Setonix brachyurus, das Quokka, gehört zur Familie der Kängurus (Macropodidae). Sie können es somit zu den typischen Beuteltieren zählen, dessen Jungtiere noch lange nach der Geburt geschützt im Beutel der Mutter leben.
Quokka als kleines Känguru mit runden Ohren
- Kängurus sind ein fester Bestandteil der Fauna Australiens, so auch das Quokka. Allerdings ist dieses mit einer Höhe von maximal 60 Zentimetern und einem Gewicht von höchstens fünf Kilogramm recht klein.
- Ein Quokka erkennen Sie am Körperbau, der gedrungen ist und ein graubraunes Fell hat. Somit sind die Tiere gut getarnt.
- Das Minikänguru fällt durch einen kräftigen Kopf mit abgerundeten Ohren auf. Wie seine Vettern hat es kräftige Hinterbeine. Der 25 bis 35 Zentimeter lange Schwanz ist eher kurz geraten.
Vorkommen im Südwesten Australiens
- Das Verbreitungsgebiet des Quokkas beschränkt sich auf den Südwesten von Western Australia, eine Region, die immerhin etwa sieben Mal so groß ist wie Deutschland. Auch auf einigen vorgelagerten Inseln dieses Gebietes kommen Quokkas vor.
- Am bekanntesten ist Rottnest Island. Hier wurden 1696 die ersten Quokkas entdeckt und für große Ratten gehalten. Man gab der Insel den wenig schmeichelhaften Namen „Rattennest“.
- Heute ist die Insel eine Touristenattraktion. Fahrzeuge dürfen Sie nicht nutzen, sie sind verboten, von Katzen und Füchse blieb das Eiland verschont und so können Sie nicht nur das Quokka beobachten, sondern weitere seltene Tierarten.
Lebensweise in der Gruppe
- Zum Leben braucht das nachtaktive Quokka eine Gegend mit dichtem Unterbewuchs. Es ernährt sich von Gräsern, krautigen Pflanzen und Blättern, wobei ein mehrfach gekammerter Magen bei der Verdauung hilft.
- Nicht das Angebot an Nahrung bestimmt, wie viele Tiere sich eine Gebiet teilen, sondern das Angebot an schattigen Versteckmöglichkeiten des Lebensraumes. Bei Hitze kämpfen die Männchen um die kühlsten Ruheplätze.
- Das Quokka lebt gesellig im Familienverband. Zwischen 25 und maximal 150 Tiere wurde in der Gruppe beobachtet. Die Reviere können sich überlappen, zumal gerade im Sommer wenigen Wasserquellen dazu zwingen.
- Auf Rottnest Island hat sich die Lebensweise etwas geändert, hier leben tagaktive Tiere, die sich ihr Futter vom Menschen erbetteln. Wenn Sie die Insel bereisen, haben Sie gute Aussichten, den kleinen Gesellen zu begegnen.
Fortpflanzung als Beuteltier
- Wie bei allen Kängurus bring das Quokkaweibchen ein winziges Jungtier im Beutel zur Welt, wildlebende Tiere zwischen Januar und März, im Zoo lebende das ganze Jahr über. Etwa sechs oder sieben Monate später wagt sich der Nachwuchs erstmals hinaus, bis zum neunten oder zehnten Monat sucht es bei Gefahr oder Kälte immer wieder Zuflucht im Beutel der Mutter.
- Erstaunlich ist die Fähigkeit bei Kängurus zur verzögerten Geburt. Kaum ist ein Baby geboren, paart sich die Mutter erneut. Der Embryo beginnt jedoch erst zu wachsen, wenn das vorhandene Jungtier entwöhnt ist.
- Im Alter von zwei Jahren ist das Quokka geschlechtsreif.
Gefährdung in Australien
- Noch vor rund 80 Jahren lebten Quokkas noch häufig auf dem Festland Australiens. Inzwischen ist deren Zahl drastisch reduziert. Das Quokka gilt als gefährdete Art.
- Eingeschleppte Katzen und Füchse stellen den Tieren nach, Wildschweine als neue Bewohner des Kontinents machen ihnen den Lebensraum streitig und der Mensch sorgt dafür, dass das Quokka immer weniger geeignete Gebiete für sich findet. Inzwischen wird der Bestand an Füchsen streng kontrolliert, was die Situation entschärft.
- Am besten haben es Quokkas auf Rottest Island, wo es nie Füchse gab. Die Rolle der gefährdenden Spezies nehmen hier Touristen ein, für die neue Hotels entstehen, so dass auch hier der Lebensraum schrumpft.
- Insgesamt geht man davon aus, dass in Australien etwa 8.000 bis 17.000 Quokkas leben. Die Insel Rottand Island beherbergt davon 4.000 bis 8.000 Tiere. Das Quokka bestimmt zwar immer noch die Fauna in einigen Regionen Australiens, braucht aber den Schutz des Menschen, um zu überleben.
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