Die „bucklige Verwandtschaft“ ist nicht sonderlich beliebt
Fast jeder hat die Redewendung von der „buckligen Verwandtschaft“ schon einmal gehört. Der Sinn der Bemerkung erschließt sich häufig schon aus dem Zusammenhang. Hier geht es darum, dass die jeweiligen Familienangehörigen als lästig und/oder ungeliebt empfunden werden.
- Das Adjektiv bucklig in Bezug auf eine höckerartige Verformung der Wirbelsäule gibt hier den entscheidenden Hinweis auf die Wertung durch den Sprecher. Einen Buckel zu haben, ist unbequem und wird vom Betreffenden oft als Belastung, überflüssig und unschön empfunden. In Märchen haben von bösen Magiern verzauberte Wesen oft einen Buckel, der eindeutig als Makel empfunden wird.
- Für Redewendungen wie „bucklige Verwandtschaft“ ist typisch, dass sie aus zwei oder mehreren Wörtern bestehen, die eine feste Verbindung eingegangen und als solche auch gebräuchlich sind. Trotzdem ist aus der jeweiligen Phrase der Sinn des Gesagten nicht mehr direkt ableitbar. Ein spezielles Wissen oder Erklärungen sind nötig, um die Andeutung zu verstehen. Dieses Wissen ergibt sich häufig aus dem traditionellen Gebrauch solcher Redewendungen.
Der Buckel hält für einiges her
Es gibt noch weitere Redewendungen, die den Buckel als Bedeutungsträger nutzen.
- „Er kann mir den Buckel runterrutschen“. Damit bringt man zum Ausdruck, dass man von jemandem in Ruhe gelassen werden will.
- „Der hält immer seinen Buckel hin“. Jemand übernimmt oft die Verantwortung (für andere).
- „Der hat allerhand auf dem Buckel“. Ein Mensch ist besonders belastet, z.B. durch Vorstrafen oder Verantwortung.
- „Der hat sich sein Leben lang hochgebuckelt“. Einer hat sich häufig vor anderen verbeugt, sich also durch unterwürfiges Verhalten Vorteile verschafft.
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