Was Sie benötigen
- Vogelhäuschen:
- Stichsäge
- Holztacker
- Schleifpapier
- verzinkte Nägel
- Hammer
- 20 Millimeter starke unimprägnierte Fichtenholzplatten
- dünne unimprägnierte Fichtenholzleiste
- Leinöl
- Pinsel
- für freihstehende Variante zusätzlich:
- Beton
- Bewehrungskorb
- Holzpfahl
Vogelhaus oder Futterhaus? - Möglichkeiten
Es gibt verschiedene Arten von Vogelhäuschen. Die bekanntesten sind der Nistkasten und das Futterhaus.
- Am Nistkasten lassen sich Futtermaterialien aufhängen, von denen sich die Vögel ernähren können. Er dient damit verschiedenen Zwecken: Er ist ein sicherer Zufluchtsort im Winter, hilft bei der Fortpflanzung und bietet außerdem Futter. Allerdings wird ein Nistkasten lediglich von einem Vogelpaar genutzt.
- Futterhäuschen bieten Platz für viele Vögel und beschränken sich nicht nur auf ein Pärchen. Nichtsdestotrotz bieten sie nicht den vollen Umfang eines Nistkastens, denn als Überwinterungs- und Fortpflanzungshilfe dienen sie nicht.
Beide Arten dieser Vogelhäuser im Garten zu haben, macht für Vogelfreunde daher großen Sinn. Obgleich es in der Bauanleitung weiter unten um einen Futterort für mehrere Vögel gehen soll, finden Sie eingehend einige Tipps zu beiden Häuschenarten.
Die richtigen Maße für Vogelhaus und Futterplatz
Um ein Vogelhaus zu bauen, das die Vögel auch nutzen, beschäftigen Sie sich vorab mit den Anforderungen und Ansprüchen verschiedener Vogelarten. Nicht jedes Vogelfutterhaus eignet sich nämlich für jede Vogelart. Vogelhäuschen bestehen in der Regel aus einem Kasten, dessen Inneres die Vögel durch ein Einflugsloch erreichen. Die Kastenmaße spielen keine entscheidende Rolle. Zu groß gibt es zum Beispiel nicht, da die Vögel ohnehin Nestmaterialien in die Hohlräume legen werden. Die Größe ihrer "Haustür" ist allerdings wichtig und hängt von der Vogelart ab.
- Bachstelzen, Hausrotschwänze oder Grauschnäpper nisten in halboffenen Kästen. Dasselbe trifft auf Zaunkönige, Rotkehlchen und Amseln zu.
- Kleinere Meisenarten, wie Tannen- oder Blaumeisen, fühlen sich in geschlossenen Vogelhäuschen mit 28 Millimeter großen Einflugslöchern runder Form am wohlsten.
- Die nächstgrößere Einflugsvariante bieten Häuser mit runden Löchern von 32 Millimetern. Größere Meisen, wie Haubmeisen, beziehen solche Domizile gerne.
- Sperlingsarten, Gartenrotschwänze und Kleiber bevorzugen ovale Einflugslöcher, die etwa 34 Millimeter groß sind.
- Für größere Vogelarten, wie Stare oder Buntspechte eignen sich Haustüren mit Einflugsschneisen von 45 Millimetern besser.
- Tauben oder Dohlen benötigen sogar Löcher von 80 Millimetern. Der voluminöse Waldkauz bezieht nur Domizile mit Einflügen von 130 Millimetern.
- Für einen Futterplatz ist ein Maß von 30 auf 15 Zentimeter mindestens notwendig. Andernfalls werden viele Vogelarten auf der Futterstelle nicht genügend Platz finden. Einflugschneisen gibt es hier nicht, da Futterstellen ringsum in der Regel offen sind. Trotzdem sollten Sie für Windschutz sorgen. Ebenso wenig fehlen darf ein Dach als Wetterschutz.
- Wenn Ihr Futterplatz frei stehen soll, betonieren Sie ihn in ein Fundament auf dem Boden ein, damit er weder wackelt noch umfällt. Vorsicht: Legen Sie dieses Fundament an geschützten Stellen an. Bemaßen Sie den Pfahl, der das Häuschen trägt, außerdem auf mindestens zwei Meter. Nur so sind die Vögel vor Fressfeinden sicher.
Sicherheit geht vor - Materialien für Vogelhäuser
Ihr Häuschen soll Vögeln eine Zufluchtstelle sein und zu ihrem Wohlergehen beitragen. Futterstellen sollen ebenso ein Ort sein, an dem sich die Tiere sicher fühlen. Bei der Materialsplanung beider Varianten bedenken Sie daher stets die Sicherheit der Vögel.
- Verwenden Sie nur Materialien, die für eine wärmedämmende Funktion übernehmen können. Bimsbeton, Holz und Holzbeton eignen sich in dieser Hinsicht gleichermaßen.
