Warum gilt der Dorgi auch als königliche Hunderasse?
Wenn Sie Hundehalter und zugleich am britischen Königshaus interessiert sind, haben Sie eventuell schon von der Rasse Corgi gehört. Diese Hunde waren bei der Queen schon seit ihrer Kindheit sehr beliebt. Fast ihr ganzes Leben lang, etwa seit ihrem 10. Geburtstag, lebten immer mehrere Corgis bei ihr im Palast.
Der erste Dorgi ist entstanden, als die Schwester der Queen, Prinzessin Margret, mit einem ihrer männlichen Dackel zu Besuch im Königshaus war. Die beiden Hunde waren sich offenbar derart sympathisch, dass einige Zeit später die ersten Vertreter der Rasse Dorgi geboren wurden.
Queen Elizabeth II fand rasch ihren Gefallen an den Nachkommen aus dieser zufälligen Verpaarung und ging dazu über, diese Kreuzung der beiden Rassen bewusst fortzusetzen. Diese Entstehungsgeschichte ist der Grund dafür, dass der Dorgi als königliche Hunderasse gilt.
Charakter und artgerechte Haltung des Hundes
Da sowohl der Corgi als auch der Dackel mit einer guten Portion Jagdambitionen ausgestattet sind, verhält es sich bei den Dorgis nicht sehr viel anders. Vor allem der Dackelanteil im Dorgi trägt dazu vieles bei. Der Dorgi ist darüber hinaus auch kein Hund, der sich dem Menschen freudestrahlend unterordnet. Eine liebevolle, aber konsequente Erziehung ist ausgesprochen wichtig. Dorgis müssen einen Sinn darin erkennen, wenn sie Ihren Aufforderungen Folge leisten sollen.
Eine zertifizierte Hundeschule kann insbesondere für Hundeneulinge eine gute Unterstützung bei der Erziehung sein. Es muss deutlich gesagt sein, dass speziell der Rückruf zuverlässig sitzen muss. Ansonsten kann der Dorgi nicht gefahrlos von der Leine gelassen werden; er würde sich selbst und andere Tiere gefährden, wenn er sich auf die Jagd nach ihnen begibt.
Wie kann der Dorgi beschäftigt und ausgelastet werden?
Über eine Aufgabe, bei der er seine Nase einsetzen darf, freut sich der Dorgi immer. Mantrailing, Fährtensuche oder sogar eine Ausbildung zum Rettungssuchhund - der Dorgi ist ein intelligenter und aufgeweckter Hund, der an diesen und ähnlichen Aufgaben seine Freude hat. Achtsamkeit ist allerdings geboten, da diese Rasse einen langen Rücken hat - der Einsatz der Nase ist vollkommen in Ordnung, hastige Drehbewegungen bei beispielsweise beim Agility können schnell gefährlich werden.
Wie tickt er charakterlich?
Wie jeder andere Hund baut auch der Dorgi eine emotionale Bindung zu seiner Familie auf. Fremden gegenüber ist er freundlich, wenn auch etwas reserviert. Seine Reserviertheit ist nicht zu verwechseln mit Angst; die hat der Dorgi nicht so schnell. Man kann eher sagen, er sucht sich seine Menschen genau aus, vornehmlich dann, wenn sie nicht zu seiner Familie gehören. Entscheidend für den Charakter eines Dorgis kann die Frage sein, ob er einen Rauhaardackel oder einen Langhaardackel in seiner näheren Verwandtschaft hat. Letzterer gilt als etwas anhänglicher, während der Rauhaardackel als deutlich eigenwilliger bekannt ist.
Das wiederum bedeutet aber nicht, dass ein Dorgi mit Rauhaardackel-Anteilen eine weniger enge Bindung zu seinen Menschen aufbaut. Er zeigt seine Zuneigung nur anders.
Wie sieht ein Dorgi aus?
Dorgis haben viel Ähnlichkeit mit den Corgis, einen bestimmten Rassestandard gibt es nicht. Die Fellfarben können variieren und der Dorgi kann sowohl Steh- als auch Schlappohren haben. Ausgeschlossene Fellfarben sind lediglich schwarz, weiß und Merle.
Generell haben Dorgis einen langen Rücken, eine Eigenschaft, die Dackel und Corgi gemeinsam haben. Dorgi und Corgi teilen sich einen gemeinsamen Gendefekt, der zur Folge haben kann, dass Vertreter beider Rassen ohne Schwanz geboren werden. Das kann, muss aber nicht passieren.
Das Fell der Rasse ist meistens kurz und mit dichter Unterwolle ausgestattet. Je nachdem, ob ein Rauhaar- oder Langhaardackel eingekreuzt ist, kann die Haarstruktur variieren. Einen wirklich langhaarigen Dorgi werden Sie jedoch nicht finden.
Pflege und Gesundheit der Rasse
Das Fell des Dorgis sollte mehrmals wöchentlich gekämmt werden, während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst gerne täglich. Seine Ohren sollten Sie regelmäßig auf Verschmutzungen und Fremdkörper kontrollieren, vor allem letzteres kann auf Spaziergängen in der Natur schnell passieren.
Bei den Augen genügt es, wenn Sie regelmäßig das ausgetretene Sekret entfernen, im Grunde wie auch bei anderen Hunderassen. Spezielle Anforderungen an seine Pflege stellt der Dorgi nicht.
Wenn Ihnen die Krallen zu lang erscheinen, können Sie diese von Ihrer Tierärztin kürzen lassen. Alternativ können Sie sich auch zeigen lassen, wie Sie die Krallen selbst kürzen können. Es ist aber auch völlig in Ordnung, wenn Sie das lieber dem medizinischen Fachpersonal überlassen möchten. Krallen schneiden lassen kostet kein Vermögen und die Tierärztin kann das Verletzungsrisiko besser einschätzen.
Gibt es rassetypische Erkrankungen beim Dorgi?
Es gibt einige Vorerkrankungen, die der Dorgi und der Dackel gemeinsam haben. Das sind unter anderem Bandscheibenvorfälle, auch bekannt unter dem Begriff Dackellähmung. Treppensteigen sollte vermieden werden, wann immer es möglich ist. Sprünge sind ebenfalls riskant, da es dabei zum Bandscheibenvorfall kommen kann. Bett und Sofa sollten aus diesem Grund im Sinne des Hundes besser keine Option für ihn sein.
Die sogenannte Von Willebrand Krankheit ist ebenfalls Thema beim Dorgi. Damit ist ein erhöhtes Blutungsrisiko gemeint. Wenn der Dorgi sich verletzt, kann er also stärker bluten als ein anderer Hund. Sprechen Sie das Risiko dieser rassetypischen Erkrankungen gerne bei Ihrer Tierärztin an, um Näheres zu erfahren.
Der Dorgi ist ein toller Hund für aktive Menschen, die gerne auf ausgedehnte Streifzüge durch die Natur gehen. Bei Menschen, die weniger aktiv sind, wäre er nicht allzu glücklich. Eine seriöse Zuchtstätte für Dorgis werden Sie hierzulande nicht finden, da die Mixrasse bei keinem der hiesigen Dachverbände gelistet ist.
Es besteht allerdings die Chance darauf, dass ein Dorgi oder ein vergleichbarer Mix im Tierschutz auf sein neues zu Hause wartet.
Ob es am Ende ein Dorgi oder ein ähnlicher Mischling sein wird - wir wünschen Ihnen an dieser Stelle schon viel Freude und eine lange, gesunde Zeit mit Ihrem neuen Mitbewohner!
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