Auf Einkoten von Schulkindern richtig reagieren
- Zunächst einmal sollte man sich, wenn Schulkinder sich einkoten, ganz auf das Kind konzentrieren. In dieser Situation muss man seinen Ekel wirklich im Zaum halten. Wichtig ist, dem Kind liebevoll, verständnisvoll zu begegnen, egal, wie sehr es stinkt.
- Wenn ein Schulkind sich einkotet, ist das für das Kind sehr schlimm. In dieser Situation machen Sie also alles, damit es sich schnellstmöglich wohl fühlt. Das Kind darf sich umziehen – wenn es in der Schule passiert und es dort keine gute Ersatzkleidung gibt, wird es nach Hause geschickt. Passiert es sonstwo in der Öffentlichkeit, binden Sie ihm einen Pulli um die Hüfte, so dass andere den Unfall nicht sehen, und fahren schleunigst nach Hause. Ohne zu klagen.
- Am besten helfen Sie dem Kind beim Waschen. Das zeigt dem Kind: Sie ekeln sich nicht und finden es nicht schlimm.
- Dann überlegt man sich die Ursachen. Die Ursache kann ganz banal sein – etwa weil das Kind Durchfall oder plötzlich sehr starke Angst hatte. Oder weil es aus irgendwelchen Gründen nicht rechtzeitig zur Toilette kam.
- Banale Ursachen sind günstig. Dann ist es vermutlich ein einmaliges Ereignis, und das Schulkind wird sich nicht wieder einkoten. Man bespricht mit dem Kind, dass es jederzeit zur Toilette darf, auch in der Schule, auch im Kaufhaus. Sie können sogar ein Spiel daraus machen: Wo findet man in der Bücherei, im Museum, am Spielplatz ein Klo?
- Waren andere Kinder Zeugen, als sich Schulkinder einkoteten, muss mit ihnen unbedingt geredet werden. Sonst besteht die Gefahr, dass das Schulkind, dem es passierte, verspottet wird. Solche Geschichten können sich leider lange in den Köpfen der Kinder halten. Steuern Sie sofort dagegen an. Erklären Sie den Schulkindern, warum es passiert ist. Und dass Einkoten zwar stinkt, aber dass das nichts Schlimmes ist. Schließlich stinkt jeder auf der Toilette. Möglicherweise müssen Sie ein bisschen grundsätzlicher werden und klar machen, dass nichts die Würde eines Menschen, auch eines Kindes, beschädigen kann.
- Wiederholt sich das Einkoten und wird chronisch, suchen Sie den Kinderarzt auf und lassen sich beraten. Er wird Ihr Kind dann möglicherweise an einen Psychotherapeuten verweisen, der mit dem Kind das Problem wieder in den Griff bekommt.
- Während der gesamten Zeit des Einkotens bis zur Heilung muss die Würde des Kindes gewahrt werden. Beschimpfen Sie nie das Kind, bleiben Sie liebevoll und zugewandt, egal, wie eklig Sie es finden und wie schwer es Ihnen fällt. Was das Kind jetzt am meisten braucht, ist Geborgenheit.
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