Ursachen von Blähungen
Luft im Bauch ist zunächst einmal kein Grund zur Besorgnis, die Frage ist nur wie viel zu tolerieren ist und ab wann es nicht mehr normal ist. 150ml Darmgasgehalt gelten als normal, das bedeutet, wenn häufiger als etwa 24 Mal pro Tag Gase abgehen, könnte etwas nicht stimmen. Blähungen entstehen durch zu viel Gas im Darm, vor allem Kohlenstoffdioxid (CO2). Die Ernährung ist in den meisten Fällen die Ursache von Blähungen, es können aber auch besondere Umstände dazu führen, etwa eine Schwangerschaft oder ein Medikament, das eine leichte Darmträgheit begünstigt. In der Folge kann sich das auf die Darmbakterien auswirken. Es bilden sich vermehrt bestimmte Bakterien und Gas.
Aber auch ein zu schnelles passieren der Nahrung durch den Darm kann zu Blähungen führen. Die Nahrung kann nicht mehr richtig aufgenommen werden und wird von den Bakterien vergoren. Möglicherweise funktioniert der Abtransport von CO2 durch das Blut nicht mehr richtig.
Auch Säuglinge, die nach der Muttermilch auf andere Nahrung umgestellt werden, kämpfen oft erst einmal mit Blähungen, da sich das ganze Verdauungssystem erst einmal anpassen muss.
Was hilft gegen Blähungen?
Man sollte nicht dauerhaft Abführmittel verwenden, da diese nachhaltig den Darm und dessen Tätigkeit beeinträchtigen können.
Antibiotika sollte auch nicht ohne wichtige Indikation eingenommen werden. So hilfreich das Penicillin auch ist, es zerstört erst einmal das Bakteriengleichgewichtes des Darms.Durch Antibiotika werden sowohl die schädlichen als auch die nützlichen Bakterien abgetötet. Es ist deshalb sinnvoll, eine Darmaufbaukur zu machen, nachdem man Antibiotika einnehmen musste.
Wichtig ist es auch langsam und bewusst zu essen. Stress wirkt sich nicht günstig auf die Verdauung aus. Wer zu hastig isst, verspeist nebenbei auch viel Luft (Aerophagie), die dann ihren Weg durch den Darm nehmen muss, um wieder raus zu kommen. Viele Menschen können das nicht durch Aufstoßen kompensieren.
Sollte man das Gefühl haben, dass sich plötzlich etwas geändert hat, was zu Blähungen führt, sollte man einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
Hausmittel gegen Blähungen
- Man sollte die Portionen, die man zu sich nimmt, kleiner halten. Lieber öfter mal eine Kleinigkeit essen, als eine allzu üppige Menge auf einmal.
- So gesund Rohkost, wie Salat, auch ist, abends ist das oftmals eine schlechte Wahl, wenn man zu Blähungen neigt.
- Zwiebeln, Kohl und Hülsenfrüchte sind gesund, jedoch führen sie oft zu übermäßiger Gasansammlung im Darm. Hier sind auch kleine Portionen eine gute Lösung des Problems.
- Vorsicht mit kohlensäurehaltigen Getränken, viel Industriezucker oder auch künstlichen Süßungsmitteln.
- Eine ballaststoffreiche Ernährung kann sinnvoll sein, wenn man zu Darmträgheit neigt. Wenn man jedoch seine Ernährung dahingehend umstellen möchte, sollte das langsam geschehen. Zusätzliche Ballaststoffe, wie Flohsamen, Leinsamen, etc. sollten in der Menge nur langsam gesteigert werden.
- Gewürze machen Speisen nicht nur schmackhafter, sondern oft auch bekömmlicher. Hier eignen sich Kümmel, Fenchel, Anis ebenso wie Salbei, Koriander, Ingwer, Liebstöckl, Zimt oder Wacholder. Wer diese Kräuter nicht zum würzen verwenden möchte, kann auch entsprechende Tees zu sich nehmen.
- Bitterstoffe vor dem Essen, wie Artischocke oder Chicoreé, können die Nahrung bekömmlicher machen durch ihre verdauungsfördernde Wirkung.
- Man kann in der Apotheke auch synthetische Anti-Blähungsmittel erhalten, etwa Dimeticon oder Simeticon. Diese lösen Gasbläschen und Schäume, sodass keine Nebenwirkungen entstehen. Hier lässt man sich am besten in der Apotheke beraten was man gegen die Blähungen tun kann.
Sollten Blähungen plötzlich vermehrt, ohne ersichtlichen Grund wie (etwa einer Ernährungsumstellung, Diät, Essen im Urlaub oder einer Schwangerschaft) auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden, um die genauen Ursachen abzuklären und ernste Ursachen auszuschließen.
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