Zweck des Streichens von Dächern
Die Beschichtung von Dachziegeln dient nicht alleine der optischen Verschönerung. Sie hat unter bestimmten Bedingungen einen technischen Nutzen. Diesen erkennen Sie, wenn Sie sich mit Dacheindeckungen befassen.
- Wasser hat eine nicht zu unterschätzende abtragende Wirkung. Denken Sie an Steine in einem Bach. Es macht Sinn, die Dachbeschichtung vor der Kraft des abfließenden Regenwassers zu schützen. Dachpfannen oder Dachplatten aus Beton, Ton oder Faserbeton haben aus diesem Grund ab Werk eine dünne Beschichtung. Diese reduziert die Reibung des Wassers an den Ziegeln und verhindert den Materialabtrag.
- Farbe und Lack schützen generell gegen Witterung. Die Oberfläche ist glatt und bietet Wasser wenig Möglichkeiten, etwas abzutragen. Außerdem ist die Farbe eine sogenannte Opferschicht, die sich leicht ersetzen lässt.
- Bei Dachpappe ist aufgrund der Farbe zusätzlich ein UV-Schutz sinnvoll. Das Sonnenlicht lässt Bitumen verspröden. Als Schutz ist ein Besanden oder ein Anstrich möglich.
Farbe für das Dach auswählen
Nicht alle Farben sind zum Streichen von Dächern geeignet. Der Anstrich ist starken Belastungen durch Wind, Regen, Hagel und Schnee ausgesetzt. Achtung: Im Handel gibt es Dachfarben, die diesen Belastungen nicht gewachsen sind. So finden Sie das richtige Produkt für Ihr Dach:
- Wenn Ihnen die Farbe eines Ziegel-, Beton- oder Faserzementdachs gefällt, wählen Sie einen transparenten Dachlack. Langfristig haben sich ausschließlich elastische Reinacrylatfarben bewährt.
- Es ist nicht überall möglich, die Farbe des Dachs durch einen Anstrich zu verändern, zum Beispiel um sie der Fassade eines Fertighauses anzupassen. Erkundigen Sie sich vorab bei der Kommune, ob Sie mit der gewünschten Farbe streichen dürfen. Die erwähnten Reinacrylatfarben bekommen Sie in verschiedenen Farbtönen, die Sie bei Bedarf untereinander mischen können.
- Dachfarben auf Basis von Acryl, die diffusionsoffen sind, bieten weniger Schutz vor Witterung. Sie neigen zum Abblättern. Diese Farben sind nicht zu empfehlen. Bei Dachziegeln ist ein diffundieren nicht unbedingt nötig. Die Dächer sind nie gasdicht, Wasserdampf kann immer entweichen. Ansonsten wäre ein Eindecken mit glasierten Dachpfannen nicht möglich. Entscheiden Sie sich für die Dachfarben nur, wenn Ihnen eine diffusionsoffene Eindeckung besonders wichtig ist.
- Für den Anstrich von Dachpappe eignen sich silberglänzende Farben mit Alusplittern. Diese reflektieren das Sonnenlicht. Erkundigen Sie sich unbedingt, ob Sie diese Farbe verwenden dürfen. Wegen einer möglichen Blendgefahr, sind glänzende Dächer in vielen Regionen verboten.
Wann das Beschichten sinnvoll ist
Ein Anstrich des Daches bedeutet Schutz vor UV-Licht und Abrieb durch Regenwasser und Wind. Zur richtigen Zeit aufgebracht, erhöht er die Lebensdauer des Dachs. Auch eine Dachreinigung ist auf gestrichenen Dächern leichter.
- Aus technischer Sicht ist es nur sinnvoll ein Hartdach zu streichen, dessen ursprüngliche Beschichtung nicht mehr vorhanden ist. Dies merken Sie, wenn sich in der Regenrinne eine sandähnliche Substanz anhäuft. Moose und Flechten auf dem Dach sind kein Zeichen für abgeriebenen Schutz.
- Bei Dachpappe machte es nur Sinn zu streichen, wenn die Bitumenschicht noch elastisch ist. Ist sie spröde oder rissig, nutzt der neu aufgebrachte UV-Schutz nichts mehr. Besandete Dächer können Sie nie streichen.
- Sind die Dachpfannen oder Platten stark beschädigt, ist es sinnvoller das Dach durch einen Fachmann neu decken zu lassen. Gleiches gilt, wenn Moose und Flechten in die Ziegel gewachsen sind.
- Dächer, die mit asbesthaltigem Faserzement gedeckt sind, dürfen Sie nicht streichen. Vor einem Anstrich muss ein Dach gereinigt werden, die Reinigung ist bei einem Dach mit Asbest verboten.
Sofern Sie Ihr Dach streichen dürfen und dies mit hochwertiger Spezialfarbe und dies zum richtigen Zeitpunkt geschieht, verlängern Sie die Lebensdauer des Dachs um Jahre. Die Maßnahme ist sinnvoll.
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