Dachsfett wurde schon im Mittelalter eingesetzt
- Das vom Wildtier Dachs gewonnene Fett wurde in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Naturheilkunde gerne als Heil- und Pflegemittel verwendet. Im Jahr 1988 belegte auch die moderne Wissenschaft seine Wirkung und setzte es in seiner Qualität dem wertvollen Murmeltierfett gleich. Heute ist es fast in Vergessenheit geraten.
- Gewonnen wird Dachsfett, indem man es im Wasserbad mit Lanolin, Lärchenharz und Bienenwachs zum Schmelzen bringt. Mit dieser sanften Methode schützt man die Qualität der Inhaltsstoffe und ihre Haltbarkeit. Später kann man noch etwas Latschenkiefernöl untermischen.
Einsatzmöglichkeiten damals und heute
- Dachsfett eignet sich, um echtes Leder geschmeidig zu halten, zu imprägnieren und wasserundurchlässig zu machen. Früher wurde es in der Landwirtschaft gerne zur Pflege der Nabel von neugeborenen Kälbern und der Wundversorgung von Kuheutern verwendet.
- Vor allem wurde es aber durch seine Verwendung als Heilsalbe bekannt. Für die Wirkung verantwortlich sind die zahlreichen wertvollen Inhaltstoffe, vor allem die entzündungshemmenden und immunstärkenden Corticosteroide.
- Das Naturprodukt eignet sich zur Behandlung von Verspannungen, Verstauchungen, Prellungen, Hexenschuss, Tennisarm, Rücken- und Gliederschmerzen, rheumatischen Schmerzen in den Gelenken, Arthrose, Gicht, Durchblutungsstörungen, Bindegewebsrissen und Cellulitis. Außerdem hilft es bei Erkältungen, Entzündungen, Neurodermitis, Juckreiz, Flechten, Gürtelrose und der Wundversorgung.
- Zum äußerlichen Einsatz streichen Sie das Dachsfett einfach auf die jeweiligen Stellen auf oder massieren es ein.
- Innerlich angewendet soll es sogar nahrhafter als Lebertran sein. Möchten Sie es zum Kochen, Braten und Backen verwenden, muss der Eigengeschmack gedämpft werden. Dazu verflüssigen Sie das Dachsfett kurz mit Zwiebel- oder Apfelstücken und gießen die Masse durch ein Sieb oder mischen es mit anderen Fetten.
Aufgrund der Dezimierung der Dachspopulation ist die Verwendung von Dachsfett heutzutage nicht mehr zeitgemäß. In Geschäften mit Naturprodukten ist es allerdings noch erhältlich.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?