Blutzuckerwerte zu hoch - so senken Sie sie

Was bedeutet ein hoher Blutzuckerwert?

Ein dauerhaft hoher Blutzuckerwert ist gefährlich für die Gesundheit, denn er schädigt Gefäße, Nieren, Nerven, Augen und beeinträchtigt das Herz-Kreislaufsystem, zudem ist die Wundheilung stark vermindert. Das Insulin aus der Bauchspeicheldrüse wird zu wenig produziert und somit bleibt Zucker im Blut, der eigentlich den Körperzellen zugeführt werden sollte. Es kommt in der Folge zu einer Unterversorgung der Zellen.

Den Blutzuckerspiegel kann man auf zwei verschiedene Arten messen. Es gibt den Nüchternblutzucker (HbA1c-Wert) und den oralen Glucose-Toleranztest (OGTT).
Der HbA1c-Wert wird gemessen, wenn man mindestens acht Stunden nichts zu sich genommen hat, das Zucker (egal in welcher Form) enthält. Normal ist der Wert 100mg/dL. Wenn der Wert zwischen 100 und 125mg/dL ist spricht man von Prädiabetes, ab 126mg/dL hat man Diabetes.

Beim Langzeitblutzuckerwert kann der Arzt erkennen, wenn Moleküle des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) mit dem Zucker im Blut reagiert haben. Ein Wert von unter 5,7% liegt bei gesunden Menschen vor, bei Zuckerkranken ist der Wert bei über 6,5%.

Es gibt zwei verschiedene Typen von Diabetes:

• Typ1 ist eine Autoimmunerkrankung und tritt häufig schon im Kindes- und Jugendalter auf. Diese ist genetisch bedingt und das Insulinspritzen gehört meist zum Alltag. Diese Personen müssen nicht zwingend Übergewichtig sein.
• Typ2 ist die typische Wohlstandserkrankung im meistens fortgeschrittenen Alter. Je nachdem wie ausgeprägt dieser Typus ist, kann man hier gegensteuern und versuchen den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken. Meistens weisen die betroffenen Personen Übergewicht auf.

So kann man gegen zu hohe Blutzuckerwerte vorgehen:

Typ2 ist die Form von Diabetes, bei der man noch Einfluss nehmen kann, denn dieser Blutzucker ist meistens selbst verursacht durch eine ungesunde Lebensweise. Folgende Maßnahmen helfen den Blutzuckerwert zu senken:

• Eventuell vorhandenes Übergewicht abbauen. Vor allem Bauchfett gilt als sehr ungesund, da es Entzündungen im Körper begünstigt.
• Bewegung in den Alltag einbauen, sowohl Krafttraining als auch Ausdauersportarten sind geeignet. Durch die Bewegung benötigt der Körper mehr Energie, die er direkt in Form von Zucker aus dem Blut abführen kann, das senkt den Blutzuckerspiegel. Als weiteren positiven Effekt hat ein Plus an Bewegung, dass man leichter abnehmen kann, wenn das notwendig sein sollte.
• Reduktion der Kohlenhydrate in der Ernährung. Vor allem stark bearbeitete Fertiggerichte enthalten eine Menge versteckten Zucker. Es ist sinnvoll hier auf wenig verarbeitete Nahrungsmittel zurückzugreifen und Vollkornprodukte zu bevorzugen. Auch der Verzehr von mehr Eiweißreichen Produkten macht länger satt, treibt den Blutzuckerspiegel nicht nach oben und hält diesen konstant.
• Ballaststoffe verlangsamen die Zuckeraufnahme bei der Verdauung. Von den zwei Arten Ballaststoffen, löslich und unlöslich, sind lösliche vorzuziehen, da sie den Blutzuckerspiegel stärker senken. Es lohnt sich öfter mal zu Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten zu greifen.
• Klingt banal, aber es hilft: Wasser trinken. Es hilft den Nieren bei ihrer Arbeit den überschüssigen Blutzucker auszuscheiden. Ungesüßte Tees sind auch eine gute Wahl.
• Um die Kalorienzufuhr im Auge zu behalten empfiehlt es sich die verzehrten Portionen zu kontrollieren. Das kann man entweder mit messen und wiegen durchführen oder man verwendet kleineres Geschirr und Besteck. Es ist sinnvoll die Lebensmitteletiketten zu lesen und dann zu entscheiden ob das Nahrungsmittel stark verarbeitet wurde. Bei Fertigprodukten sollte man lieber verzichten.
• Langsam und bewusst essen, die Verdauung beginnt bereits im Mund. Das Essen genießen und nicht nebenbei etwas anderes Ablenkendes machen. Gründlich kauen, das hilft die Nahrung vorzuverdauen.
• Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index wählen, es kommt nicht nur auf die Menge der Kohlenhydrate an, sonder auch welche man zu sich nimmt. Günstig sind hier: Fleisch, Eier, Meeresfrüchte, Bohnen, Linsen, Hafer, Mais, Süßkartoffeln, Hülsenfrüchte und Gerste.
• Stress ist ein weiterer Faktor, den man nicht vernachlässigen darf, denn durch die Ausschüttung der Stresshormone Glucagon und Cortilsol wird der Blutzuckerspiegel erhöht. Hier können Entspannungstechniken Abhilfe schaffen. Zu Vermeidung von Stress trägt guter Schlaf bei, denn der Stresslevel sinkt.
• Apfelessig in der Früh auf nüchternen Magen (ein Esslöffel in einem Glas Wasser verdünnt) soll ebenfalls helfen den Blutzuckerspiegel konstant auf normalem Niveau zu halten.

Diese Maßnahmen können helfen, wenn der Blutzuckerspiegel nicht zu hoch ist. Es ist jedoch wichtig auf jeden Fall, mit einem Arzt abzuklären inwieweit das genügt oder ob man auf andere Therapien zurückgreifen muss. Zunächst muss schließlich, mittels Blutbild geklärt werden ob und wie stark der Blutzuckerwert vom Normbereich abweicht. Allerdings sind diese Maßnahmen nicht verkehrt um einer Erkrankung vorzubeugen.