Was sind Depressionen?
Depressionen sind eine psychische Erkrankung, die in jedem Alter auftreten kann. Man nimmt an, dass es eine genetische Disposition dafür gibt. Eine Depression kann aber auch durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst werden.
Man unterscheidet Hauptsymptomen und Nebensymptomen.
Hauptsymptome sehen folgendermaßen aus:
- eine dauerhaft niedergeschlagene Stimmung
- Interessenverlust von Hobbys oder auch an Familie und Freunden
- Antriebslosigkeit: Man kann sich zu nichts aufraffen, alles erscheint schwer und nutzlos.
- kein Empfinden von Freude
Zu den Nebensymptomen zählen:
- Schlafstörungen, gleichzeitig ein höheres Schlafbedürfnis
- Konzentrationsprobleme, innere Unruhe
- Rückzug aus dem Alltagsgeschehen
- Bei Männern sind häufig eine ständige Gereiztheit, Aggressionen und eine impulsive Wut vorhanden.
Depressionen bei Männern äußern sich anders
Neben den typischen Symptomen von Depressionen können bei Männern oben erwähnte impulsive Wutausbrüche, eine ständige aggressive Grundhaltung oder auch grundlose Gereiztheit dazu kommen. Genau hier ist es schwierig, die richtigen Schlüsse bezüglich der Erkrankung zu ziehen, denn diese Verhaltensweisen verbindet man erst mal nicht mit Depressionen.
Dieser Zustand kann eine Partnerschaft so weit belasten, dass sie zerbricht. Das Problem ist, dass in der Gesellschaft immer noch verankert ist, dass Männer keine Schwäche zeigen dürfen, nicht über Gefühle sprechen müssen oder dürfen. Frauen wird das viel mehr zugestanden. Aber man muss sich klarmachen, dass es keine Schwäche ist, sich professionelle Hilfe zu suchen und anzunehmen, sondern ein Zeichen von Stärke! Denn man hat erkannt, dass etwas nicht stimmt und möchte das ändern.
Hilfe bei Depressionen annehmen
Depressionen sind gut behandelbar mit Medikamenten und auch Therapien. Ohne Behandlung ist es unwahrscheinlich, dass sich eine Depression von selbst zurückentwickelt.
Therapien bei Männern zielen anfangs darauf ab, ein besseres Gefühl für die eigene Körperwahrnehmung und Gefühlswelt zu bekommen. Hier haben Männer oft Probleme, sich richtig zu artikulieren.
Als Partner merkt man oft zuerst, dass etwas nicht stimmt. Das Problem ist, dass Männer oft nicht wahrhaben wollen, dass etwas nicht stimmt, vor allem wenn es sich „nur“ um psychische Probleme handelt. Es ist wichtig dem Partner zu signalisieren, dass man für ihn da ist, dass er nicht schuld ist an dem Zustand. Depressionen sind eine Krankheit! Das sucht sich niemand aus. Man sollte Bemerkungen oder Aufmunterungen für sich behalten, denn ein „reiß‘ dich am Riemen“ oder „es ist doch alles gar nicht so schlimm, ich weiß nicht, was du hast“, bringt dem Erkrankten nichts. Das kann die Hilflosigkeit der eigenen Situation noch steigern und neue Aggressionen und Wut hervorrufen. Das gilt es, zu vermeiden.
Bei Männern kann es sein, dass sie die Depression nicht annehmen wollen, da sie sich dann als unmännlich und schwach wahrnehmen. Um das Gefühl zu kompensieren, neigen sie gelegentlich dazu, risikobereiter zu werden. Sie fahren zu schnell Auto, trinken mehr Alkohol als sonst, rauchen mehr und machen allen Menschen in ihrem Umfeld Vorwürfe, weil sie unzufrieden sind.
Der erste Schritt in die richtige Richtung ist, einen Termin beim Hausarzt zu machen und die Lage genau zu schildern. Es werden dann weitere Schritte unternommen, die individuell ausgearbeitet sind.
In der letzten Zeit ist es glücklicherweise auch für Männer einfacher geworden, mit der Diagnose Depressionen zu leben und umzugehen. Aber es muss noch viel Aufklärungsarbeit diesbezüglich geleistet werden. Es ist keine Schande, krank zu sein. Ob es sich um eine seelische Erkrankung wie Depressionen handelt oder um einen Bandscheibenvorfall. Das muss den Menschen klar sein.
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