Symptome und erste Maßnahmen
Meistens äußert sich eine Bauchmuskelzerrung durch ziehende und krampfartige Schmerzen, die sich langsam aufbauen und in der Folge stärker werden. Das Anspannen und Dehnen der Muskelpartie schmerzt. Die sportliche Aktivität, meist Bauchmuskeltraining wie Sit-ups, muss aufgrund der Schmerzen abgebrochen werden.
Der Muskelbereich, in dem die Zerrung erfolgt ist, fühlt sich schmerzhaft angespannt an. Anders als beim Muskelkater kann man dies aber nicht durch sanftes Massieren oder Schütteln lockern. Bei einer Bauchmuskelzerrung entstehen in der Regel brennende und ziehende Schmerzen im Ober- oder Unterbauch.
Im Fall einer Zerrung gehen Sie zunächst nach der PECH-Regel vor.
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Pausieren, das heißt die sportliche Aktivität abbrechen und die betroffenen Muskeln schonen.
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Eis, die von der Zerrung betroffene Stelle kühlen (Eis oder ein Kühlpack).
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Compression, Sie können einen elastischen Wundverband anlegen, um die Bewegungsmöglichkeiten im betreffenden Bereich einzuschränken.
- Hochlegen, der verletzten Stelle. Im Fall einer Bauchmuskelzerrung sollten Sie sich hinlegen, indem Sie sich erst in Bauchlage hinlegen und dann vorsichtig auf den Rücken drehen, sodass Sie die Bauchmuskeln möglichst wenig anspannen müssen.
Wie behandelt man eine Bauchmuskelzerrung?
Nachdem Sie nun die erste Hilfe Maßnahmen angewendet haben, sollten Sie gegebenenfalls eine Salbe mit einem enthaltenen Schmerzmittel auftragen. Salben mit dem Wirkstoff Ibuprofen bekommen Sie in der Apotheke.
- Achten Sie beim Kühlen darauf, dass Sie immer ein Geschirrtuch oder Ähnliches zwischen Kühlpack und Haut legen, sonst kann es zu lokalen Erfrierungen kommen.
- Wenn Sie keine Schmerzmittel wie Ibuprofen verwenden möchten, können Sie alternativ eine Salbe mit Arnika verwenden. Diese tragen Sie mehrmals am Tag auf die betroffene Stelle auf.
- Eine Behandlung mit Franzbranntwein fördert die Durchblutung und hilft sowohl bei einem starken Muskelkater als auch bei leichten Zerrungen. Tragen Sie die Tinktur mehrmals täglich auf.
- Trainieren Sie auf keinen Fall weiter, schonen Sie sich. Das bedeutet, dass Sie Ihre körperliche Aktivität auf leichte Alltagstätigkeiten beschränken.
- Achten Sie beim Hinlegen darauf, dass Sie sich nicht hinsetzen und dann unter Anspannung der Bauchmuskeln den Oberkörper absenken. Besser Sie legen sich in Bauchlage hin und drehen sich dann vorsichtig auf den Rücken.
- Ein dehnbarer Verband, ein Korsett oder ein Gewichthebegürtel kann helfen, dass die betroffenen Muskelbereiche geschont werden.
- Sollten die Schmerzen schlimmer werden oder länger als eine Woche andauern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, es könnte sich um einen Muskelfaserriss handeln.
Normalerweise bessern sich die Schmerzen bei einer Bauchmuskelzerrung nach wenigen Tagen bis zu 14 Tagen, je nach Schweregrad und Stelle der Zerrung. Wenn die Schmerzen nachlassen, dürfen Sie die gezerrte Muskelpartie wieder vorsichtig bewegen und ganz leicht dehnen. Hierzu erfolgt die Dehnung langsam und kontinuierlich, auf keinen Fall abrupt, mit wippenden Bewegungen.
Wenn Sie einen Arzt aufgesucht haben und die Zerrung schlimmer ist, kann es sein, dass Sie weitere Behandlungen verschrieben bekommen. Dabei kann es sich um eine Elektrotherapie, Massagen, Lymphdrainage oder auch Tape Verbände handeln. Das wird der behandelnde Arzt individuell entscheiden.
Letztlich ist eine Bauchmuskelzerrung unangenehm und schmerzhaft aber nichts Schlimmes, vorausgesetzt Sie schonen sich, lassen die Verletzung ausheilen und riskieren somit nicht, dass sich Folgeschäden ergeben.
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