Die Definition nach dem Kimberley-Prozess
- Es gibt tatsächlich eine weitgehend anerkannte Definition darüber, was Blutdiamanten sind. Diese geht zurück auf den sogenannten Kimberley-Prozess. Dabei handelt es sich um ein multinationales System, das den Handel mit Blutdiamanten verhindern soll. Als solche werden Edelsteine bezeichnet, die illegal gefördert werden und die man dazu benutzt, Kriege oder Aufstände zu finanzieren. Sie sind also der Finanzmotor, der bewaffnete Konflikte - vor allem in Afrika - am Laufen hält. Aus diesem Grund werden Blutdiamanten auch oft als Konfliktdiamanten bezeichnet.
- Einige Menschenrechtsorganisationen sehen die Definition der Blutdiamanten als zu eng gefasst. Der Grund dafür ist, dass sie nur solche Steine beschreibt, deren Abbau und Verkauf mit einem militärischen Konflikt verwoben sind. Kritikern greift das zu kurz, denn bei diesem Modell werden Menschenrechtsverletzungen, die mit dem Abbau selbst verbunden sind, nicht berücksichtigt. Folglich kann ein Edelstein sehr wohl „blutbefleckt“ sein, ohne dass dies aber geächtet würde.
Blutdiamanten zu erkennen, ist schwer
- Das größte Problem an der Thematik ist, dass man einem Stein seine Herkunft nicht ansieht. Das bedeutet, dass man in den seltensten Fällen sagen kann: „Dieser Stein ist ein Blutdiamant.“ Häufiger ist ein Negativausschluss: Man weiß nicht, woher ein Edelstein kommt, also geht man von einer illegalen Schürfung aus - sonst wäre die Herkunft schließlich zertifiziert.
- Eigentlich wäre der Nachweiszwang der Herkunft eines Steins ein gutes Mittel zur Bekämpfung der Blutdiamanten. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass eine entsprechende Resolution bei Weitem nicht immer umgesetzt wird. Ein weiteres Problem ist, dass Herkunftszertifikate gefälscht werden können und so schmutzige Diamanten als legitim abgebaute in den Handel kommen.
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