"Dann man tau" - Ursprung der Redewendung
Wer schon einmal Urlaub im Norden Deutschlands, im Osten der Niederlande oder auch in manchen Regionen im Osten Deutschlands gemacht hat, der wird sicherlich schon mal mit einer befremdlich klingenden Sprache in Kontakt gekommen sein, die Ihnen dort quasi im Alltag begegnet. Diese Sprache ist Plattdeutsch oder auch Niederdeutsch.
- Plattdeutsch oder auch Niederdeutsch ist ein Dialekt, der sich aus dem Altsächsischen entwickelt hat und bis heute in einigen Gegenden Deutschlands immer noch gesprochen wird. Hauptsächlich wird Plattdeutsch in ländlichen Regionen von Nord- und Ostdeutschland gesprochen. Hier vor allen Dingen an und zwischen den Küsten.
- Plattdeutsch ist häufig als altmodisch verschrien, weil es meist von älteren Generationen häufiger gesprochen wird. Doch auch manche jüngeren Sprecher lassen sich finden.
- Wenn Sie im Urlaub oder Alltag Kontakt zu Menschen aus einem Gebiet haben, in dem Plattdeutsch gesprochen wird, dann werden Sie vermutlich schon einmal bestimmte Redewendungen oder Worte gehört haben, die sich immer wieder in die Alltagssprache, die sonst hochdeutsch ist, einschleichen. Beispiele hierfür sind Water für Wasser, Vadder für Vater oder Kopp für Kopf.
- Eine der Redewendungen, die oft benutzt werden ist "Dann man tau" oder auch "Denn man tau". Was diese Redewendung genau bedeutet wird im folgenden Teil des Artikels erläutert.
"Dann man tau" - eine kurze Definition der beliebten Redensart
- "Dann man tau" ist grob übersetzt eine freundliche Aufforderung, etwas zu tun. Sie können diese hören, wenn jemand Sie bittet, mitzuhelfen oder Sie dazu einlädt, etwas gemeinsam zu unternehmen.
- Eine hochdeutsche Entsprechung von "Dann man tau" ist in etwa die Redensart "Dann mal los". Hierbei fällt vor allem der Unterschied zwischen "man" und "mal" und auch zwischen "los" und "tau" auf.
- Diese Unterschiede rühren vor allem daher, dass Plattdeutsch eine Sprache ist, die vor der hochdeutschen Lautverschiebung, die in der Zeit zwischen dem 04. und 10. Jahrhundert stattgefunden hat, entstanden ist und davon größtenteils unberührt geblieben ist. Während der Lautverschiebung hat sich beispielsweise der Konsonant "t" zum Konsonant "z" verschoben. Und der Diphthong "au" wurde zum Vokal "u".
- Die Redewendung "Dann man tau" bedeutet also daher nichts anderes als "Dann mal zu" bzw. "Dann mal los".
Wenn Sie nun das nächste Mal in den Urlaub nach Nord- oder Ostdeutschland fahren wissen Sie also, was man Ihnen sagen möchte, wenn Sie "Dann man tau" oder "Denn man tau" hören.
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