- Auf geeignetes Baumaterial zu achten, reicht als Kälteschutz auch bei Nistkästen. Eine zusätzliche Dämmung der Wände ist nicht erforderlich. Ebenso wenig sollten Sie das Haus nach dem Bau mit Materialien befüllen. Das schreckt die Vögel ab. Füllen möchten die Vögel es schon selbst.
- Verwenden Sie kein imprägniertes Holz. Ebenso wenig greifen Sie auf lackierte oder lasierte Varianten zurück. Sie selbst sorgen für Wetterschutz, indem Sie beständiges Holz, wie Fichtenholz, einölen. Das geschieht mit Leinöl und verhindert, dass die Vögel mit giftigen Stoffen aus Lack und Holzschutzmittel in Kontakt geraten.
- Zur Befestigung der etwa 20 Millimeter dicken Holzteile verwenden Sie verzinkte Nägel und Schrauben. Das verhindert Rosterscheinungen, was den Tieren und Ihrem Häuschen zugute kommt.
- Verzichten Sie bei Nistkasten und Futterhaus auf Sitzstangen außerhalb. Solche Stangen bringen Vögel in Gefahr, Feinden zum Opfer zu fallen. Außerdem sollten Sie sowohl Nistkasten als auch Futterhäuschen mit einem Vordach versehen, damit Fressfeinden der Zugang erschwert ist.
So bauen Sie ein Futterhäuschen selber
Für ein freistehendes Vogelhaus legen Sie in einer Tiefe von 40 Zentimetern mit Bewehrungskorb und Beton erst ein Punktfundament an, in das Sie den zwei Meter langen Holzbalken einbetonieren. Für Futterstellen zum Aufhängen können Sie diesen Schritt ignorieren. Schneiden Sie stattdessen mit einer Stichsäge die Fichtenholzplatten zurecht. Sie benötigen einen Boden, ein Dach, eine Zwischenwand, eine Rückwand und Seitenteile. Die Front lassen Sie offen, sodass eine halboffene Form entsteht.
- Die Bodenplatte schneiden Sie etwa auf 25 x 25 Zentimeter zu.
- Für die drei Seitenteile schneiden Sie drei Holzteile auf 10 x 14 Zentimeter zurecht.
- Für das Dach schneiden Sie sechs Platten auf 14 x 11 Zentimeter zu. Vorsicht: 14 Zentimeter entspricht dem oberen Kantenmaß. Die unteren Kanten sollten je nur drei Zentimeter breit sein.
- Bereiten Sie außerdem zehn Holzstückchen zu Maßen von 1,5 x 4,5 x 1 Zentimeter vor.
- Um Zäunchen zum Schutz der Tiere anzubringen, brauchen Sie außerdem vier Holzstücke zu zehn mal einem mal einem Zentimeter.
- Schneiden Sie zwei Holzleisten auf die Maße 2 x 13 Zentimeter zurecht.
- Sie sägen die Bodenplatte zu einem Sechseck, dessen einzelne Seiten den Maßen Ihrer Seitenteile entsprechen.
- Sägen Sie aus den Seitenteilen vorsichtig ein Loch von je sieben Zentimeter Durchmesser aus.
- Schleifen Sie alle Kanten sauber mit Schleifpapier ab, damit sich die Vögel nicht verletzen können.
- Um den Zaun zu bauen, legen Sie die zehn Zentimeter langen Holzteile parallel übereinander vor sich hin und hämmern fünf der zehn kleinen Holzstückchen gleichmäßig an beide Holzteile, um sie miteinander zu verbinden.
- Bauen Sie die Einzelteile jetzt zusammen, indem Sie mit einem Holztacker und Nägeln an der Bodenplatte die Seitenteile und Zäune befestigen.
- Vertackern Sie die sechs Dachteile miteinander und setzen Sie das Dach auf die Unterkonstruktion auf, wo Sie es an den Seiten der sechs Unterkanten je vernageln.
- Tackern Sie einen der ausgeschnittenen Kreise aus Schritt acht auf die offene Stelle im Dach.
- Tackern Sie die restlichen Holzleisten als Dachstreben auf die Stellen, an denen sich die sechs Dachplatten je treffen.
- Behandeln Sie das Holz zum Wetterschutz mit Pinsel und Leinöl. Bevor Sie es aufstellen, trocknen lassen.
Futter oder Futterspender hinein und fertig ist das selbergebaute Haus. Sie können es jetzt an einem sicheren Platz in zwei Metern Höhe aufhängen. Verwenden Sie dazu einen mit Gartenschlauch ummantelten Drahtbügel, um dem Baum nicht zu schaden. Für die freistehende Form müssen Sie selbstverständlich noch ein Loch in der Stärke Ihres Holzpfahls in den Boden schneiden, damit Sie das Häuschen aufsetzen können. Jetzt aber viel Spaß bei Fütterung und Vogelbeobachtung.
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