Welche Dämmung ist die richtige?
Zunächst sollte geklärt werden, welche Art der Sparrendämmung für Ihr Dach in Frage kommt. Als Sparren bezeichnet man die Unterkonstruktion, die das Dach trägt. Man unterscheidet dabei grundsätzlich 3 Arten der Dachdämmung.
Zwischensparrendämmung
Am häufigsten wird das Dämmmaterial genau passend zwischen die Sparren geklemmt und dort befestigt. Obwohl die Dämmstärke durch die Sparrenhöhe begrenzt ist und dem Dämmwert ein Limit setzt, ist eine solche Zwischensparrendämmung auf Platz eine der häufigsten Dachdämmmethoden. Hauptsächlich darum, weil dafür keine baulichen Änderungen vorgenommen werden müssen und die Dämmung auch problemlos nachträglich eingebaut werden kann.
Untersparrendämmung
Wenn allerdings ein höherer Dämmwert gewünscht wird, bietet sich ggf. auch zusätzlich eine Untersparrendämmung an. Bei dieser Methode wird das Dämmmaterial in Richtung des Innenraums angebracht. Diese Form der Dämmung wird allerdings selten allein verwendet. Denn wer damit allein einen angemessenen Dämmwert erreichen möchte, muss mit erheblichen Einbußen der Raumbreite und -höhe leben. Als Ergänzung ist die Untersparrendämmung aber gut geeignet.
Aufsparrendämmung
Die effektivste Methode ist die Aufsparrendämmung. Diese ist allerdings nachträglich nur mit sehr großem Aufwand umzusetzen, daher wird sie eher bei Neubauten angewandt. Das Material zum Dämmen wird bei dieser Methode zwischen Sparren und Eindeckung angebracht, dafür muss das Dach runter.
Wie hoch sind die Kosten einer Dachdämmung?
Bei den Kosten einer Dachdämmung hängen die Kosten zum größten Teil von diesen Faktoren ab:
Arbeitskosten
Der Arbeitsaufwand der verschiedenen Dämmmethoden ist sehr unterschiedlich. Am günstigsten ist meist die Untersparrendämmung. Hierbei können Sie pro Quadratmeter mit ca. 30 bis 80 Euro rechnen. Bei der Zwischensparrendämmung liegt der Orientierungswert zwischen 40 und 100 Euro. Eine Aufsparrendämmung ist mit Kosten von 120 bis 200 Euro pro Quadratmeter die teuerste Variante und lohnt sich nur, wenn sowieso eine Neueindeckung oder ein Dachausbau geplant ist.
Materialkosten
Die Vielzahl an Dämmstoffen kann preislich stark variieren, denn um den vom Gebäudeenergiegesetz (GEG) angestrebten U-Wert von 0,24 zu erreichen, bedarf es unterschiedlicher Materialdicken. Bei Zellulose beispielsweise rechnet man mit einer 16 cm Schicht, Glaswollmatten hingegen erreichen den U-Wert erst bei 24 cm.
Zur groben Orientierung hier einige gut dämmende Materialien zur Dachdämmung im Vergleich. Dabei beziehe ich mich auf die Kosten pro Quadratmeter für Dämmmaterial mit einem U-Wert von 0,24:
- Zellulose, Stroh, Holzfaser: ca. 15-20 Euro
- Expandiertes Polystyrol (EPS): ca. 10-20 Euro
- Jute (15 cm), Schafwolle (16 cm): 25-30 Euro
- Polyurethan (PUR) (10 cm): ca. 20-30 Euro
- Perlit (20 cm): ca. 30-50 Euro
- Mineralschaum (20 cm): 45-100 Euro
- Polyisocyanurat-Hartschaum (PIR) (19 cm): ca. 50-100 Euro
Bauliche Maßnahmen
Prüfen Sie vor den Dämmarbeiten den Zustand Ihres Daches. Verwenden Sie am besten eine Wärmebildmessung, um Wärmebrücken und undichte Stellen genau zu identifizieren. So können Sie eine fundierte Entscheidung über die notwendigen Sanierungsarbeiten treffen und ob Sie diese selber ausführen können.
Lassen Sie dabei folgendes überprüfen:
- Dacheindeckung: Ist sie noch intakt und funktional?
- Dachstuhl und Sparren: Gibt es Anzeichen von Schäden oder ist eine Verstärkung nötig?
- Vorhandene Dämmschicht: Entspricht sie modernen Energiestandards?
Holen Sie sich mehrere Angebote ein und befragen Sie einen Energieberater, der kann Sie auch über die aktuellen Förderprogramme informieren, denn vielleicht können Sie hier Geld sparen.
Entsorgung
Wenn die alte Dämmung runter soll, gehört sie auf keinen Fall in den Hausmüll. Für kleinere Mengen wenden Sie sich am besten an den Wertstoffhof oder die örtliche Schadstoffsammelstelle. Hier können Sie die Dämmmaterialien in Folie richtig verpackt gegen eine Gebühr von ca. 10,50 Euro pro 1 m³ abgeben. Bei größeren Mengen ist die Entsorgung mithilfe eines Containers, der direkt zur Deponie transportiert wird, die bessere Wahl oder Sie beauftragen einen Fachbetrieb. Lassen Sie die Neudämmung durch eine Firma erledigen, so entsorgen diese auch die alte Dämmung.
Weniger Kosten durch Eigenleistung?
Eine professionelle Dachdämmung ist nicht nur entscheidend für den Wohnkomfort, sondern auch für die Energieeffizienz Ihres Hauses. Bei einem unsachgemäß gedämmten Dach kann es zu erheblichen Energieverlusten kommen, die langfristig Ihre Heizkosten in die Höhe treiben. Eine fachgerechte Dachdämmung kann den Energiebedarf Ihres Hauses signifikant senken und damit auch die Heizkosten reduzieren. Daher empfiehlt es sich, für die Dämmarbeiten einen erfahrenen und qualifizierten Dachdecker zu engagieren.
Das Dach muss neu gedämmt werden. Jetzt wissen Sie welches Budget Sie einplanen sollten und wonach sich das richtet.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?