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Einen wasserführenden Kaminofen anschließen - Anleitung

Ihr Kaminofen freut sich auf Holz.
Ihr Kaminofen freut sich auf Holz.
Wasserführende Kaminöfen verbinden die Romantik des Kaminofens mit der optimalen Nutzung eines nachwachsenden Rohstoffes - Holz. Einen wasserführenden Kaminofen anzuschließen ist eine Angelegenheit für sehr versierte Heimwerker und Installations-Profis.

Aufbau und Anschluss eines wasserführenden Kaminofens

  • Im Gegensatz zum einfachen Kaminofen nutzt man bei einem wasserführenden Kaminofen Anteile der Heizleistung zur Erhitzung von Heizungswasser für eine zentrale Heizungsanlage.
  • Wasserführende Kaminöfen verfügen dafür über Wärmetauscher, die Brennhitze und Abwärme zusätzlich nutzen.
  • Kaminöfen, die schon als solche konzipiert und konstruiert sind, werden doppelwandig gebaut, und das Wasser in den Heizschlangen wird direkt über dem Brennraum aufgeheizt.
  • Einfachere Konstruktionen und Aufsatzteile nutzen nur die Wärme der Umluft und der Abgase. Ein Wirkungsgrad von über 80 Prozent ist durchaus realistisch. Die Energieersparnis ist erheblich.
  • Der Wasserkreislauf muss normalerweise über eine durch Regler gesteuerte Pumpe mit dem Heizkessel verbunden werden. Eine direkte Verbindung mit dem Heizkreislauf ist nicht empfehlenswert, zumal die typische Nutzung eines Kaminofens nicht regelmäßig und konstant erfolgt.
  • Wegen der hohen Temperaturen, vor allem in einem wasserführenden Kaminofen mit hoher Heizleistung - bis 30 KW (!) - sollten Sie den Kamin grundsätzlich an einen Pufferspeicher anschließen. Dies empfiehlt sich besonders dann, wenn andere wasserführende Wärmetauscher, wie Solaranlagen und Wärmepumpsysteme, an den Heizkreislauf angeschlossen sind.

Voraussetzungen für das Anschließen des Kamins

  • Kritisch ist bei einem wasserführenden Kaminofen die Standortwahl, vor allem bei Nachrüstungen. Selbst Leichtbau-Konstruktionen mit Aufsatzteil sind sehr schwer. Für freistehende Öfen ist daher grundsätzlich die Belastbarkeit des Bodens zu überprüfen. In manchen Fällen muss der Fußboden vom Keller her unterstützt werden. Bei einer typischen Heizleistung von rund 10 KW ist ein Leergewicht von 200 bis 250 Kilogramm einzukalkulieren.
  • Ein vorhandener Kamin muss für Mehrfachbelegung zugelassen sein und vom Kaminkehrer freigegeben werden. Häufig werden Kaminöfen aber an Außenwänden platziert, um einen eigenen Kamin aus Edelstahl an der Außenseite zu montieren. Diese gibt es auch als für Heimwerker geeignete Bausätze. Den Außenkamin anschließen kann also auch ein geübter "Laie".
  • Die leichteren Einbaumodelle für die Montage in der Wand eignen sich meist nur für Neubauten. Bei Nachrüstungen mit solchen Modellen, die bei einem eigenen Kamin in die Statik einer tragenden Wand eingreifen, muss ein Baufachmann hinzugezogen werden.
  • Bei der Standortwahl für einen wasserführenden Kaminofen sollte auch die Entfernung von der zentralen Heizgruppe berücksichtigt werden. Es gilt für das anschließen: Je kürzer desto besser. Im Bereich der Einspeisung müssen zusätzlich zum Platzbedarf der Regeleinheit Raum für die thermische Ablaufsicherung und vor allem eine Abflussmöglichkeit vorhanden sein.
  • Bei baulich günstigen Voraussetzungen sind sowohl Einbau als auch Nachrüstung von einem wasserführenden Kaminofen rentabel. Typische Preise liegen bei 3.000 Euro. Für die Installationsarbeiten sollte man ohne Eigenleistungen für Material und Arbeit rund 6.000 Euro veranschlagen.
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