Um aus einem Balkon ein bezauberndes Paradies zu schaffen, ist ein wenig Kreativität gefragt. Nicht jeder mag sich Balkonkästen an die Brüstung hängen, und auch Hängepflanzen von der Balkondecke sind nicht jedermanns Sache. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die nach individuellen Gestaltungsmöglichkeiten für Ihren Balkon suchen, dann wäre ein Steingarten mit Sicherheit eine zauberhafte Alternative.
Was versteht man unter einem Steingarten?
- Ein Steingarten beinhaltet im Normalfall Pflanzen, die aus der Alpenflora stammen oder recht trockenheitsresistent sind. Es macht ihnen wenig aus, wenn es längere Zeit nicht regnet.
- Der Untergrund kann aus größeren Teilen Kies oder Schotter bestehen, da die Pflanzen es ursprünglich gewohnt sind, sich ihren Weg durch unwegsames Gelände zu bahnen. Genau das stellt man in einem Steingarten nach, indem unterschiedlich kleine und große Steine um die Pflanzen herum drapiert werden und das Substrat selbst sandig oder fein kiesig gehalten wird.
- Durch die Steine entsteht ein guter Entwässerungseffekt, da das Regenwasser zwar die Pflanzen benetzt, doch durch das Substrat nicht gespeichert wird. Zudem wird mit den Steinen der natürlichen Umgebung entsprochen.
- Steingärten eignen sich wunderbar für Anfänger oder Menschen ohne den berühmten grünen Daumen. Sie gedeihen meist problemlos - sofern sie keine nassen Füße bekommen. Und genau das verhindern die Steine.
Pflanzgefäße für den Balkon
- Sie sollten Ihre Pflanzen für den Steingarten in Töpfe und Kübel einpflanzen. Selbst wenn Sie eine Rille oder etwas Ähnliches auf dem Balkon haben, empfiehlt es sich nicht, dort direkt zu pflanzen. Pflanzenwurzeln haben eine enorme Kraft und diese können den Beton zerstören.
- Die erste Überlegung gilt also den Pflanzgefäßen. Bedenken Sie dabei das Gewicht der Gefäße. Ein riesiger Steintopf alleine ist schon schwer. Wird er nun mit Erde oder Steinen gefüllt, steigert sich sein Gewicht noch. Platzieren Sie nun noch zwei oder drei andere Steintöpfe daneben - kann die Gewichtsgrenze des Balkons schnell erreicht werden. Suchen Sie sich die Töpfe also mit Maß und Vernunft aus.
- Jedes Pflanzgefäß sollte ein Abzugsloch am Boden haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Zudem müssen Sie unbedingt darauf achten, dass das Gefäß winterhart und frostsicher ist. Schließlich sollen die Steinpflanzen den Winter über draußen bleiben.
- Prinzipiell eignen sich auch ausrangierte Haushaltsgegenstände gut als Gefäß für Pflanzen, etwa ein alter Krug oder ein ausrangierter Weidenkorb. Sofern der Gegenstand ein Abzugsloch hat und frostfest ist, ist alles möglich - von Schuhen über Töpfe einfach alles. Wenn Sie sich einige Gefäße ausgesucht haben, ordnen Sie diese je nach Geschmack schön an und dekorieren das Ganze mit ein paar hübschen Kieselsteinen oder einigen Wurzeln - was Sie so finden bei Ihrem nächsten Spaziergang.
Die Steingartenpflanzen halten Einzug
- Steingartenpflanzen sind es gewohnt, mit wenig auszukommen. Würden Sie jetzt ein nährstoffreiches Substrat verwenden, wäre dies nicht gut für die anspruchslosen Pflanzen.
- Deswegen nutzen Sie am besten lockere, sandige Erde. Wenn Sie normale Blumenerde verwenden möchten, müssen Sie etwas Sand untermischen. Bevor die Erde in die Töpfe kommt, decken Sie die Abzugslöcher mit einigen Tonscherben ab. So kann sich das Abzugsloch durch austretendes Gießwasser und Erde nicht selbst verstopfen. Das hätte nämlich Staunässe zur Folge - fatal für Steingartenpflanzen.
- Nach dem Pflanzen können Sie die Ihre Steine in das Pflanzgefäß einbringen und das typische mediterrane Feeling entsteht durch das Beilegen verschiedener Steine. Achten Sie darauf, die Steine der Pflanzengröße entsprechend zu platzieren, sonst ergibt sich kein harmonisches Bild.
Welche Pflanzen eignen sich?
- Zu den beliebtesten und sicherlich auch schönsten Gewächsen im Steingarten gehört der Hauswurz. Er zählt zu den Dickblattgewächsen und eignet sich hervorragend für eine Bepflanzung in einem Kübel. Allerdings sollte diese Pflanze möglichst viel Sonne erhalten.
- Auf Ihrem Balkon hält es sich mit der Sonne in Grenzen? Das macht nichts, es gibt wunderschöne Pflanzen, die auch in Schattenlage gedeihen, etwa die Bergenie. Die blühende und immergrüne Staude bringt hübsche Blüten hervor und sie verträgt eine Bepflanzung in einem Kübel.
- Der Storchschnabel gehört ebenfalls zu den unproblematischen Gewächsen für einen Steingarten. Dieser Pflanze ist Sonne genehm, doch auch mit einem schattigen Standort arrangiert sich die Pflanze hervorragend. Sie müssen lediglich darauf achten, dass der Storchschnabel genug gegossen wird - es ist eine durstige Variante der Steingartenpflanzen.
Da Sie auf dem Balkon vermutlich mehrere Kübel und Töpfe nutzen, müssen Sie nicht darauf achten, ob die Gewächse sich vertragen - was in einem richtigen Steingarten der Fall wäre. Steingartenpflanzen sind meist winterhart, also können Sie sich den ganzen Sommer an der Pracht erfreuen und müssen im Winter keine besonderen Vorkehrungen treffen.
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