DKW - eine deutsche Traditionsmarke
- Wie so viele andere später bekannte und erfolgreiche Marken wurde die Firma DKW unter bescheidenen Bedingungen in Chemnitz gegründet. Die Firma stellte sich breit auf und produzierte u. a. Teile für Dampfmaschinen und Haushaltgeräte.Der Inhaber Rasmussen, ein Däne, hatte ein gutes Händchen für die richtigen Entscheidungen zur Zukunft seiner Firma.
- Die Abkürzung DKW entstand mehr beiläufig aus einer recht erfolgreichen Produktionspalette, nämlich Spielzeug. "Des Knaben Wunsch" wurde ein Spielzeugmotor genannt, für den Rasmussen die Rechte vom Erfinder gekauft hatte. Der Motor wurde in weiterentwickelter Bauweise auch in größerer Stückzahl als Fahrrad-Hilfsmotor verkauft.
- Ab 1927 beschäftigte sich DKW mit der Konstruktion von Automobilen. Die Motoren erhielten später auch eine neue Technologie, die Umkehrspülung, für die Rasmussen die Rechte erworben hatte. 1939 begann die Serienproduktion des legendären Typs "RT125" (RT = Reichstyp). Das Motorrad wurde auch von der Wehrmacht eingesetzt.
Die RT125 - eine Erfolgsgeschichte
- Nach dem 2. Weltkrieg besann man sich bei Auto-Union auf die guten Erfahrungen mit der RT125 und begann 1951 wieder mit der Serienfertigung unter der Traditionsmarke "DKW". Schon 1 Jahr später wurde der Motor modernisiert und leistete dann 5,7 PS. Das reichte für eine Höchstgeschwindigkeit von gut 80 km/h. Die Maschine war nur solo zu benutzen und wog 84 kg.
- Die Typbezeichnung dieser Maschinen war RT125/2a. Sie wurde abgelöst von RT125/2, ab August 1953. Jetzt hatte die Maschine einen neuartigen Auspuff, der sie leiser machte und ihr zu einer Leistungssteigerung auf 6,4 PS verhalf. Sie erreichte damit 92 km/h. Auch verschiedene andere Verbesserungen kamen zum Tragen, wie etwa die Soziusfähigkeit.
- 1957, als der Absatz seit Längerem stark zurückgegangen war, brachte DKW noch einmal eine Weiterentwicklung heraus: Den Typ RT125H. Die Maschine zeichnete sich u. a. durch eine vollgekapselte Kette und eine selbst entwickelte Hinterradfederung aus. Wegen zu geringer Verkaufszahlen wurde die Fertigung schließlich ganz eingestellt.
- In den letzten Produktionsjahren erschien mitunter hinter dem Typ die Ergänzung "W". Das bedeutete, dass der Produktionsstandort im Westen war, weil auch in der DDR, am Traditionsstandort von DKW, Zschopau (Sachsen), ein Motorrad mit der gleichen Bezeichnung hergestellt wurde. Es war übrigens nicht die einzige ausländische Fertigung, auch in Italien baute man die RT125 eine Zeit lang weiter.
- Die Fertigungszahlen erreichten in der DDR etwas über 50000 Stück. Alle jemals von DKW und den Lizenznehmern hergestellten RT125 erreichen die Zahl 135000 Stück, was weltweit von keinem anderen Modell übertroffen werden konnte.
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