Woher kommt das Pockholz?
Die ursprüngliche Heimat des Guajak-Baumes liegt im tropischen und subtropischen Mittelamerika, von dort kam das Pockholz dann im Zuge der Entdeckung des neuen Kontinents, nach Europa. Der zehn bis zwölf Meter hohe Baum wächst hauptsächlich auf den Antillen, den Westindischen Inseln und an der südamerikanischen Nordküste, denn er braucht viel Wärme, dabei kann unter optimalen Bedingungen sein Stamm bis zu 50 Zentimeter dick werden.
Aber wie kommt man vom westindischen Wort Guajak eigentlich auf den Namen Pockholz? Der Rinde des Guajak-Baums mit ihren entzündungshemmenden Eigenschaften, wurde lange Zeit nachgesagt, ein Heilmittel gegen die Pocken zu sein. Daher stammt der Name Pockholz. Es wird aber auch Franzosen- oder Lebensholz (lignum vitae) genannt.
Welche besonderen Eigenschaften und Merkmale hat Pockholz?
Pockholz zählt zu den schwersten und härtesten Hölzern der Welt, es wiegt 23% mehr als Wasser und ist wegen seiner extremen Härte mit einem Janka-Wert von 20.034 N (4.500 lb-force) nicht mehr zu hobeln, damit ist es sehr schwer zu verarbeiten. Der Kern und der Splint des Pockholzes bestehen aus helleren und dunkleren Schichten, die kleine Kreise bilden, dabei ist das Holz von außen dunkelbraun. Im Holz stecken satte 25- 27 % Harz. Beim Erwärmen setzt Pockholz sehr viele Harz Aromen frei und duftet daher angenehm. Aber das Harz hat auch einen konkreten Vorteil für die bauliche Nutzung des Holzes, denn es lässt das Holz lange stabil und formsicher bleiben.
Was ist mit dem Verbot von Tropenholz?
Seit 2002 ist der Handel mit Pockholz und auch mit dem, in der Naturheilkunde verwendetem, Guajak-Harz, durch die Aufnahme in das Washingtoner Artenschutzabkommen streng genehmigungspflichtig. Dadurch sollen der Anbau und der Handel mit dem außergewöhnlichen Holz und Harz naturverträglich und nachhaltig gestaltet werden, um so die stark gefährdeten Bestände des wertvollen Tropenholzes, wieder zu festigen.
Verwendung von Pockholz
Pockholz ist sowohl bei technischen Anwendungen, als auch in der Naturheilkunde sehr gefragt.
Technische Anwendungen:
Aus Pockholz werden zum Beispiel Holzhammer, Belegnägel, Riemenscheiben, Maschinenlager und andere Teile für den Schiffsbau, Presswalzen und Hobelsohlen hergestellt. Dabei wird das Holz sehr viel im Schiffs- und Bootsbau beispielsweise für Ruderteile, Lager und Kugellager, im Maschinenbau für Klingen zum Schneiden von Fleisch, Papier und anderen Materialien und sogar für Musikinstrumente wie Flöten und Klarinetten eingesetzt. Für diese technischen Anwendungen werden bis heute jährlich rund 50 Tonnen Pockholz eingesetzt.
Naturheilkundliche Anwendungen:
Das Guajak-Harz wird gerne für Räuchermischungen, Parfums und Kosmetika genommen, denn den speziellen Aromen werden beruhigende und positive, anregende Eigenschaften zugeschrieben. Die Aromaessenzen werden auch für die Produktion von Kräuterlikören eingesetzt, sodass für die kosmetischen und naturheilkundlichen Anwendungen weitere 20 Tonnen Pockholz im Jahr benötigt werden.
Wie gut sind Pockholz und Pock-Harz für die Gesundheit?
Die Rinde des exotischen Guajak-Baums wird aufgrund ihrer inzwischen wissenschaftlich nachgewiesenen, antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften gern als alternatives Heilmittel verwendet. Außerdem nutzt sie die Naturheilkunde, als Extrakt gegen Krankheiten wie Rheuma, Arthritis und Gicht. Aufgrund ihrer schleimlösenden Wirkung soll sie auch bei chronischer Bronchitis oder Lungenentzündungen helfen. Guajak-Extrakte finden sich auch in Mundspülungen. Das Guajak-Harz hingegen wird beim Haemoccult-Test eingesetzt. Dabei geht es um die Bestimmung kleinster Blutanteile im menschlichen Stuhl, um ein Darmkarzinom rechtzeitig zu erkennen und den Darmkrebs behandeln zu können.
Lange Zeit glaubte man auch mit dem Guajak-Baumharz ein Heilmittel gegen Syphilis, gefunden zu haben, das ist aber inzwischen widerlegt. Der exotische und tropische Guajak-Baum ist nicht nur für sein extrem hartes Holz, dem Pockholz bekannt, sondern hat auch eine sehr spannende Geschichte zu erzählen. Denn er war nicht nur Lieferant für Bauholz im Schiffsbau, sondern wurde als „Heiliger Baum“ auch für Gesundheit und Heilung eingesetzt.
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