Was ist ein SLS-Schalter eigentlich?
Neben den üblichen Sicherungsautomaten und Fehlerstromschutzschaltern werden in elektrischen Anlagen zusätzlich weitere Sicherungsvorrichtungen eingesetzt. Wichtig ist, dass ein SLS-Schalter nicht die Sicherung im Hausanschlusskasten ersetzt. Der Schalter sichert zusätzlich ab.
In älteren elektrischen Anlagen wurden sogenannte Lasttrenner oder ähnliche Einrichtungen eingesetzt.
Bei neuen Anlagen werden heute vermehrt SLS-Schalter eingesetzt, welche auch als selektive Leitungsschutzschalter oder selektive Hauptleitungsschutzschalter bezeichnet werden. Die Sicherung zum SLS muss mindestens 63 A groß sein. Auch der Kabelquerschnitt zum Zählerkasten muss eine entsprechende Größe aufweisen.
Äußerlich ähneln diese SLS-Schalter sehr den gebräuchlichen Sicherungsautomaten im Sicherungskasten. Auch diese verfügen über einen Kippschalter, mit welchem der abgesicherte Stromkreis aus- und eingeschaltet werden kann.
Genau wie beim Sicherungsautomaten kann man am selektiven Leitungsschutzschalter nach dem Auslösen durch Betätigen dieses Kippschalters wieder den Stromkreis einschalten.
So funktioniert ein SLS-Schalter
Da es sich bei dem SLS-Schalter um eine nachgeschaltete Vorrichtung handelt, müssen vorgeschaltete Schutzeinrichtungen zeitlich verzögert reagieren. Ohne diese zeitliche Verzögerung löst der SLS nicht aus, sondern die vorgeschaltete Einrichtung.
Durch das frühe Auslösen des SLS können schwere gesundheitliche Schäden bei unsachgemäßen Arbeiten vermieden werden. Die Sicherung im Hausanschlusskasten kann einen maximalen Kurzschlussstrom von 120 KA abschalten. Der SLS schützt vor dieser gefährlichen Stromstärke.
Der SLS-Schalter löst auch aus, wenn der Strom ausfällt. Dadurch können nach einem Stromausfall nicht alle Häuser gleichzeitig Strom ziehen. Denn der SLS muss erst von einem Menschen betätigt werden. So wird das Stromnetz nicht plötzlich wieder voll belastet, was ein Problem bei der Stromproduktion darstellen würde.
Was bedeutet "selektiver" Leitungsschutzschalter?
Der Begriff selektiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ein SLS- Schalter im Falle eines Kurzschlusses vor der Sicherung auslöst.
Hat die Sicherung dabei eine Größe von 63 A, dann löst der SLS schon bei 35 A und damit vor der eigentlichen Sicherung aus.
Wurde die Ursache des Kurzschlusses beseitigt, kann der SLS wieder eingeschaltet werden.
Dabei muss der Panzerkasten nicht geöffnet werden. Dies hat den Vorteil, dass die gefährliche Arbeit am Panzerkasten vermieden wird.
Ein SLS-Schalter sollte eingebaut werden, um vor starken Stromschlägen zu schützen und bei einem Stromausfall das Stromnetz nicht zu überlasten. Ist die Ursache eines Kurzschlusses beseitigt, wird der SLS wieder umgelegt und Sie haben wieder Strom.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?