Was ist ein Megalodon?
Der Megalodon (Otodus megalodon) war eine Haiart, die vermutlich von vor 23 bis 2,6 Mio. Jahren gelebt hat und zur Familie der Otodontidae oder Makrelenhaie gehörte. Seine Fossilien wurden, abgesehen von der Arktis, weltweit gefunden. Dabei handelte es sich meist um die überdimensional großen Zähne des Tieres. Diese sind zum Teil über 18 cm lang. Zum Vergleich: Der Zahn eines weißen Hais ist etwa 7 cm lang. Von eben diesen gigantischen Zahnfunden leitet sich auch der Name "Megalodon" ab (griechisch: "megas" bedeutet groß und "odon" bedeutet Zahn).
Ein Megalodon konnte schätzungsweise bis zu 20 Meter lang werden und wog bis zu 100 Tonnen. Es hat wahrscheinlich auch kleinere Exemplare gegeben, doch auch hier wieder als Vergleichspunkt: Ein weißer Hai wird "nur" etwa drei bis sechs Meter lang und wiegt etwa zwei Tonnen. Es wird angenommen, dass der Megalodon die größte Haiart ist, die es je in der Geschichte der Erde gegeben hat.
Wovon hat sich der Megalodon ernährt?
Bei einem so großen Raubfisch stellt sich schnell die Frage, nach seiner Ernährung. Denn kleinere Fischarten haben wohl kaum ausgereicht, um den Energiehaushalt eines ausgewachsenen Megalodon zu decken.
Vermutlich ernährte sich der Spitzenprädator von großen Walen. Als Belege dafür werden Zahnspuren an Wirbeln und Flossen von Walen gesehen. An ihnen kann auch erkannt werden, dass sich jüngere Megalodons von kleineren Walarten ernährt haben. Für die jüngsten Exemplare standen wahrscheinlich auch einfache Fische, Schildkröten und Seekühe auf dem Speiseplan.
Zur Beute des Riesenhais zu werden, bedeutete vermutlich einen schnellen, aber brutalen Tod zu sterben. Nach Analyse der primären Angriffspunkte an Flossen und Wirbeln, wird vermutet, dass der Megalodon zunächst die Flossen seiner Beute abriss, sodass diese bewegungsunfähig wurden. Danach wandte er sich aber vermutlich, im Gegensatz zum weißen Hai, den Knochen und wichtigen Organen seiner Opfer zu, sodass diese nach kurzer Zeit starben. Weiße Haie sind hingegen dafür bekannt, ihre Beute ausbluten zu lassen.
Wieso ist der Megalodon ausgestorben?
Eine eindeutige Antwort auf die Frage danach, wieso es zum Aussterben des Megalodons gekommen ist, gibt es bis heute nicht. Es gibt allerdings verschiedene Hypothesen, die mögliche Gründe beschreiben. Wahrscheinlich hat eine Kombination der verschiedenen Faktoren letztendlich zum Aussterben der Art geführt.
- Eine Vermutung ist, dass die wärmeren Gewässer des westlichen Atlantiks vom Megalodon als Kinderstube genutzt wurden. Mit der Entstehung des Isthmus von Panama (Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika) könnte ihr Weg dorthin versperrt worden sein, was schließlich zum Aussterben des Megalodons geführt haben könnte.
- Eine andere Hypothese besagt, dass primär die Konkurrenz mit Weißen Haien und anderen Arten, wie den Schwertwalen, zum Aussterben des Megalodons geführt haben könnte. Denn auch Schwertwale gehören zu den Jägern von großen Walen. Es ist auch möglich, dass Schwertwale sogar in Gruppen Jagd auf den Megalodon selbst gemacht haben. Es wird auch vermutet, dass Weiße Haie Fressfeinde junger Megalodons gewesen sein könnten.
- Die Weiterentwicklung von Beutetieren des Megalodons könnte ebenfalls für sein Aussterben gesorgt haben. Denn während des Pilozäns (geologische Zeitspanne, die etwa vor 5,3 Mio. Jahren begann und vor etwa 2,5 Mio. Jahren endete) entwickelten Wale ihre Schwanzflossen und Schwimmmuskeln fort, sodass sie eventuell zu schnell und flink wurden, um noch vom Megalodon gejagt werden zu können. Auch dass viele Wale in dieser Zeit in Polarregionen wanderten, wohin sie der Megalodon nicht verfolgen konnte, könnte einen wichtigen Faktor darstellen.
Gibt es den Megalodon heute noch?
Die These, dass der Megalodon noch bis heute in den Tiefen der Tiefsee überlebt hat und sein Unwesen treibt, ist nicht haltbar. Dabei handelt es sich bloß um eine Mutmaßung, die von Wissenschaftlern einstimmig abgelehnt wird, die aber trotzdem Stoff für spannende Geschichten bietet.
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