Kopf- und Rumpfknochen von Katze und Hund vergleichen
- Schauen Sie sich den Kopf von Katzen an, wird Ihnen auffallen, dass sie nicht wie Hunde unterschiedlichen Formen des Gesamtschädels besitzen. Sie haben einen Hirnschädel, der eine sehr runde Form aufweist, und tragen dazu einen kurzen Gesichtsschädel. Dagegen weisen Hunde je nach Rassezugehörigkeit einen langen, kurzen oder einen dazwischen liegenden Gesichtsschädel auf.
- Die Wirbelsäule beider Haustiere besteht aus ungefähr fünfzig Wirbeln, wobei die Kaudalwirbel, die bei der Bildung des Schwanzes beteiligt sind, erheblich in der Anzahl variieren können. Werden sowohl Katzen als auch Hunde schwanzlos oder mit einem Stummelschwanz geboren, sollten Sie wissen, dass es sich dabei um Missbildungen des Wirbelsäulenendes handelt. Dadurch kann der aktive Bewegungsapparat so weit in Mitleidenschaft gezogen werden, dass Bewegungsstörungen auftreten, die bis zu einem kaninchenartigen Hoppeln reichen können.
- Beachten Sie, dass Katzen der Isle of Man als Manx bezeichnet werden, wenn ihnen der Schwanz fehlt. Kommt dieser Körperteil als Stummel vor, nennt man sie Stumpy. Besonders bei Siamkatzen kommen Deformationen des Schwanzes häufig vor.
- Zum Skelett der Katze gehört auch der knöcherne Brustkorb. Er besteht zum einen aus dem Brustbein, das sich aus dem Handgriff (Manubrium), dem Habichtknorpel (Cartilago manubrii), sechs Brustbeinstücken (Sternebrae) und dem Schwertfortsatz (Processus xiphoideus) mit dem Schaufelfortsatz (Cartilago xiphoidea) zusammensetzt. Sie sollten wissen, dass Hunde zwei zusätzliche Brustbeinstücke besitzen und nicht nur diese, alle Sternebrae durch dicke Knorpelscheiben getrennt sind.
- Zum Thorax des Stubentigers gehören auch dreizehn Rippenpaare. Neun der Paare bilden eine direkte Verbindung mit dem Brustbein. Die restlichen vier hinteren Paare befinden sich am knorpligen Rippenbogen.
- Es ist interessant zu wissen, dass sich das Brustbein aus zwei Sternalleisten entwickelt. Bei dem Zusammenschluss kann es zu verschiedenen Fehlbildungen wie Löchern und Spalten kommen, die bei Ihren Haustieren zu einer Verlegung des Herzens führen.
- Beachten Sie, dass die Form des Brustkorbes bei Katzen und Hunden sehr verschieden ist. Während dieser Körperteil bei Ihrer Katze kegelartig aussieht, gleicht es beim Hund dem einer an den Seiten abgeflachten Parabolschüssel.
- Durch diesen Unterschied sind auch die Rippen in einem unterschiedlichen Winkel angesetzt, sodass Ihre Katze beim Atmen eine größere Differenz zwischen normaler und maximaler Einatmung (Inspirationsreserve) hat. Aus diesem Grund ist die Überlebenschance bei einer Verletzung des Brustkorbes und der darunter liegenden Organe höher als bei einem Hund.
- Der Schultergürtel verbindet den Rumpf mit den vorderen Gliedmaßen. Er ist sowohl bei Katzen als auch bei Hunden nur ansatzweise vorhanden. So besitzen beide ein vollständig ausgebildetes Schulterblatt. Das Schlüsselbein ist jedoch nur rudimentär vorhanden, als isoliertes Knochenstückchen im Oberarm-Kopf-Muskel (M. brachiocephalis) eingeschlossen und hat daher keine gelenkige Verbindung zum Schultergürtel.
- Durch den Beckengürtel sind die hinteren Extremitäten mit dem Rumpf Ihrer Haustiere verbunden. Es besteht aus dem Darm-, Scharm,- Sitz- und Kreuzbein und ist bei Katzen wesentlich schlanker als bei Hunden.
Beim Haustier das Skelett der Extremitäten betrachten
- Sowohl Hund als auch Katze sind Zehengänger und Paarzeher, weil bestimmte Zehen stärker ausgebildet sind als andere. Somit können sich die Füße gut den Bodenbeschaffungen anpassen, wobei Sie berücksichtigen sollten, dass das Gewicht der Haustiere nur auf den Zehen liegt.
- Während der Oberarm Ihrer Katze besonders schlank ist, können Sie bei verschiedenen Hunderassen feststellen, dass deren Humerus unterschiedliche Längen haben und dazu gebogen oder verdreht vorkommen kann. Die beiden Unterarmknochen sind nicht nur gegeneinander beweglich, sondern auch gleich stark ausgebildet und durch eine Membran miteinander verbunden.
- Die Vorderfüße der Haustiere bestehen aus sieben Karpalknochen, die in zwei Reihen vorzufinden sind. Sie sollten wissen, dass bei Ihrem Stubentiger die dritte Zehe am längsten ist. Beim Hund können Sie herausfinden, dass die Länge der dritten und vierten Zehe denen der anderen übersteigt. Bei beiden Tierarten befinden sich Gleitdruckkörper an den Zehen.
- Katzen besitzen rundliche und gerade Oberschenkelknochen, wogegen Sie beim Hund je nach Rasse leicht gebogene Knochen erkennen können. Die Knochen der Unterschenkel sind bei beiden vollständig vorhanden.
- Das Skelett der Hinterfüße ist bei Hunden und Katzen ähnlich aufgebaut. Die Zehenknochen entsprechen denen der vorderen Füße, wobei die erste Zehe beim Hund fehlen kann und beim Vorkommen als Afterkralle, bei doppelten Wuchs als Doppelsporn bezeichnet wird. Beachten Sie, dass Katzen einen rudimentären ersten Mittelfußknochen besitzen und aus diesem Grund nie eine erste Zehe aufweisen sollten.
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