Grundsätzliches zur Struktur der britischen Polizei
- Spricht man von der „Britischen Polizei“, hat man eigentlich schon einen Fehler gemacht. Es gibt sie nämlich in ganz unterschiedlichen Ausprägungen und Zuständigkeiten. Am bekanntesten sind wohl die Bobbys, die ohne Waffen, nur mit dem Schlagstock an der Seite für Ruhe und Ordnung sorgen. Sie sind Teil der Londoner Polizei.
- Bekannt ist auch die Kriminalpolizei der englischen Metropole, Scotland Yard, die sehr wohl über Waffen verfügt. Es gibt in London aber auch noch die Bahn- und die Hafenpolizisten, alle ebenfalls mit polizeilicher Waffengewalt. Gewöhnlich spricht man bei den britischen Gesetzeshütern von den „Territorial police forces“, die jeweils für eine bestimmte Region zuständig sind.
- Manche britische Vollzugsbehörden setzen Vorschriften durch und sind doch keine Polizeibehörde. Hier haben die Bediensteten auch keinen Status als Polizist.
- Die britische Polizei wurde mehrmals reformiert. So ist es heute nicht mehr äußerlich erkennbar, welcher Polizist für das Verteidigungs- oder das Innenministerium arbeitet. Alle Gendarmen tragen hier nämlich die gleiche Uniform. Und die Einsatzfahrzeuge können lediglich nach ihrem Verwendungszweck, aber nicht nach ihrer Zugehörigkeit unterschieden werden. Lediglich die polizeieigenen Luftfahrtzeuge, darunter Hubschrauber, unterscheiden sich von Polizei zu Polizei durch unterschiedliche Lackierung.
Nachträgliche Ausrüstung mit Waffen und die Haltung der Polizisten dazu
- Doch selbst die Idylle und das friedliche Bild des „Bobby“ trügen. Sie werden jetzt nachträglich ebenfalls mit Waffen ausgerüstet, sogar mit leistungsstarken Sturmgewehren. Zu tief sitzen der Unmut in der Bevölkerung über soziale Kürzungen und die Angst in der Regierung vor großen Unruhen. Zur britischen Polizei zählen auch Sondereinheiten, und die sind natürlich mit Waffen versehen. Als wirksame Waffe haben sich zudem Elektroschocker herausgestellt.
- Es sind übrigens die Polizisten selbst, die keine Waffen tragen wollen - bis zu 80 Prozent hätten sich dagegen ausgesprochen. Und auch der Gesamtanteil von Waffen bei der britischen Polizei liege deutlich unter 10 Prozent. Das spricht für eine gute Arbeit der Gesetzeshüter. Prävention ist besser als der Einsatz von Gewalt.
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