Die Brennweite des Objektivs richtig einschätzen
Ein Objektiv mit einer angegebenen Brennweite von 18-55 mm kann, je nachdem an welcher Kamera mit welcher Sensorgröße es genutzt wird, den Anschein einer anderen Brennweite auf dem Bild erzeugen. Die Brennweitenangaben auf einem Objektiv beziehen sich daher immer auf einen Betrieb an einer Vollformatkamera mit den Sensormaßen 24 x 36 mm.
- Verwenden Sie das Objektiv an einer anderen Kamera, die einen entsprechend kleineren Sensor einsetzt, ändert sich die Perspektive im Bild, so als würde man eine andere Brennweite einsetzen.
- Bei den meisten Canon Spiegelreflexkameras ohne Vollformatsensor kommt hier der Verlängerungsfaktor 1,6 zum Zug. D. h. dass Sie die Brennweite des Objektivs mit 1,6 multiplizieren müssen, um eine realistische Einschätzung vornehmen zu können. In diesem Fall wäre also der nutzbare Brennweitenbereich 28,8 - 88 mm.
- An den meisten Nikon Kameras liegt der Verlängerungsfaktor bei 1,5, was aus diesem Objektiv dort dann ein theoretisches 27 - 82,5 mm Objektiv machen würde.
- Bei Kameras mit 4/3-Sensor (z. B. Olympus) liegt der Verlängerungsfaktor sogar bei 2, was hier ein 36 - 110 mm bewirkt.
Typischer Einsatzbereich für ein 18-55 mm
- Der Brennweitenbereich deckt die meisten Standardsituationen ab und genau dafür ist es auch ausgelegt. Sie haben mit diesem Objektiv weder die Möglichkeit besonders weitwinklig zu fotografieren, noch haben Sie die Möglichkeit weit entfernte Objekte durch eine große Brennweite oder einen starken Zoom heranzuholen und zu vergrößern. Für beide Zwecke benötigen Sie entsprechend andere Objektive.
- Objektive mit dem Brennweitenbereich 18-55 mm haben sich jedoch als Immer-drauf-Objektiv bewährt, weil man damit nahezu alle Alltagssituationen zumindest ausreichend gut abbilden kann. Ein leichter Weitwinkel wird typischerweise für Landschaftsfotografie genutzt, während das obere Ende eine angenehme Portraitbrennweite widerspiegelt. Die gängigen Reportagebrennweiten von 35 mm und 50 mm sind ebenfalls mit abgedeckt.
- Gerade bei einem solchen Objektiv, das bei der alltäglichen Fotografie die Hauptarbeit übernehmen wird, lohnt es sich in ein Qualitätsprodukt mit hoher Lichtstärke und guter Verarbeitung zu investieren. Der Dauereinsatz rechtfertigt dann auch den höheren Preis.
- Verwenden Sie ein Objektiv dagegen nur sehr selten bzw. in sehr speziellen Situationen muss eine direkte Investition nicht immer die beste Wahl sein. Hier kann auch erst einmal ein gebrauchtes Objektiv oder eine Leihgabe herhalten.
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