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Baby trinkt wenig - das sollten Sie jetzt tun

Beim Füttern mit dem Fläschchen kann man die Trinkmenge besser kontrollieren.
Beim Füttern mit dem Fläschchen kann man die Trinkmenge besser kontrollieren. © Sarah Chai / www.pexels.com
Frisch gebackene Eltern sind häufig unsicher, was das Trinken des Babys angeht. Trinkt es genügend? Normalerweise weiß das Baby selbst genau, was es braucht und fordert das mehr oder weniger lautstark ein. Bei Stillkindern ist es schwieriger einzuschätzen, wie viel das Neugeborene tatsächlich trinkt als bei Flaschenkindern.

Woher weiß man, dass das Baby genügend trinkt?

Babys sind bereits Individuen und so variiert auch das Trinkverhalten teilweise stark von Kind zu Kind.

Es gibt ein paar Punkte, die zeigen, dass es dem Baby gut geht:

  • In 24 Stunden trinkt das Baby durchschnittlich fünf bis zwölf Mal, wobei manche Babys lieber mehr trinken, dafür nicht so häufig und andere öfter, dafür aber kleinere Mengen mögen.
  • Nach dem Trinken, egal ob Stillen oder Fläschchen, sieht das Baby ruhig, zufrieden und vielleicht ein wenig schläfrig aus. Es ist entspannt.
  • Bis zum Alter von vier Monaten sollte das Neugeborene pro Woche ca. 150 – 250 Gramm zulegen.
  • Der Stuhlgang wird ab dem fünften Tag gelb und ist locker und cremig. Mit etwa vier Tagen hat das Baby drei bis vier Mal die Windel voll.
  • Urin ist meistens bei Neugeborenen noch nicht viel vorhanden, das liegt daran, dass die Nieren noch nicht so viel Flüssigkeit verarbeiten können.
  • Das Baby macht einen wachen und aktiven Eindruck nach seinen Schläfchen.

Bei diesen Anzeichen trinkt das Baby möglicherweise zu wenig:

  • Das Neugeborene ist apathisch und schläfrig oder es wirkt umgekehrt sehr nervös und unruhig.
  • Wenn das Baby immer mehr als vier Stunden am Stück schläft.
  • Das Baby ist entweder sehr schnell fertig mit dem Trinken oder nimmt sich so viel Zeit, dass es während dem Trinken einschläft und dann ganz aufhört zu trinken.
  • Nach 10 bis 14 Tagen sollte das Neugeborene sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben.
  • Der Stuhlgang ist selten, der Urin dunkel gelb-orange und der Stuhl eher trocken bröckelig.
  • Die Haut des Babys ist faltig und wirkt nicht prall.
  • Wenn man auf den Fingernagel drückt, dauert es mehr als eine Sekunde, bis die Farbe wieder zurückkehrt.
  • Die Fontanelle am Köpfchen ist eingesunken. In dem Fall bitte sofort einen Arzt aufsuchen!

Warum trinkt das Baby so wenig?

  • Eine Abneigung gegen das Trinken kann sich entwickeln, wenn man eventuell zu oft etwas anbietet, das Baby geht dann in eine Verweigerungshaltung, obwohl es eigentlich etwas möchte. Außerdem kann es sein, dass die Umgebung zu unruhig ist oder die Mutter gestresst. Kinder merken so etwas schnell. Manche Kinder lassen sich dann durch die Umgebung so ablenken, dass sie „vergessen“ zu trinken. Hier sollte man eine entspannte Atmosphäre schaffen und warten bis das Kind schon etwas müde ist, dann ist es nicht mehr so schnell abgelenkt.
  • In seltenen Fällen hat das Baby unter Umständen eine Wahrnehmungsstörung, die sich dergestalt zeigt, dass es Empfindungen anders wahrnimmt und sich zum Beispiel an einem bestimmten Geruch, Geschmack oder Konsistenz stört. Das kann auch der Fall sein, wenn das Baby gestillt wird und die Mutter etwas Scharfes oder stark würziges gegessen hat, dass das Kind nicht mag. Bei Flaschenkindern sollte man verschiedene Milchnahrungen ausprobieren um festzustellen, welche das Baby mag. Manche Kinder sich sehr wählerisch.
  • Müdigkeit wird manchmal falsch gedeutet, das Baby weint, zieht sich an den Ohren, reibt die Augen, will Körperkontakt, dreht den Kopf unruhig und zappelt. Der Grat zwischen müde und übermüdet ist bei den kleinen Kindern sehr schmal. Meistens geht dann gar nichts mehr, auch nicht trinken. Mit der Zeit bekommt man mit, wann der Zeitpunkt ist, dass man noch füttern kann und wann das Baby einfach nur schlafen will.
  • Wir kennen das auch, Appetitlosigkeit, wenn man einen Infekt ausbrütet. Das ist oft sogar das erste Symptom, das sich zeigt. Das ist bei Babys auch häufig der Fall. Wenn das Kind Fieber bekommt und einen schlechten Allgemeinzustand hat, sollte man vorsichtshalber zum Arzt gehen. Ansonsten holen die Kinder schnell wieder auf, wenn sie wieder gesund sind und trinken viel.
  • Der falsche Fütterungsrhythmus kann Probleme machen. Erwachsene halten sich gerne an Zeiten und Pläne, viele Babys kommen gut damit zurecht, andere nicht. Man sollte dem Baby hier nichts aufzwingen, denn das kann zu Unterernährung und gesundheitlichen Problemen führen. Bei Babys sollte man sich nach deren Rhythmus richten, bei Kleinkindern kann man dann schon langsam auf feste Zeiten bestehen.
  • Sollte das Baby von Anfang an zu wenig trinken, kann ein fehlender Saugreflex oder eine nicht sichtbare Gaumenspalte der Grund sein. Das ist auf jeden Fall mit dem Kinderarzt abzuklären.
  • Mundsoor beeinträchtigt das Trinkverhalten von Babys, denn diese Mundfäule ist schmerzhaft und muss behandelt werden. Sie zeigt sich mit einem weißen Belag auf Zunge und /oder Schleimhäuten im Mund.

Da Babys schon Individuen sind, ist es wichtig sich auf das kleine eigene Menschlein einzulassen und dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht. Die Stillumgebung muss passen, man sollte sich die Zeit nehmen, die das Kind braucht und geduldig sein.

Manchmal hilft es auch, wenn der Vater oder eine andere Person das Füttern übernehmen, wenn man beispielsweise abstillen möchte. Die Mutter sollte nicht im Raum sein, so kann das Kind sich besser auf die neue Situation einstellen.

Gerade bei sehr jungen Babys gilt es lieber einmal zu oft zum Kinderarzt zugehen, als etwas zu übersehen, wenn das Baby sich nicht wohlfühlt und zu wenig trinkt.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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