Förderschulabschluss und was dann?
Schüler, die eine Lernbehinderung haben, besuchen in Deutschland häufig die Förderschule, wenngleich es inzwischen auch integrative Schulen gibt.
- Förderschüler haben in aller Regel Schwierigkeiten, eine Ausbildungsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bekommen. Eine Möglichkeit ist es jedoch, ein Berufsvorbereitungsjahr, BVJ, zu absolvieren, um auf einem oder mehreren Berufsfeldern Grundkenntnisse zu erlangen und herauszufinden, welche Tätigkeit geeignet sein könnte. Hinzu kommt, dass diese Maßnahme darauf angelegt ist, nicht nur das Wissen zu erweitern, sondern auch Schlüsselqualifikationen, die für eine Ausbildung notwendig sind, zu vermitteln. Absolvieren Sie ein BVJ und legen am Ende eine Zusatzprüfung erfolgreich ab, haben Sie damit den Hauptschulabschluss erworben, der auf dem Lehrstellenmarkt bessere Chancen eröffnet.
- Wenn Sie keinen Hauptschulabschluss erwerben, haben Sie mitunter über Praktika die Möglichkeit, auch mit Förderschulabschluss eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Berufe, in denen auch Förderschüler mitunter Ausbildungsmöglichkeiten haben, sind beispielsweise Maurer, Fahrzeuglackierer, Fleischer oder Fachkraft im Gastgewerbe.
Weitere Ausbildungsmöglichkeiten für Förderschüler
Speziell für junge Menschen mit Förderschulabschluss besteht noch eine weitere Ausbildungsmöglichkeit, nämlich die Werkerausbildung, die die Arbeitsagentur fördert. Der praktische Teil der Ausbildung entspricht jenem „normaler“ Ausbildungen, sogenannter Vollausbildungen, für den theoretischen Teil gelten jedoch spezielle Regelungen. Absolventen einer Werkerausbildung besuchen deshalb nicht die normale Berufsschule, sondern extra für sie eingerichtete Berufsschulklassen.
- Eine Werkerausbildung können Sie in Form einer dualen Ausbildung, das heißt in einem Betrieb und in der Sonderberufsschulklasse absolvieren. Wie bei einer Vollausbildung erwerben Sie im Betrieb die praktischen Fertigkeiten, während Sie in Ihrer Berufsschulklasse theoretische Fähigkeiten erlernen.
- Daneben besteht auch die Möglichkeit, eine Werkerausbildung in einem Berufsbildungswerk oder Berufsförderzentrum zu absolvieren. Berufsbildungswerke oder -förderzentren sind spezielle Einrichtungen, die der beruflichen Ausbildung benachteiligter junger Menschen, eben beispielsweise Förderschulabsolventen, dienen. Träger solcher Institutionen sind unter anderem die Diakonie oder die Caritas.
- Eine Werkerausbildung können Sie zum Beispiel als Metallfachwerker/in, Malerfachwerker/in, Beikoch/köchin, Bäckereifachwerker/in oder Hauswirtschaftshelfer/in machen. Die Ausbildung dauert normalerweise drei Jahre. Wenn Sie sich als begabt erweisen, haben Sie die Möglichkeit, ein viertes Jahr anzuhängen. Damit ist Ihr Abschluss jenem einer Vollausbildung gleichzusetzen.
Auch für junge Menschen mit Förderschulabschluss bestehen also einige Ausbildungsmöglichkeiten.
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