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Dämmen & Abdichten mit PU- oder Bauschaum

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Dämmmaterial
Dämmmaterial © Erik Mclean / unsplash.com
Hohe Energiepreise zwingen alle Verbraucher zu Sparmaßnahmen. Dabei spielt jede Art von Wärmedämmung eine zunehmende Rolle. Besonders bei Altbauten und Renovierungsmaßnahmen gewinnen dabei Schaumstoffe aus der Dose an Bedeutung. Sie sind universell und leicht zu verarbeiten und haben einen guten Wirkungsgrad.

Welcher Schaum eignet sich wofür?

Zunächst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass die Menge an Schaum, die mit einer Spraydose erzeugt werden kann, sehr übersichtlich ist. Haben Sie größere Flächen oder Volumen zu befüllen, ist eine genaue vorherige Kalkulation unverzichtbar. Der Einsatzbereich von Spraydosen liegt in erster Linie  im Sektor Renovierung, Modernisierung und Montage. 

Grundsätzlich spaltet sich das Angebot an Sprayschaum in Bauschaum (1K) und 2- Komponentenschaum (2K). Beachten Sie dabei, dass Bauschaum für Montage ausgelegt ist, während 2K-Schaum vorzugsweise zum Dämmen, Verfüllen und Abdichten verwendet wird.

1K-Schaum benötigt zum Aushärten Feuchtigkeit, während 2K-Schaum, der mit Härter geliefert wird, ohne Wasser anzuwenden ist. 1K-Schaum ist Standart für Montage von Türen und Fenstern, zum Fixieren und Kleben. Die Preise für den Einkomponentenschaum bewegen sich um die 9€ / Liter, für den anspruchsvolleren 2K müssen Sie mit 30 bis 35€ je Liter rechnen.

2K-Schaum härtet schneller aus und ist ideal für große Hohlräume geeignet, da er bis zu 50% an Volumen zunimmt, ohne zu pressen.

Die Angebotspalette an Schaumdosen zum Dämmem ist breit. Deshalb kann auch der Kostenaufwand stark variieren. Bei einem PU-Schaum im niedrigen Kostensektor müssen Sie mit 5€ pro m² und Zentimeter Schichtdicke rechnen. 

Beachten Sie, dass sich folgende Untergründe nicht gut mit Schaum vertragen: Gips, Glas, Keramik, Silicon, PE-Kunststoffe, ölige Flächen. Bei Frost ist Schaum nicht anzuwenden. 

Vor- und Nachteile von Schaumspray

Bei jeder Baustelle sind die örtlichen Gegebenheiten ausschlaggebend dafür, welche Technologie vorteilhaft angewendet werden kann. Soll eine große, planebene Fläche gut gedämmt werden, kann es günstiger sein, alternatives Material einzusetzen. Handelt es sich um schlecht zugängliche Räume oder unebenen Untergrund, ist Schaum immer eine Option. Die Dämmwirkung von PU-Schaum liegt deutlich über derjenigen fester Dämmplatten. Der Schaum altert kaum, ist unempfindlich gegen Feuchte und unterdrückt deshalb auch Schimmelbildung.

Die Dämmung ist auch an Stellen möglich, die mit anderen Materialien nicht oder nur schwer erreichbar sind. 

Ein Nachteil beim Dämmen ist die raue Oberfläche, die dabei entsteht. Danach muss oft mit einer Verkleidung wieder für eine ansprechende Optik gesorgt werden. 

Sie behalten je nach Aufwand eine mehr oder weniger große Zahl an leeren Spraydosen übrig, die zu entsorgen sind. Deshalb ist es ratsam, möglichst große Gebinde zu kaufen, die mehr als 500ml beinhalten.

Sie benötigen für eine professionelle Arbeit eine spezielle Sprühpistole, die nochmals mit etwa 30€ zu Buche schlägt. Sie ermöglicht u. a. die Einstellung des Sprühstrahls auf horizontal, bzw. vertikal. Arbeitspausen sind damit kein Problem, während die Arbeit ohne Pistole nach ca. 8 Minuten je Dose abgeschlossen sein muss.

Beachten Sie immer die Verarbeitungsrichtlinie des Herstellers. 

Folgende Untergründe vertragen sich nicht gut mit Schaum: Gips, Glas, Keramik, Silicon, PE-Kunststoffe, ölige Flächen.

Während Schaum der Brandstoffklasse B1 schwer entflammbar ist, brennt Schaum der Brandstoffklasse B2 normal.

So wird Schaum richtig verarbeitet

  1. Arbeiten Sie immer mit Schutzhandschuhen und Atemmaske, bis zum Aushärten des Materials können sich Dämpfe entwickeln. Zum Beseitigen von frischen Verschmutzungen halten Sie Aceton bereit. Für den 1K- Schaum ist eine Sprayflasche mit Wasser nötig.
  2. Fixieren Sie die zu verschäumenden Bauteile vorher, da sich Bauschaum ausdehnt und dabei Druck entwickeln kann. Nach 4 Std. sollte der Schaum ausgehärtet sein und Sie können die Versteifungen wieder entfernen. Ausgehärteter Schaum kann nur noch mit dem Messer entfernt werden.
  3. Befeuchten Sie den Untergrund mit Wasser, wenn Sie 1K-Schaum verwenden. Halten Sie die Dose immer senkrecht kopfüber und arbeiten Sie pausenlos, bis die Dose leer ist. Befeuchten Sie den Schaum wieder mit Wasser, wenn es sich um 1K-Schaum handelt.
  4. Komfortabler arbeiten Sie mit der Sprühpistole. Die Schaumdose wird auf die Pistole aufgesetzt und Sie können nun sowohl den Druck, wie auch die Richtung des Strahls einstellen. An Spalten kommen Sie gut heran, wenn Sie die Düse an der Pistole abnehmen. 
  5. Eine Sprühpistole eignet sich für das Auftragen gleichmäßiger Schichten zum Dämmen. Führen Sie den breiten 2K-Schaum-Strahl mit konstanter Geschwindigkeit über die Fläche und wiederholen Sie den Vorgang kreuzweise. Bei dickeren Schichten lassen Sie die ersten Lagen aushärten, bevor Sie fortfahren.
  6. Reinigen Sie die Geräte mit Aceton, bevor der Schaum ausgehärtet ist. Überschüssiges Material entfernen Sie nach dem Aushärten am besten mit dem Messer. Die Dämmung muss vor UV-Strahlung geschützt werden.

Schaum hat sich in der Baubranche einen festen Platz erobert. Er ist leicht anzuwenden, ohne Qualifizierung von jedem Heimwerker zu verarbeiten und erleichtert viele verschiedene Aufgaben schnell und einfach. Eine Gesundheitsgefährdung kann ausgeschlossen werden, wenn man sich an die Anweisungen des Herstellers hält. Nutzen Sie deshalb die Vorteile dieses Baustoffs für Ihr Projekt, sei es eine Modernisierung, eine Reparatur oder zur Einsparung von Energie.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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