Nächtliches Zähneknirschen ist oft die Ursache vieler kleinerer und größerer Beschwerden. Migräne, Nackenschmerzen und abgeriebene Kauflächen können unter anderem die Folge des Zähnepressens sein. Das Schwierige dabei: Viele Menschen verarbeiten unterbewusst ohne willentliche Beeinflussung auf diese Weise Stress und Ärger, der sie im Wachzustand beschäftigt.
Eine Beißschiene vom Zahnarzt anpassen lassen
- Grundsätzlich gilt: Wenn Sie ab und zu an Kopfschmerzen, Nackenverspannungen oder Schmerzen im Kiefergelenk leiden, muss das kein Hinweis darauf sein, dass Sie nachts mit den Zähnen pressen und knirschen. Treten solche Beschwerden allerdings regelmäßig auf, sollten Sie mal darauf achten, ob Sie nachts mit den Zähnen pressen. Im Schlaf ist das natürlich für Sie selber unmöglich zu beobachten, aber wenn Sie einen Partner haben, fragen Sie ihn doch mal, ob ihm etwas auffällt.
- Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie nachts im Schlaf die Zähne aufeinander pressen, sollten Sie beim nächsten Zahnarzttermin Ihren Zahnarzt darauf ansprechen und den Verdacht äußern. Oft erkennt dieser nächtliches Zähnepressen an abgeriebenen Kauflächen, verstärkter Gesichtsmuskulatur oder Narben in den Innenwänden der Backen. Dann macht es Sinn, über die Anfertigung einer Beißschiene nachzudenken.
- Die Beißschiene wird in der Regel für den Unterkiefer angefertigt und nachts getragen. Das Zähneknirschen und -pressen wird damit nahezu unmöglich, die Kauflächen werden geschont und die Muskeln im Gesichtsbereich bleiben weitestgehend entspannt.
Kosten für die Schiene bei der Kasse einreichen
- Die Anfertigung einer Beißschiene ist eine aufwendige Angelegenheit. Sie wird vom Zahnarzt in Zusammenarbeit mit einem Zahntechniker angefertigt. Der Arbeitsaufwand ist relativ hoch, was die Kosten erklärt. Grob muss man damit rechnen, dass eine Michigan-Beißschiene um die 1000 Euro kostet. Vermisst der Zahnarzt die Lage Ihres Kiefers mittels eines speziellen computergesteuerten Verfahrens, kann es sogar noch teurer werden.
- Doch die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten für die Beißschiene. Als Erstes sollten Sie sich vom Zahnarzt einen Kostenvoranschlag erstellen lassen, den Sie dann an Ihre Krankenkasse weiterleiten. Am besten begründen Sie bei Ihrer Kasse, wie Ihre derzeitigen Beschwerden aussehen und weshalb die Anfertigung einer Beißschiene nötig ist. Im Zweifelsfall kann Ihnen auch Ihr behandelnder Arzt einen kurzen Dreizeiler schreiben und erläutern, weshalb eine Beißschiene in Ihrem Fall von Vorteil wäre.
- Ein Tipp: Rufen Sie Ihren zuständigen Sachbearbeiter bei Ihrer Krankenkasse an und schildern Sie ihm den Fall. Das geht oft schneller als über den Postweg.
- Wenn der Kasse ein Kostenvoranschlag vorliegt, wird diese entscheiden, in welcher Höhe sie sich an den anfallenden Kosten beteiligt. Warten Sie diese Zusage bitte unbedingt ab bevor Sie die Beißschiene in Auftrag geben.
- Sobald dem Zahnarzt dann die Zusage der Kasse vorliegt, kann er mit den Abdrücken der oberen und unteren Zahnreihe beginnen.
- Die meisten gesetzlichen Kassen übernehmen einen Großteil der Kosten, wenn eine medizinische Notwendigkeit für das Tragen einer Beißschiene gegeben ist. Als Eigenanteil sollten Sie ungefähr 10 bis 15 % einkalkulieren, die auf Sie zukommen.
- Private Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel meistens vollständig.
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