahren wirkt die Erdung. Sie leitet den gefährlichen Fehlerstrom an einer Maschine oder die Überspannung über den Schutzleiter und den Potentialausgleich in den Erdboden ab. Die Berührung eines solchen defekten Teiles ist dann nicht mehr lebensgefährlich.
  • Die Ableitung erfolgt durch Kabel über den Erdungsleiter, der zum Erder im Erdreich führt. Er hat eine ausreichend große Berührungsfläche mit dem Boden und leitet die Energie sicher durch nichtrostendes Material ab.
  • In der Steckdose oder an der Klemmleiste erkennen Sie den Schutzleiter an der gelbgrünen Farbe. In vielen Gebäuden oder Produktionsanlagen ist es Vorschrift, auf den Potentialausgleich durch Schilder hinzuweisen: "Potentialausgleich - nicht entfernen!".

Stehen Sie selbst einmal vor der Aufgabe, ein Bauteil oder Gerät erden zu müssen, ist es nicht damit getan, einen Leiter in den Boden zu stecken. Damit die Maßnahme auch wirksam ist, muss ein Profi mittels Messungen den Umfang der Installation berechnen. Bestehende Anlagen darf man nicht verändern oder ersatzlos beseitigen.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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