Das barocke Zeitalter dauerte fast 200 Jahre lang, etwa von 1570 bis 1770. Im Barock erreichten Politik, Kunst, Kultur und Philosophie einen ganz neuen gesellschaftlichen Stellenwert und viele Veränderungen traten in Kraft, welche die Geschicke der europäischen Staaten nachhaltig beeinflussen sollten.
Der Barock und seine Politik
- Im Barock war die Politik geprägt durch die absolutistische Herrschaftsform. Der König vereinte die gesamte Macht des Staates in seiner Person. Das bedeutet, er konnte Gesetze erlassen, über seine Untertanen richten und dafür sorgen, dass seine Regeln befolgt wurden.
- Adelige, Zünfte und auch die Kirche, denen zu früheren Zeiten zumindest ein Mitspracherecht eingeräumt wurde, waren im Barock in ihrer Entscheidungsgewalt stark eingeschränkt. Allein der König entschied, welche Ämter er an treue Gefolgsleute abgeben wollte - und das ließ er sich einiges kosten. Wer also ein Amt ausüben wollte, musste adelig sein, sich mit dem Herrscher gut stellen und vermögend sein.
- Im Deutschen Reich war der Absolutismus im Barock nicht so stark ausgeprägt wie in Frankreich. Den Fürsten war es nicht gelungen, die mittelalterliche Ständeordnung vollständig aufzulösen.
- Um die eigene Macht zu erhalten, mussten die Herrscher im Barock viele Kriege führen. Doch auch diplomatische Beziehungen zwischen den einzelnen Machtzentren wurden immer wichtiger, denn die eigene Stellung ließ sich nicht nur mit Gewalt, sondern auch durch eine kluge Heiratspolitik sichern.
Kunst und Kultur im Barock
- Kunst und Kultur im Barock waren ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Besonders der Architektur kam eine große Bedeutung zu. Opulente Kuppelgebäude mit massiven Säulen wurden gebaut, die Bauherren legten viel Wert auf Zierelemente wie vergoldete Muschelformen.
- Auch die Innenarchitektur war ein wichtiger Aspekt barocker Kunst. Vergoldete Tapeten, großflächige Deckenmalereien und Details aus Porzellan, Marmor oder Elfenbein zierten die Räumlichkeiten der herrschenden Gesellschaftsschicht.
- Der Hang zu Opulenz und Schwülstigkeit spiegelt sich auch in der barocken Literatur wider. Die Sprache war blumig und sehr metaphorisch, häufige Motive waren die Gegensätzlichkeiten von Leben und Tod.
- Die Barockmusik setze in erster Linie auf Opern, auch das Ballett wurde immer beliebter. Ein großer Anhänger des Balletts war der französische König Ludwig XIV., der auch gerne einmal die Hauptrolle in einem der Stücke übernahm.
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