Kompost und Biomüll ist nicht dasselbe
Bei Schalen von Bananen handelt es sich selbstverständlich um organischen Abfall und im Prinzip tun Sie das einzig Logische, wenn Sie eine Bananenschale in den Biomüll oder auf den Kompost werfen.
- Prinzipiell sollten Sie allerdings unterscheiden zwischen dem Komposthaufen, den Sie sich selber im Garten anlegen können und der Biomülltonne, die von den Städten und Gemeinden bereitgestellt wird.
- Das, was Sie auf den Kompost werfen, nutzen Sie später, wenn es zu Humus geworden ist, zum Anreichern Ihres Gemüsegartens. Beim Biomüll der Biotonne dagegen handelt es sich um ganz andere Dimensionen, da hier der Bioabfall von Unmengen von Haushalten auf einen Haufen geworfen wird. Oft werden diese Abfälle genutzt, um Biogas zu produzieren. Das Endziel ist hier also ein völlig anderes als bei Ihrer privaten Kompostierung. Dementsprechend muss ganz klar unterschieden werden, ob bei Biomüll von privatem Kompost oder dem Abfall, der in die städtischen Biotonnen wandert, die Rede ist.
Die Bananenschale darf auf den Kompost
- Bananen gehören zu den Zitrusfrüchten, die aus südlichen Ländern nach Deutschland importiert werden. Um die lange Lagerung und den langen Transportweg unbeschadet zu überstehen und sie während des Reifens vor Ungeziefer zu schützen, werden konventionelle Bananen auf den Plantagen mehrere dutzende Male mit vielfältigen chemischen Haltbarmachern und pilzhemmenden Substanzen behandelt. Unter Gartenfreunden hält sich deshalb hartnäckig der Mythos, dass die in den Schalen verbliebenen Pestizide einen kleinen Komposthaufen leicht verderben können und die Schalen deshalb nicht dort hinein gehören.
- Bedenken Sie jedoch, dass Bananen ja definitiv nicht das einzige Obst oder Gemüse sind, welches chemisch behandelt wird. Auch dutzende anderer Früchte und vor allem Südfrüchte aus konventionellem Anbau wären dann genauso betroffen und dürften dieser Logik zufolge nicht auf den Kompost.
- Tatsächlich ist es bei Bananen aus konventionellem Anbau zwar so, dass sich noch chemische Rückstände an den Schalen befinden, diese haben auf die Kompostierung aber keine Auswirkungen und gehen quasi in der Masse der anderen organischen Abfälle unter.
- Der Grund, wieso die Rede davon ist, dass die Schalen nicht auf den Kompost gehören, ist deshalb viel eher der, dass eine Bananenschale "am Stück" schlichtweg zu groß ist, um vollständig zu verrotten und die Schalen allgemein eher schlecht und langsam zu Humus werden. So haben Sie es vielleicht auch schon einmal erlebt, dass sich die Schale, statt zu verrotten, zu einem schwarzen, getrockneten und klumpigen "Etwas" entwickelt hat, während der restliche Kompost bereits fertiger Humus geworden ist.
- Dies kann Ihnen sowohl mit herkömmlichen Bananen wie auch mit chemisch unbehandeltem Bio-Obst passieren und liegt deshalb nicht an den potenziellen Pestiziden - welche in Bio-Bananen ja kaum bis gar nicht vorhanden sind -, sondern an der Struktur und Größe der Schale. Das gleiche Problem der schlechten Kompostierung ergibt sich übrigens auch bei Früchten wie beispielsweise der Mango oder Orange, die ebenfalls eine feste und vergleichsweise dicke Schale haben, die nur langsam verrottet.
- Hier könnten Sie sich schlichtweg damit behelfen, die Schale vor dem Wegwerfen zu zerkleinern und so den Zersetzungsprozess zu unterstützen - bei Kaffeesatz, Eierschalen und dergleichen handelt es sich ja auch um sehr kleine Stücke, die entsprechend schnell verrotten. Die zerkleinerten Schalen zersetzen sich leichter als die komplette Schale und Sie können sie dann bedenkenlos auf den Kompost geben. Wenn Sie sich die Mühe des Zerkleinerns der Schalen sparen wollen, ist der Restmüll jedoch die bessere Option.
Die Entsorgung im Biomüll
- Bei der Entsorgung der Bananenschale in der Biomülltonne, die von der Stadt abgeholt wird, sieht die Lage anders aus. Hier können Sie sie im Grunde bedenkenlos hineinwerfen. Sehr oft wird aus dem verbrannten Abfall Energie oder Biogas gewonnen, manchmal auch neuer Humus.
- Die Masse an organischen Müll, die durch die Zusammenführung des Mülls aller Haushalte entsteht, wird dazu in den Biomüllanlagen fachgerecht zerkleinert und/ oder verbrannt und hier hat die Größe der Bananenschale keinerlei Auswirkungen auf das Ergebnis.
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