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Die Glosse am Beispiel einfach erklärt

Glossen wählen oft karikierende Blickwinkel.
Glossen wählen oft karikierende Blickwinkel.
Die Glosse gehört zu den anspruchsvollsten journalistischen Gattungen. Sie gehört zum festen Repertoire der großen Tageszeitungen und versucht zum Beispiel humoristisch Stellung zu einem bestimmten Thema zu nehmen.

Die Glosse - Merkmale und Bauweise

  • Eine Glosse schildert in der Regel die Hintergründe eines Ereignisses oder entwirft ein mögliches, oft fiktives Szenario, das Bezug auf ein bestimmtes gesellschaftliches Thema oder eine bestimmte gesellschaftliche Diskussion nimmt. Zumeist sind Unsitten des Alltags der Gegenstand von Glossen. Die Glosse ist nicht auf ein bestimmtes Ressort beschränkt und in ihrer Form freier als der Kommentar.
  • Stil prägend für die Glosse ist der Versuch, auf möglichst originelle Weise beim Leser für Heiterkeit oder Amüsement zu sorgen. Dies geschieht auf eine Weise, die gleichzeitig versucht, den Leser zum Nachdenken anzuregen. Ironie und Spott bestimmen den Blickwinkel vieler Glossen, die bestimmte Zusammenhänge gerne karikiert.

Thema neue Errungenschaften - typisches Beispiel für eine Glosse

  • Eine häufiges Thema für Glossen ist die mediale Darstellung wissenschaftlicher Entdeckungen. Hier hat die Glosse die Möglichkeit, Nutzen, Neuigkeitswert und Medienverhalten der Akteure zu kontrastieren. Sie kann darauf Bezug nehmen, wie in der Vergangenheit mit ähnlichen wissenschaftlichen Erfolgsmeldungen umgegangen wurde, kann zitieren und (auch rhetorische) Fragen stellen.
  • Immer wieder geht es in der Presse um den Planeten Mars und seine Beschaffenheit. Zum Bespiel stellte ein Autor in einer großen, deutschen Tageszeitung dar, wie mit etwas zeitlichem Abstand der Wert einer wissenschaftlichen Erfolgsmeldung oft ernüchternd relativiert werden muss. Als vergleichendes Beispiel zieht der Autor die Suche nach immer neuen Elementarteilchen heran. Deren Entdecker waren nach diversen Revisionen dazu übergegangen, die Presse mit etwas größerer Zurückhaltung über Ihre Erfolge zu informieren. Als Laie, so werden die Wissenschaftler eines Kernforschungszentrums wiedergegeben, würden sie ihre eigene Entdeckung bestätigen, als Wissenschaftler aber zugeben müssen, dass sie sich über das Wesen ihrer Entdeckung noch im Unklaren seien. Der Text mutmaßt abschließend spöttisch, dass die Öffentlichkeit wohl bald mit den Fotos von unscharfen Marswürmchen verblüfft werden könnte.
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