Was versteht man unter dem Business Model Canvas?
Unter dem Business Model Canvas versteht man eine grafische Darstellung verschiedener Komponenten eines Geschäftsmodells. Diese Darstellung hilft dabei, die Dokumentation eines bestehenden Geschäftsmodells zu visualisieren bzw. neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder aber auch verschiedene Modelle miteinander direkt und einfach vergleichen zu können.
Gerade Unternehmens-Neugründer profitieren vom Business Model Canvas, kurz BMC genannt, da eine Geschäftsidee alleine noch kein erfolgreiches Unternehmen ausmacht. Es ermöglicht den sogenannten Start-ups (also Unternehmens-Neugründern) die durch das Modell gewonnenen Erkenntnisse für die Aufstellung ihres Businessplans zu nutzen, um eine profitable Selbständigkeit zu ihrer Geschäftsidee zu kreieren.
Nicht nur Unternehmens-Neugründer, auch bestehende Unternehmen nutzen dieses Modell, beispielsweise um neue Produkte zu entwickeln und diese dann mit vorhanden vergleichen zu können.
Wie wird ein solches Business Model Canvas aufgebaut?
Jeder, der den Wunsch hat aus einer Idee heraus ein Unternehmen zu eröffnen und in die Selbständigkeit zu gehen, dem gehen zu Beginn seiner Reise vielerlei Gedanken durch den Kopf. Das BMC unterstützt Neugründer dabei, diese Gedanken zu sortieren und keine wichtigen Punkte beim Aufbau des Geschäftsmodells zu vergessen.
Dabei stellt man sich viele Fragen, wie beispielsweise, ob es diverse Vertriebswege für das eigene Produkt gibt (z. B. das Produkt im eigenen Ladengeschäft zu verkaufen oder ausschließlich über Onlineplattformen zu vertreiben). Mithilfe dieser Darstellung kann man diese Vertriebswege gegenüber stellen und so die Vor- bzw. Nachteile zu definieren.
Im Ergebnis führen die Erkenntnisse dann dazu, eine bessere Entscheidung treffen zu können, welcher Vertriebsweg dann der wirtschaftlich günstigere für das Unternehmen wäre.
Die wichtigsten Segmente des BMC kurz dargestellt
Das Business Model Canvas besteht aus sechs Hauptkomponenten.
Produkt
Hier sammelt man sämtliche Gedanken rund um das Produkt: z. B. Wie genau ist das Angebot definiert? Mit welchen Vorteilen hebt sich das Produkt von der Konkurrenz ab? Gibt es kritische Faktoren, die nachgebessert werden müssen? Etc.
Zielgruppen
Hier stellt man sich folgende Fragen: Für welche Zielgruppe ist mein Produkt ausgerichtet? Wie viel Geld gibt diese Zielgruppe für vergleichbare Angebote aus? Wie alt ist meine Zielgruppe und kann sich diese Zielgruppe mein Produkt auch leisten? Etc.
Beziehung zum Kunden aufbauen
Die Zielgruppe ist definiert. Jetzt muss das Produkt nur noch an den Mann oder die Frau kommen. Dabei fragt man sich Folgendes: Wie erreicht das Unternehmen anhand des Produktes eine Kundenbindung? Bestehen schon Kundenbeziehungen? Wenn ja, wie sind diese zustande gekommen? Etc.
Ressourcen
Bei diesem Punkt geht es um die Produktion des Produktes? Hier müssen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: Welches Startkapital brauche ich, um Rohstoffe zu erwerben bzw. die notwendige Betriebsausstattung für die Produktion des Produktes anschaffen zu können? Wie viel Personal ist für die Produktion nötig? Wo kommen die Materialien her? Etc.
Vertrieb und Marketing
Hier geht es um die Vermarktung des Angebots. Hier fragt man sich unter anderem: Über welche Kanäle erfolgt der Vertrieb? Welche Kanäle eignen sich am besten für meine Zielgruppe? Welche Werbemaßnahmen sind nötig und wie erreichen diese meine Zielgruppe? Etc.
Umsatz und Kosten
Bei diesem Punkt geht es an die Zahlen. Man muss sich fragen, welche Kosten für die Gründung des Unternehmens anfallen und woher die finanziellen Mittel dafür herkommen. Wie hoch sind die laufenden monatlichen Kosten, um ein fertiges Produkt verkaufen zu können? Wie viel soll das fertige Produkt dem Kunden kosten? Welche Zahlungsarten möchte ich anbieten? Etc.
Um ein solches Modell aufzustellen, gibt es viele Möglichkeiten. Vielen Menschen hilft es allerdings ungemein, die Gedanken zu visualisieren. Dazu ist es zunächst völlig ausreichend, wenn man sich ein Stück Papier zur Hand nimmt und seine Ideen aufschreibt.
Wer lieber digitaler unterwegs ist, kann dies natürlich heutzutage auch über Online-Tools umsetzen. Für welchen Weg man sich auch entscheidet, letztendlich verschafft diese Darstellung einen besseren Überblick und ermöglicht es, seine Idee weiterzuentwickeln.
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