Gewitter-Blitze sehen, ohne Donner zu hören, ist normal
- Auch wenn für Sie, Blitze und Donner zusammengehören, so muss dies nicht immer unbedingt für Sie zu sehen oder zu hören sein. Es ist absolut richtig, dass auf das Blitzen auch das Donnern folgen muss. Da Licht sich schneller fortbewegt als Schall dies vermag, sind Blitze als Erstes wahrnehmbar, auf diese muss naturgemäß der dazugehörige Donner folgen.
- Es handelt sich bei dem Phänomen, dass Sie Blitze wahrnehmen, jedoch vergeblich auf das Donnern warten, streng genommen um kein solches. Vielmehr bestätigt diese Tatsache ein physikalisches Gesetz, welches sich mit der Fortbewegung des Schalldrucks beschäftigt.
- Was Sie sicherlich bereits in Kindertagen erfahren haben, ist, dass Sie die Entfernung eines Blitzes von Ihrem Standort aufgrund des zeitlichen Abstandes zwischen dem Blitzen und dem Donnern, bestimmen können. Erfolgt das Donnern beispielsweise fünf Sekunden nach dem Aufleuchten des Himmels, so heißt es nach einer Faustformel, dass er in circa fünf Kilometern Entfernung niedergegangen ein wird.
- Wenn Sie diese "Untersuchung" nun bei einem der nächsten Gewitter durchführen würden, könnten Sie bemerken, dass je weiter Sie zählen müssen, das Donnern immer leiser zu vernehmen sein wird. Was Ihnen zu erkennen gibt, dass der Schall über eine längere Strecke an Wirkung verliert ohne, dass die Blitze an Leuchtkraft verlieren.
Mit Entfernung nimmt die Lautstärke ab
- Sie werden in Erwartung des Donners bestimmt noch nie bis 50 gezählt haben, bis Sie endlich den zum Blitzen gehörenden Donner haben vernehmen können. Hieraus können Sie erkennen, dass Sie einen niederfahrenden Blitz in einer Entfernung von beispielsweise 50 Kilometern mit Ihren Ohren nicht mehr registrieren können, weil die Schallwellen nicht so weit getragen werden können. Sie verlieren mit einer zunehmenden Entfernung proportional an Druck.
- Da Menschen einen Ton durch den von diesem Laut erzeugten Schalldruck wahrnehmen, ist ein weit entferntes Gewitter nur noch visuell wahrzunehmen. Das menschliche Hörvermögen vermag Laute aus einer Entfernung von über circa 50 Kilometern nicht mehr ohne Weiteres zu registrieren.
- Es handelt sich also um kein naturwissenschaftliches Phänomen, sondern eher um eine Unzulänglichkeit des menschlichen Hörvermögens, welches nach dem Prinzip der Erfassung von Schalldruckwellen aufgebaut ist. Die Schallwellen nehmen proportional zur Entfernung immer mehr ab, bis sie für das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmbar sind.
Zu jedem Blitz während eines Gewitters gehört immer ein Donner, auch wenn Sie diesen nicht hören können, weil sich dieses Naturschauspiel einfach zu weit von Ihnen abspielt.
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