Die technische Stromrichtung
- Die technische Stromrichtung wurde eindeutig festgelegt. Ihr entsprechend fließt Strom in einer elektrischen Leitung vom Pluspol (+) zum Minuspol (-) einer Batterie, eines Akkus oder einer anderen zur Verfügung stehenden Gleichstromquelle.
- Für Wechselstromquellen (beispielsweise) lässt sich die Stromrichtung nicht in dieser einfachen Form angeben, denn Wechselstrom wechselt - wie der Name schon sagt - 50-mal in der Sekunde die Richtung. Allerdings können Sie einer Steckdose eine Strom führende Phase (Phasenprüfer leuchtet hier) und einen Nullleiter zuordnen.
Ladungen - der eigentliche Stromfluss
- Diese technische Stromrichtung sagt zunächst nichts darüber aus, was in der Leitung sich wirklich bewegt und wohin. Grund ist, dass die Ladungen, die für den Stromfluss verantwortlich sind, in der Zeit seiner Festlegung noch gar nicht (oder nur vage) bekannt waren.
- In metallischen Leitern (also praktisch allen Kabeln) wird der Stromfluss von negativ geladenen Teilchen, den Elektronen, getragen. Diese bewegen sich jedoch vom Minuspol zum Pluspol, da sie von den dort vorhandenen positiven Ladungen angezogen werden.
- Das Dilemma offenbart sich an dieser Stelle: Die Bewegungsrichtung der Ladungen in metallischen Leitern ist genau umgekehrt zur technischen Stromrichtung.
- In elektrisch leitenden Flüssigkeiten oder auch Halbleitern kann die Situation wieder ganz anders aussehen. In Lösungen können beispielsweise positiv und/oder negativ geladene Ionen und im Fall von Halbleitern sogar positive Ladungen (sog. Löcher) den Stromfluss bilden.
Fazit: Spricht man also über die Richtung des Stroms, sollte man sicherstellen, ob die technische Stromrichtung gemeint ist oder die Bewegungsrichtung der Ladungen, die natürlich von der Polarität der Ladungen abhängig ist. Und bei Wechselstrom sieht die Sache wieder ganz anders aus.
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