Was Sie benötigen
- Gewerbeschein
- Meistertitel
- Technischer Betriebsleiter
- Erlaubnis nach § 34 c GewO
Wenn Sie eine Baufirma gründen möchten, haben Sie mit der Branche hoffentlich schon genügend Kontakt gehabt und sind im Idealfall fachlich versiert. Als Laie haben Sie kaum eine Überlebenschance.
Eine Baufirma bedarf verschiedener Erlaubnisse
- Da Sie gewerblich tätig sind, benötigen Sie zunächst eine Gewerbeanmeldung an Ihrem Wohnsitz oder Ihrer geplanten Niederlassung.
- Wenn Sie handwerkliche Tätigkeiten ausüben, benötigen Sie im Regelfall einen Meistertitel, der Sie zur Eintragung in die Handwerksrolle berechtigt.
- Haben Sie selbst keinen Meistertitel, können Sie auch einen Meister als technischen Betriebsleiter einstellen und sich selbst auf die Rolle des Geschäftsführers beschränken.
- Soweit Sie als Bauträger oder als Baubetreuer aktiv werden wollen, benötigen Sie unabdingbar eine besondere Erlaubnis gemäß § 34 c der Gewerbeordnung. Diese bekommen Sie nur, wenn Sie keine Steuerschulden beim Finanzamt haben, ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis vorweisen können und eine saftige Gebühr für die Beantragung der Erlaubnis beim städtischen Gewerbeamt bezahlen.
- Hintergrund ist, dass der Gesetzgeber davon ausgeht, dass Sie in diesen Fällen mit Kundengeldern arbeiten und insofern persönlich und wirtschaftlich zuverlässig sein müssen.
Unternehmen auch ohne Meister gründen
- Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Baufirma zu gründen, aber selbst keine Tätigkeiten auszuüben und anzubieten, die einem Handwerker mit Meistertitel vorbehalten sind. Sie dürfen dann also keine Häuser errichten, sondern allenfalls innen und außen renovieren, beispielsweise Trockenbauarbeiten ausführen oder alte Häuser entkernen und anschließend neu ausstatten. Ferner wären Gartenarbeiten oder das Anlegen von Terrassen gestattet. In diesen Fällen genügt Ihr Gewerbeschein.
- Natürlich genügt es nicht, eine Baufirma formal zu gründen. Entscheidend ist, dass Sie die Baufirma auch wirtschaftlich zum Erfolg führen. Die Baubranche ist ein heiß umkämpftes Terrain, in dem sich viele Bauunternehmer tummeln. Ohne Eigenkapital oder Startkapital werden Sie kaum auskommen.
- Es dürfte außerordentlich schwierig sein, bei einer Bank ein Existenzgründungsdarlehen oder ein Darlehen überhaupt zu bekommen, sofern Sie nicht entsprechende Sicherheiten bieten können.
- Wenn Sie ein Darlehen tatsächlich beantragen wollen, werden Sie einen Businessplan vorlegen müssen. Darin müssen Sie der Bank darlegen, wie Sie Ihre Baufirma erfolgreich organisieren möchten. Dieses ist Voraussetzung für die Einschätzung der Bank, ob Sie in der Lage sein werden, das Darlehen auch zurückzuzahlen.
- Das größte Kapital einer jeden Firma sind die Kunden. Sie sollten also, sofern Sie aus dem Nichts heraus starten, zumindest wissen, woher Sie die ersten Aufträge beziehen. Ohne Kontakte zu potenziellen Bauherren werden Sie kaum richtig starten können.
In der Gründungsphase müssen Sie alles selbst bezahlen
- Weiterhin müssen Sie bedenken, dass Sie zur Ausführung Ihrer Arbeiten Werkzeuge und Baumaschinen benötigen. Diese müssen Sie kaufen oder leasen und bezahlen können. Vor allem benötigen Sie einen Transporter, mit dem Baumaterial zur Baustelle schaffen können.
- Da Ihre Kunden im Regelfall erst nach Ausführung der Arbeiten bezahlen, müssen Sie das Baumaterial zunächst selbst beschaffen und bezahlen. Für all dieses benötigen Sie eigenes Geld.
- Nicht zuletzt dürfen Sie auch die Buchführung und die Erstellung von Steuererklärungen nicht vergessen.
Bedenken Sie, dass Sie in der Anfangsphase Ihren eigenen Lebensunterhalt sicherstellen. Umsatz ist nicht gleich Gewinn. Nur das, was nach Abzug aller Kosten übrig bleibt, steht für Ihren persönlichen Bedarf zur Verfügung.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?