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Beseitigung von Ackerschachtelhalm - dauerhaft & effektiv

Inhaltsverzeichnis

Ackerschachelhalm ist als Unkraut sehr hartnäckig.
Ackerschachelhalm ist als Unkraut sehr hartnäckig.
Ackerschachtelhalm ist sehr widerstandsfähig, was seine Beseitigung schwierig gestaltet. Verbessern Sie dauerhaft den Boden statt Chemie einzusetzen.

Besonderheiten vom Ackerschachtelhalm 

Die volkstümlichen Bezeichnungen Zinnkraut, Pfannebutzer und Scheuerkraut weisen darauf hin, dass die Pflanze traditionell als Reinigungsmittel für Metall Verwendung fand. Ackerschachtelhalm gilt zudem als Zeigerpflanze für Staunässe und verdichtete Böden. Im Ackerbau zählt er zu den Schädlingen. Bauern setzen deshalb Herbizide (Unkrautvertilgungsmittel) gegen die Pflanze ein.

Da der Ackerschachtelhalm Wurzelausläufer (Rhizome) bildet, die sich in bis zu zwei Metern Tiefe im Boden verbreiten, ist er schwer zu bekämpfen. Die Wurzeln befinden sich im etwa in einem Meter Umkreis der Pflanze. Sie sind sehr widerstandsfähig. Bleibt nur ein kleines Stück der Wurzel im Erdreich, wächst daraus eine neue Pflanze.

Im Frühjahr bilden sich an den Triebspitzen Sporen, die der Wind verbreitet. Diese sorgen dafür, dass der Ackerschachtelhalm überlebt, selbst wenn Sie alle Wurzeln vernichten. Auch aus diesem Grund ist er ähnlich schwer zu bekämpfen wie Giersch oder die Ackerwinde.

Unsinnige Methoden der Beseitigung

Folgende Methoden werden Sie bei der Bekämpfung des Schachtelhalms nicht weiterbringen. Sie sollten deshalb darauf verzichten.

  1. Umgraben nützt nichts, da die Wurzeln tiefer sitzen, als der Spaten reicht.
  2. Ausgraben führt meist zu einer weiteren Verbreitung, weil dadurch kleine Wurzelstücke im Garten verteilt werden.
  3. Unkrautvernichtungsmittel können den Ackerschachtelhalm schwächen, aber nicht völlig abtöten.
  4. Dass die Pflanze Dünger nicht verträgt, ist nicht erwiesen - Überdüngung schadet  vor allem dem Boden und Wasser.
  5. Essig und Kochsalz sind wirksam, aber aus Umweltschutzgründen strengstens verboten.

Hinweis: Wer Kochsalz oder Essig als Unkrautvernichter einsetzt, riskiert Strafen bis zu 50.000 Euro. Bisher wurden Bußgelder bis zu einer Höhe von 2.500 Euro auferlegt.

Langfristiges Bekämpfen von Schachtelhalm

Ackerschachtelhalm liebt Staunässe und verdichtete Böden, in denen keine Regenwürmer leben. Verändern Sie den Boden in Ihrem Garten, damit diese Bedingungen nicht mehr zutreffen. Lockern Sie den Boden mit einer Grabgabel, aber graben Sie damit nicht um. Stechen Sie die Gabel ins Erdreich und bewegen Sie diese hin und her. 

Schneiden Sie Ackerschachtelhalm knapp über dem Boden ab oder sengen ihn dort mit einer Gasflamme an. Die Pflanze muss neue oberirdische Triebe bilden, das kostet Kraft. Bedecken Sie den Boden in Beeten mit Rindenmulch und Kompost. Durch den Humus locken Sie Regenwürmer an, die ihrerseits die Erde lockern.

Sofern Ihre Pflanzen einen basischen Boden vertragen, können Sie Ackerschachtelhalm durch Kalken vertreiben. Machen Sie aber zuvor eine Bodenanalyse und prüfen Sie nach, wie sich Kalk auf die vorhandenen Pflanzen auswirkt.

Vertikutieren Sie Rasenflächen. Streuen Sie Sand auf den Boden und arbeiten Sie diesen ein. Das Erdreich wird durchlässig. Sie lockern damit nicht nur den Boden, sondern verhindern auch Staunässe.

Mähen Sie den Rasen von März bis Mai regelmäßig auf eine Länge von drei Zentimetern. Sie verhindern damit, dass sich Triebe bilden, die Sporen tragen.

Die Pflanze nutzen

Ackerschachtelhalm enthält große Mengen Kieselsäure. Er gilt daher als Heilpflanze und als Pflanzenstärkungsmittel. Nutzen Sie die abgeschnittenen Pflanzen, um den Kompost anzureichern. Überbrühen Sie diese zur Sicherheit zuvor mit kochendem Wasser, damit keine lebenden Wurzeln auf dem Kompost landen.

Geben Sie 200 Gramm Ackerschachtelhalm in einen Liter Wasser und warten Sie einen Tag, um einen sogenannten Kaltwasserauszug zu erhalten. Für einen Tee können das Kraut auch 30 Minuten kochen. Auszug und Tee sind ein gutes Spritzmittel gegen Pilzkrankheiten an Pflanzen und Blattläuse. Beide Mittel eignen sich auch als Dünger.

Der Tee ist außerdem für Umschläge nützlich, um die Heilung von Wunden zu unterstützen und um Schwellungen abklingen zu lassen. Innerlich hilft er bei Gicht, stärkt das Immunsystem und das Bindegewebe. 

Damit Sie dem Schachtelhalm dauerhaft Herr werden, müssen Sie sein Wachstum eindämmen. Dies erreichen Sie am effektivsten, wenn Sie für durchlässigen Boden mit einem hohen Humusanteil sorgen. Nutzen Sie verbliebene Pflanzen sinnvoll.

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