Das ist ein Polypeptid
- Ein Polypeptid ist nichts anderes als ein sehr kleines Protein oder eine Art Vorform des Proteins. Proteine bestehen aus Ketten von Aminosäuren, die durch Peptidbindungen miteinander verbunden sind.
- Proteine unterscheiden sich je nach der Zahl der miteinander verbundenen Aminosäuren. Ein Dipeptid besteht aus 2 Aminosäuren, ein Tripeptid aus drei Aminosäuren und ein Polypeptid aus bis zu 100 Aminosäuren. Ein vollwertiges Protein besitzt mehr als 100 Aminosäuren.
- Proteine erfüllen lebenswichtige Aufgaben im Organismus und in den Zellen zum Beispiel beim Stoffwechsel durch Enzyme. Ihre Funktionalität beruht auf ihrer spezifischen Faltung, welche wiederum durch die Abfolge der Aminosäuren in der Polypeptidkette bestimmt ist.
Die Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese
Sie haben gelernt, was ein Polypeptid ist und dass Proteine lebenswichtige Aufgaben erfüllen. Wie die Ein-Gen-ein Polypeptid-Hypothese zustande kommt, erfahren Sie jetzt.
- Die Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese wurde ursprünglich Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese genannt. Dies wird dadurch begründet, dass viele Stoffwechselprozesse aus mehreren Reaktionen bestehen, von denen jede einzelne durch ein spezifisches Enzym (eine Form von Proteinen) katalysiert wird. Jedes Enzym ist durch einen spezifischen "Bauplan" der DNA in seiner Funktionalität bestimmt, d. h. durch eine bestimmte Reihenfolge einer Polypeptidkette, die während der Proteinbiosynthese sythetisiert wird, genau genommen also durch einen bestimmten Abschnitt auf der DNA.
- Nach der Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese wird ein solcher DNA-Abschnitt "Gen" genannt.
- In späteren Forschungen wurde herausgefunden, dass Gene nicht nur Polypeptide und Proteine in Form von Enzymen codieren, sondern auch Polypeptide und Proteine, die zum Beispiel als Strukturproteine oder Rezeptorproteine fungieren. Aufgrund dessen wurde die Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese umbenannt in Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese.
- Oft werden Merkmale eines Organismus durch die Wirkungen verschiedener, zusammenhängender Stoffwechselvorgänge ausgebildet. Diese sind demnach das Resultat der Wirkung mehrerer Gene.
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