Der Lebenslauf ist das zentrale Element in Ihrer Bewerbung. Hier erfährt Ihr potenzieller neuer Chef, welche genaue Ausbildung Sie haben, welche Qualifikationen Sie besitzen und ob berufliche Erfahrungen in ausreichendem Maße vorhanden sind. Daher ist es zu Ihrem Vorteil, wenn Sie möglichst detaillierte Angaben machen und nicht nur die notwendigsten Informationen aufschreiben.
Alle Stationen detaillierter beschreiben
Der detaillierte Lebenslauf wird manchmal mit einer ausformulierten, nicht-tabellarischen Vita verwechselt, bei dem die einzelnen Stationen in einem Fließtext beschrieben werden. Dies ist aber nicht gemeint. Stattdessen fordert das Kriterium der Detailliertheit, dass Sie auch Dinge angeben, die sonst bei einem Kurzprofil weggelassen werden. Die Lebensläufe gliedern sich dabei in bestimmte Abschnitte: die Ausbildung, die beruflichen Erfahrungen, weitere Qualifikationen und Sonstiges beziehungsweise Interessen.
- Zur Ihren persönlichen Daten gehören Name und Anschrift. Ihren Geburtsort, Ihr Geburtsdatum und den Familienstand müssen Sie zwar nicht angeben, aber der Verzicht auf diese Informationen kann schnell unvollständig wirken. Selbst bei der detaillierten Form werden aber die Berufe der Eltern nicht mehr mit angegeben; auch nicht wenn Sie Berufseinsteiger sind.
- Der zweite Abschnitt - die Ausbildungszeiten - beginnt mit der Grundschule. Oftmals wird nur der Schulbesuch als Ganzes (ohne Erwähnung einzelner Bildungseinrichtungen) zusammen mit dem erzielten Abschluss genannt. Da es bei einer detaillierteren Vita aber darauf ankommt, die Abschnitte auch ein wenig zu erklären oder zu begründen, nennen Sie hier die besuchten Schulen einzeln.
- Das gilt ebenfalls für die spätere Lehre oder das Studium. Im Lebenslauf erwähnen Sie zudem spezielle Schwerpunkte und die Abschlüsse sowie Noten (zum Beispiel Abschluss als Mechatroniker, Schwerpunkt Energieelektronik, Gesamtnote 1,5). Sie können analog den Titel Ihrer Abschlussarbeit erwähnen, gerade wenn Sie studiert haben und bisher nur wenige berufliche Erfahrungen sammeln konnten.
- Im Bereich "Berufserfahrungen" listen Sie Ihre Tätigkeiten auf, geben die Beschäftigungszeiträume an (Monat und Jahr) und fügen eine kurze Beschreibung Ihrer Position an. Manchmal ist es sinnvoll, anzugeben, warum Sie eine Stelle nicht mehr ausüben. Hier können Sie etwa hinzufügen, dass ein Vertrag befristet war oder Sie eine Stelle wegen Insolvenz des Unternehmens verloren haben. Ansonsten bleibt beim Personaler die Frage offen, weshalb Sie dort nicht mehr arbeiten.
- Die wichtigsten Aufgaben sollten in Form von Stichpunkten genannt werden. Spezielle Projekte können Sie dann erwähnen, wenn diese Ähnlichkeiten zur ausgeschriebenen Stelle aufweisen. Auch Verantwortungsbereiche können angegeben werden (zum Beispiel Führungsverantwortung und Mitarbeiteranzahl, für die Ihnen die Führung oblag; ein eigenes Budget). Wenn Sie erst in das Berufsleben starten und die praktischen Erfahrungen daher fehlen, dann können Sie hier Praktika oder Studienprojekte mit Praxisbezug detaillierter erwähnen.
Weiterbildungen und Interessen im Lebenslauf benennen
Die spalte "weitere Qualifikationen" ist bei einem detaillierten Lebenslauf entscheidend. Oft schreiben Bewerber hier sehr wenig, aber der Bereich Ihrer Vita gibt Ihnen die Möglichkeit, so richtig mit dem, was Sie können, zu überzeugen. Listen Sie hier Weiterbildungen sowie Sprach- und EDV-Kenntnisse auf. Dabei können Sie noch hinzuschreiben, wie gut Ihre Kenntnisse sind (zum Beispiel Englisch - verhandlungssicher; Russisch - Grundkenntnisse).
- Wenn Sie entsprechende Zertifikate besitzen (zum Beispiel Bescheinigung über Teilnahme an einem IT-Kurs), dann sollten Sie diese in Klammern erwähnen. Achten Sie aber darauf, dass die Angaben aktuell sind; sehr alte Zertifikate werden nicht mehr angegeben.
- Für manche Stellen sind darüber hinaus Führerscheine oder Bescheinigungen zum Führen bestimmter Geräte wichtig. Das kann etwa dann der Fall sein, wenn Sie Lkw fahren und hierfür gesonderte Führerscheine benötigen oder wenn Sie Schweißer sind und über Schweißerpässe verfügen. Nennen Sie diese bei einer detaillierteren Vita und geben Sie an, wie lange die Genehmigungen noch gültig sind.
- Letztlich führen Sie noch Interessen an. Ihr potenzieller Arbeitgeber möchte Sie schließlich gut kennenlernen und interessiert sich daher auch ein wenig für das, was Sie neben der Arbeit machen. Nennen Sie hier am besten Dinge, die ein wenig spannend klingen, aber nicht den Eindruck erwecken, als hätten Sie ein sehr anstrengendes Hobby, was vielleicht den Beruf beeinträchtigt.
- Ein Handwerker, der angibt, dass er gerne zu Hause bastelt und "Heimwerken" als Hobby benennt, macht sich genauso interessant, wie eine Journalistin, die im Lebenslauf angibt, dass Sie gern Kurzgeschichten oder Kinderbücher schreibt.
Eine Vita, die ausführlicher oder detaillierter ist, enthält also vor allem mehr Informationen und Angaben zu beruflichen Stationen und der Ausbildung. Sie verraten hier mehr von sich und vermitteln dem Leser ein vollständiges Bild über Ihr berufliches Leben.
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