Bestäubung der Waldschlüsselblume
- Bei der Bestäubung der Schlüsselblume müssen männliche Spermazellen, die sich in den Pollen befinden, auf die Narbe, also den weiblichen Teil der Blüte, transportiert werden. Dies geschieht im Normalfall durch Insekten, wie etwa Hummeln und Schmetterlinge. In der Narbe keimt das Pollenkörnchen aus, wächst durch den Griffel nach unten und gelangt so zum Fruchtknoten. Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich eine Kapselfrucht, die Samen beinhaltet. Bei Trockenheit öffnet sich die Kapselfrucht und gibt die Samen frei.
- Die gelbe Waldschlüsselblume ist mit kurzen Griffeln, oben angelegten Staubblättern, einer langen Blütenröhre und einer tief in der Kronenröhre platzierten Narbe ausgestattet. Die Anordnung der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane bedingt, dass vornehmlich Hummeln und Schlüsselblumen-Würfelfalter mit einem langen Rüssel für die Bestäubung geeignet sind.
- Die Pollen müssen am Insektenkörper sehr weit vorne abgelagert sein, um Waldschlüsselblumen zu bestäuben. Sobald eine Hummel oder ein Würfelfalter mit dem Absaugen des Nektars beginnt, bleibt der Blütenstaub an der Narbe hängen und bestäubt die Blüte. Da Bienen einen kurzen Rüssel haben, können sie lediglich den Blütenkelch der Schlüsselblume durchbeißen, um an den Nektar zu gelangen. Diese Methode verhindert jedoch eine Bestäubung.
Bestäubung der Wiesenschlüsselblume
- Bei der Wiesenschlüsselblume sind die Griffel lang, die Staubblätter mit den männlichen Spermazellen sitzen tiefer und die Narbe ist oben am Eingang der Kronenröhre platziert. Die Pollen müssen am Insektenkörper sehr weit hinten abgelagert sein, denn nur so kann eine Blüte mit langem Griffel und einer weiter oben angelagerten Narbe bestäubt werden.
- Eine Bestäubung kann jedoch auch durch den Menschen erfolgen. Dazu werden mindestens zwei Blüten benötigt. Durch vorsichtiges Auseinanderbiegen der Blütenkelche werden Griffel und Narbe freigelegt. Danach werden die Griffel der einen Blüte mit den Blütenpollen der anderen Blüte bestäubt. Haben sich die künstlich befruchteten Griffel verfärbt, ist die Bestäubung gelungen.
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