Wie wirkt Clomifen?
Das Medikament Clomifen ist ein Hormonpräparat, das anti-östrogen wirkt. Östrogene sind ein sehr wichtiger Faktor bei der Heranreifung der befruchtungsfähigen Eizelle. Durch diesen künstlich herbeigeführten „Mangel“ an Östrogen durch die anti-östrogene Wirkung des Präparates wird die Hirnanhangdrüse dazu angeregt mehr follikelstimulierende (FSH) und luteinisierende (LH) Hormone auszuschütten. Damit werden die Eierstöcke dazu stimuliert für die Reifung befruchtungsfähiger Eizellen zu sorgen und den Eisprung auszulösen.
Wann darf man das Medikament anwenden?
Es gibt einige Voraussetzungen, um Clomifen anzuwenden, beziehungsweise Bedingungen, dass eine Behandlung überhaupt nötig und sinnvoll ist. Hier ist es notwendig, mit einem Gynäkologen nach der Untersuchung den möglichen Nutzen abzuklären. Sind die Bedingungen gegeben, wird der behandelnde Arzt das Medikament verschreiben.
- Es muss eine Funktionsstörung bei der Frau diagnostiziert worden sein, die den Eisprung hemmt oder verhindert. Das sind meist Frauen, die ihre Monatsblutung sehr unregelmäßig oder längere Zeit gar nicht bekommen.
- Der männliche Partner muss ein Spermiogramm haben, das zeigt, dass die Fruchtbarkeitsprobleme nicht bei ihm liegen.
- Vor dem Beginn der Anwendung und einer möglichen Schwangerschaft sollte die Frau einen ausreichenden Rötelschutz haben oder dies mit einer Impfung erreichen.
Wann darf man Clomifen nicht anwenden?
Obwohl Clomifen sehr gut verträglich ist, kann es sein, dass man es nicht einnehmen darf, folgende Kriterien gilt es auszuschließen. Ansonsten kann das Präparat nicht angewendet werden:
- Endometriose
- Leberfunktionsstörungen
- Funktionsstörungen der Eierstöcke, die nicht hormonell bedingt sind
- Blutgerinnungsstörungen
- Karzinome der Eierstöcke oder der Hypophyse
- bestehende Schwangerschaft oder Stillzeit, die noch nicht abgeschlossen ist
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Clomifen ist im Allgemeinen sehr gut verträglich, dennoch kann es zu ein paar typischen Begleiterscheinungen kommen:
- Kopfschmerzen
- Wechseljahresbeschwerden, etwa Hitzewallungen, Rötungen der Haut
- Stimmungsschwankungen durch den geänderten Hormonspiegel
- Übelkeit und Erbrechen, wenn auch eher selten
- Unterleibsschmerzen, Ziehen und Spannungsgefühle in der Brust
- Nervosität und Schlafstörungen
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Überstimulierung kommen, was sich in zu vielen und großen Follikeln äußert, die wiederum zu Zysten führen können. Auch ist das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft leicht erhöht.
Wie läuft die Behandlung mit Clomifen?
Die Einnahme des Präparates erfolgt nach dem Verschreiben des Gynäkologen in Form von Tabletten. Die eigentliche Behandlung startet am dritten bis fünften Tag nach Beginn der Monatsblutung. Nun wird die kommenden fünf Tage jeweils täglich eine Tablette eingenommen. Der Eisprung sollte etwa eine Woche nach der letzten Dosis erfolgen.
Clomifen Tabletten gibt es mit 25 mg oder 50 mg Dosierung, hier entscheidet der Arzt was angeraten ist. Die Einnahme kann zu jeder Tageszeit erfolgen, allerdings sollte man in der Folge den Einnahmezeitpunkt beibehalten, damit die Abstände zwischen den einzelnen Dosen möglichst gleich sind. Viele Frauen vertragen die Tabletten besser, wenn die Einnahme nicht gleich in der Früh auf nüchternen Magen erfolgt.
Sollte nach höchstens 20 Tagen immer noch kein Eisprung stattfinden, kann man im nächsten Zyklus erneut mit der Anwendung von Clomifen beginnen.
Wenn eine Frau keinen regelmäßigen Zyklus, beziehungsweise keine Periode hat, dann kann sie jederzeit mit der Behandlung starten.
Während des Einnahmezeitraumes wird der Gynäkologe per Ultraschall die Follikelreifung beobachten. Zudem erfolgt immer auch eine Blutabnahme, um den Hormonstatus zu kontrollieren.
Manche Frauen werden nach der Behandlung mit Clomifen sehr schnell schwanger, allerdings kann es auch nötig sein bis zu maximal sechs Zyklen durchzustehen. Sollte sich auch dann keine Schwangerschaft einstellen, wird der Frauenarzt gegebenenfalls zu einer anderen Behandlungsmethode raten.
Letztlich kann man sagen, dass die Behandlung meistens sehr gut vertragen wird. Sollten sich Probleme ergeben, ist es wichtig, mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten. Es ist wichtig, dass man hier eine lückenlose Behandlung wahrnimmt. Unter Umständen rät der Gynäkologe zu einem anderen Präparat, etwa Metformin, Gonadotropine oder Aromatasehemmern. Hierzu wird man jedoch bei der Beratung informiert.
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