Wissenswertes zu Zigarettenfiltern
Gehören Sie zu den Rauchern, die die Reste Ihrer Filterzigaretten in Blumentöpfen verbuddeln? Vielleicht glauben Sie sogar den Pflanzen etwas Gutes zu tun, weil Tabakreste und Zigarettenfilter ein Dünger sein sollen. Dann wird Sie die Wahrheit überraschen.
- Herkömmliche Zigarettenfilter bestehen aus Zellulosefasern, daher gehen die meisten Raucher davon aus, dass die Filter von Zigaretten ähnlich unproblematisch sind wie Kaffeefilter. Die Fasern sind aber mit Essigsäure zu dem Celluloseacetat verestert. Dieser Stoff zersetzt sich nur sehr schwer. Als Kleber wird Triacetin (Glycerintriacetat) verwendet, das erst nach Jahrzehnten zerfällt.
- Biologisch abbaubare Zigarettenfilter bestehen aus Stärke, Baumwolle oder unbehandelter Zellulose. Sie zersetzen sich laut Herstellerangaben innerhalb eines Monats. Diese Filter sind allerdings nicht in fertigen Zigaretten vorhanden. Nur wer selber dreht, kann sich schon heute mit den Filtern eindecken. Sie bekommen Bio-Zigarettenfilter von OCB, Mason's oder Greenbutts in Tabakfachgeschäften.
Auch biologisch abbaubare Filter sind problematisch
Die Hersteller der Zigarettenfilter preisen ihre Produkte als gesund an und verweisen darauf, dass Sie diese unbesorgt einfach auf die Erde werfen können. Biologisch abbaubare Filter aus natürlichen nachwachsenden Rohstoffen enthalten weniger Schadstoffe als herkömmliche Zigarettenfilter. Aber wirken sich die geringeren Schadstoffe tatsächlich positiv auf den biologischen Abbau aus?
- Wenn Sie Ihre frischen Filter entsorgen, statt Sie für eine Zigarette zu verwenden, können Sie diesen unbesorgt auch in der Erde verbuddeln oder auf die Straße werfen. Er schadet weder den Pflanzen noch der Umwelt. Aber Sie werden sicher nicht bewusst ungenutzte Filter entsorgen.
- Ein gebrauchter Filter enthält große Mengen an Teer und Nikotin. Auch wenn der Filter selbst biologisch abbaubar ist, sind es die darin enthaltenen Schadstoffe aus dem Tabak nicht. Denn diese sind hochgiftig. Deshalb dürfen Sie diese Kippen nicht einfach auf den Rasen oder in ein Blumenbeet werfen.
- Eine Zigarette enthält zwischen 15 und 25 mg Nikotin, der Filter hält davon etwa die Hälfte zurück. Damit befinden sich in einem gebrauchten Filter bis zu 12 mg Nikotin. 20 mg Nikotin können bei einem Kleinkind tödlich sein. Damit dürfte es auf der Hand liegen, dass jeder Zigarettenrest sorgfältig entsorgt werden muss. Vielleicht gibt Ihnen auch zu denken, dass Nikotin als Pflanzenschutzmittel verboten wurde, weil es zu giftig ist.
- Werfen Sie die Kippen auch nicht in leere Flaschen. Schon wenige Zigarettenstummel reichen, um aus einem Getränkerest eine hochgiftige Flüssigkeit zu erzeugen. Wird diese versehentlich geschluckt, besteht akute Lebensgefahr.
So entsorgen Sie Zigarettenkippen richtig
Halten Sie sich die erwähnten Gefahren vor Augen, dann fallen Ihnen die folgenden Maßnahmen nicht schwer.
- Es gibt Taschenaschenbecher, die Sie nach Gebrauch zuklappen können. Führen Sie einen solchen am besten immer mit sich, wenn Sie Raucher sind. Der Zigarettenfilter gehört in diese Dose, nie auf die Erde.
- Verwenden Sie zu Hause Metall- oder Keramikaschenbecher mit einem dicht schließenden Deckel. Dieser verhindert auch, dass Glut etwas anzünden kann.
- Leeren Sie die Aschenbecher so schnell wie möglich in den Restmüll. Schütten Sie zunächst etwas Wasser auf den Inhalt des Aschenbechers, bevor Sie ihn in die Tonne entleeren. So können Sie sicher sein, dass es zu keinen Brand in der Plastikmülltonne kommt.
Auch biologische abbaubare Zigarettenfilter gehören nicht in die Biotonne oder auf den Kompost. Die Gefahr durch das darin enthaltene Nikotin ist zu groß.
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