Duales Studium beim Zoll - diese Voraussetzungen müssen Sie erfüllen

Zoll - das erwartet man von Ihnen

• Ohne Abitur oder Fachabitur geht nichts. Die Ausbildung ist ein duales Studium. Das bedeutet, dass Sie am Bildungs- und Wissenschaftszentrum (BWZ) Münster ein Studium und zusätzlich in verschiedenen Verwaltungsbereichen Praktika absolvieren. Sie müssen daher dieselben Voraussetzungen erfüllen wie die Studenten einer Fachhochschule.

• Sie müssen deutscher Staatsangehöriger oder zumindest EU-Bürger bzw. Bürger eines Staates sein, der das Abkommen über den europäischen Wirtschaftsraum unterzeichnet hat. Sie werden mit Beginn der Ausbildung zu einem Beamten "auf Widerruf". Das bedeutet, dass dieses Beschäftigungsverhältnis mit Abschluss des dualen Studiums mit der Laufbahnprüfung erlischt und zunächst durch eine befristete Beamtenstellung ersetzt wird. Die Möglichkeit, Beamter zu werden, ist aber an die Staatsangehörigkeit gekoppelt.

• Sie müssen jederzeit für die freiheitlich demokratische Grundordnung eintreten. Neonazis würden also erhebliche Probleme haben, für eine Ausbildung beim Bund überhaupt infrage zu kommen. Aber auch Verfassungsgegnern anderer Couleur soll damit der Zugang zum Staatsdienst verwehrt werden. Vielleicht erinnern Sie sich auch daran, dass ein Sympathisant des Salafistenführers Ibrahim Abou Nagie aus dem Polizeidienst entfernt wurde. Damit soll der Gefahr entgegengewirkt werden, dass die demokratische Grundordnung von innen heraus ausgehöhlt wird.

• Sie dürfen nicht vorbestraft sein und müssen in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben. Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse liegen im normalen Geschäftsverkehr dann nicht vor, wenn Sie Kredite und Darlehen nur in bedienbarer Höhe aufgenommen haben und keine "Negativmerkmale" bei der Kontoführung bestehen.

• Ein duales Studium beim Zoll aufnehmen zu können, setzt körperliche Fitness und gesundheitliche Eignung voraus. Es ist selbstverständlich, dass jeder Dienstherr Interesse daran hat, dass seine Mitarbeiter nicht gleich dienstunfähig werden. So hält es auch der Zoll. Dennoch können Sie sich auch als Schwerbehinderter bewerben. Für Sie gelten dann besondere Bedingungen.

• Sie müssen bereit sein, bewaffnet und in Dienstkleidung (Uniform) Schichtdienst zu absolvieren. Das Prinzip ist deutlich - Sie dürfen nicht damit rechnen, nach Ihrer Ausbildung als "Schreibtischtäter" mit normalen Bürozeiten Dienst zu schieben. Dass man Sie insbesondere als junger Beamter auch an Flughäfen etc. einsetzen kann, sollten Sie vor Ihrer Bewerbung bedenken. Dort wird man von Ihnen gegebenenfalls erwarten, eine Uniform und eine Dienstwaffe zu tragen (und natürlich auch, letztere im Ernstfall zu benutzen).

• Bundesweite Versetzungsbereitschaft bedeutet nicht nur, dass Sie während Ihrer Ausbildung an verschiedenen Standorten eingesetzt werden können, sondern auch, dass Sie beispielsweise einmal am Frankfurter Flughafen und später in anderer Funktion in Berlin tätig sein werden.

Duales Studium - Anforderungen an Ihre Augen

Selbstverständlich werden Brillenträger nicht vom Bewerbungsverfahren ausgeschlossen, aber eine gewisse Sehstärke ist allein wegen etwaiger Computertätigkeiten Einstellungsvoraussetzung.

• Dabei unterscheiden die Personalverantwortlichen zwischen Bewerbern, die jünger als 20 Jahren und solchen die älter als 20 Jahre sind. Die Anforderungen an die jüngeren Kandidaten sind dabei strenger. Dies liegt daran, dass das Wachstum in diesem Alter noch nicht abgeschlossen ist. Daher kann sich die Sehstärke stärker ändern, als bei älteren Kandidaten.

• Bis zum 20. Lebensjahre dürfen Sie eine Kurzsichtigkeit bis zu einer Stärke von 3.0 Dioptrien und eine Weitsichtigkeit bis zu einer Stärke von 2.0 Dioptrien aufweisen und eine Hornhautverkrümmung darf maximal 1.0 Dioptrien Fehlsichtigkeit (Stabsichtigkeit) verursachen. Ab dem 20. Lebensjahr darf eine Kurzsichtigkeit maximal eine Stärke von 10.0 Dioptrien aufweisen, bei Weitsichtigkeit ist der Grenzwert 6.0 Dioptrien und bei Stabsichtigkeit 4.0 Dioptrien.

• Grundsätzlich gilt, dass Ihr Gesundheitszustand vor der Einstellung ärztlich untersucht wird.

Wann ein Tattoo Ihre Einstellung verhindert

• Grundsätzlich ist das Tragen von Körperschmuck und Tattoos im Dienst nicht erwünscht. Dementsprechend können Tattoos oder auffällige Piercings etc. Ihre Verwendung negativ beeinflussen oder gar Ihre Einstellung verhindern. Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie an sichtbaren Stellen Symbole und Zeichen verfassungsfeindlicher Vereinigungen oder solche, die mit diesen Symbolen verwechselt werden können, tragen.

• Hierbei gehen die Personalverantwortlichen von der Schädigung des Ansehens der Bundesrepublik aus. Tragen Sie Tattoos an Armen, am Hals oder gar am Kopf oder Nacken, so kann Ihre Einstellung gefährdet sein. Sehen Sie also sicherheitshalber von zusätzlichem Körperschmuck ab, wenn Sie sich für ein duales Studium beim Zoll bewerben wollen.