Das Fenstertheater - kurze Infos zur Kurzgeschichte
- Die Kurzgeschichte 'Das Fenstertheater' erschien im Jahre 1949. Geschrieben wurde diese von der Autorin Ilse Aichinger, die besonders in der Nachkriegsliteratur bedeutende Werke hervorgebracht hat.
- Das Fenstertheater spielt in einer kleinen Straße. Die erste Protagonistin, die eine Bewohnerin einer Wohnung in dieser Straße ist, beobachtet einen älteren Mann im Fenster der Wohnung gegenüber. Dieser alte Mann, der zweite Protagonist, gibt an seinem Fenster eine kleine Theatervorstellung.
- Die verrückten Gesten und das merkwürdige Theaterspiel, das der Mann abhält, machen der Frau Angst, sodass sie die Polizei anruft. Zusammen mit dieser suchen sie den alten Mann in der Wohnung auf und stellen fest, dass sein Fenstertheater einem kleinen Jungen gewidmet war, der am Fenster in der Wohnung über der Frau steht.
Charakterisierung der beiden Protagonisten
- Zu der Charakterisierung in 'Das Fenstertheater' ist zu sagen, dass diese weitgehend indirekt erfolgt. Das bedeutet, dass das erzählte Verhalten der beiden Protagonisten auf deren Charakter zurückführen lässt. In wenigen Ausnahmen wird die Charakterisierung direkt vorgenommen, indem der Erzähler direkte Charakterisationen im Text angibt.
- Die Frau, welche am Fenster steht und schließlich die Polizei ruft, kann als die Gegenpol zum Mann aufgefasst werden. Sie wirkt isoliert und abgewandt und lässt sich, durch Ihre fehlende Fantasie, von dem Theater des Mannes gegenüber verunsichern.
- Weiterhin erscheint Sie als sehr Ich-bezogen und zieht es nicht in Betracht, dass das Fenstertheater nicht ihr gewidmet sein könnte. Die Frau wirkt verschlossen und reserviert gegenüber fremden Menschen. Sie sucht nach Sensationen in Ihrem Leben und genießt die Furcht, die die Vorstellung des alten Mannes ihr bringt.
- Die Charakterisierung des alten Mannes jedoch, der der zweite Protagonist der Kurzgeschichte ist, fällt sehr positiv aus. Obwohl er, wie im Text deutlich wird, schwerhörig ist, weiß er, wie er ohne Worte kommunizieren kann. Der Mann zeigt Fantasie und Lebensfreude. Zudem wirkt er, nicht nur durch seine freundlichen Gesten, sympathisch auf den Leser.
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