Stationen aus dem wendungsreichen Lebenslauf des Komponisten
- Am 2. März 1824 wurde Bedřich (Friedrich) Smetana im böhmischen Leitomischi geboren. Ab 1843 studierte er bei Joseph Proksch in Prag. Die Ereignisse der revolutionären Bewegungen in Europa (1848) machten den Musiker brotlos und veranlassten ihn, selbst eine Musikschule zu gründen.
- Von 1859-61 lebte Smetana in Göteborg und wurde 1864 Musikkritiker in Prag. Die zehn Jahre vor seinem Tod verbrachte er in Taubheit, trotzdem komponierte er weiter. Seine beiden letzten Lebensjahre verbrachte er in einem Zustand geistiger Verwirrung, 1884 schließlich starb er in Prag.
Die Werke Bedřich Smetanas – Wissenswertes über sein Schaffen
- Die starken Bewegungen im Lebenslauf des Komponisten zeichnen sich auch in seinen Kompositionen ab. Am weitesten verbreitet ist seine Bekanntheit bis heute wohl durch die Spieloper „Die verkaufte Braut“ und den Orchesterzyklus „Mein Vaterland“ und hieraus vor allem durch das Stück „Die Moldau“.
- Diese beiden Werke führten dazu, dass Bedřich Smetana gemeinsam mit den Komponisten Leos Janacek und Anton Dvorak an die Spitze der tschechischen Musikschaffenden rückte.
- Smetana gehörte zu den Mitbegründern einer eigenständigen tschechischen Komposition, die immer auch von österreichischen Einflüssen geprägt war.
- Seine Musikschule konnte er u. a. ins Leben rufen, nachdem er eines seiner Werke („Six Morceaux Caracteristiques“) Franz Liszt widmete und dieser ihm daraufhin einen Geldbetrag für sein Projekt zukommen ließ.
- Während Clara Schumann Smetanas „Stammbuchblätter“ für geradezu „bizarr romantisch“ hielt, lobte Liszt seine Komposition. Mehr und mehr wurde der damals Dreißigjährige in seinem Schaffen durch den Älteren beeinflusst, besonders die Werke seiner Göteborger Zeit deuten darauf hin.
- Die in den 1860er-Jahre entstandene Spieloper „Die verkaufte Braut“ entwickelte ihren großen Erfolg beim Publikum erst ab 1892, nachdem sie anlässlich der Wiener Musik- und Theaterausstellung in deutscher Sprache aufgeführt wurde. Die Vertonung von Kompositionen in tschechischer Sprache litt damals teilweise noch unter der nicht korrekten Aussprache der Künstler.
- Die Qualen seiner Taubheit, die 1874 einsetzte und recht schnell zur Gehörlosigkeit führte, behinderten ihn zwar, beeinflussten seinen Lebenslauf jedoch nicht in der Hinsicht, dass er aufgehört hätte, zu komponieren. Im Gegenteil: Er thematisierte die Auswirkungen bspw. in seinem Streichquartett „Aus meinem Leben“. Weitere Werke aus dieser Zeit sind bspw. „Die tschechischen Tänze“, die Oper „Der Kuss“ und die sechs sinfonischen Kompositionen, die den Zyklus „Mein Vaterland“ bilden.
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