Ursachen der Autoimmunerkrankung
- Die Schädigung des körpereigenen Gewebes beim Hund kann auf zwei Arten geschehen. Dazu gehören die Killerzellen und die Einlagerung von Immunkomplexen.
- Bei der ersten Art der Schädigung werden Gewebestrukturen von zytotoxischen T-Lymphozyten, die Sie auch Killerzellen nennen, und vom Komplementsystem, auch unspezifisches Abwehrsystem genannt, angegriffen. Beides führt zur Zellauflösung von körpereigenen Zellen. Die Reaktionszeit liegt zwischen sechs und zwölf Stunden, manchmal kann sie auch Tage betragen.
- Bei der zweiten Schädigungsart werden Antigene und Antikörper zu Immunkomplexen umgewandelt. Sie lagern sich in wichtigen Gebieten des Körpers ein und es erfolgt durch Komplement- und Leukozytenaktivierung die Entzündung und Zerstörung.
- Beachten Sie, dass gegenüber dem körpereigenen Gewebe beim Hund normalerweise eine Immuntoleranz besteht. Bei der Autoimmunerkrankung kann das Abwehrsystem nicht mehr klar zwischen Selbst und Nicht-Selbst unterscheiden.
- Merken Sie sich, dass außerdem bestimmte Kontroll- und Regulationsmechanismen des Abwehrsystems außer Kraft gesetzt sein können. Hier spielen vor allem die Unterdrückerzellen, auch Suppressorzellen genannt, eine wichtige Rolle, die dafür sorgen, dass zu heftige Reaktionen des Abwehrsystems verhindert werden. Manchmal besteht jedoch auch ein Übergewicht der T-Helferzeller über die Unterdrückerzellen.
- Es ist wichtig für Sie zu wissen, dass andere Auslöser für die Autoimmunerkrankung beim Hund Medikamente oder Mikroorganismen sein können. Sie verändern die körpereigene Substanz, sodass sie nicht mehr als die eigene anerkannt wird.
- Die Autoimmunerkrankungen werden in organspezifische und nicht-organspezifische Krankheiten eingeteilt. Bei der organspezifischen richtet sich die Erkrankung gegen ein bestimmtes Organ oder gegen ein bestimmtes Organsystem. Zu den nicht-organspezifischen gehören Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, bei dem sich das Abwehrsystem vom Hund gegen verschiedene Körpergewebe richtet und es zu Ablagerungen von Immunkomplexen in unterschiedlichen Organen kommen kann.
Krankheit beim Hund vorfinden
Zu den bekannten Autoimmunkrankheiten beim Hund zählen der Pemphigus-Komplex, Polyarthritis, rheumatoide Arthritis und Glomerulonephrits.
- Wird bei Ihrem Hund eine Form des Pemphigus-Komplexes diagnostiziert, finden Sie im Anfangsstadium Pusteln um die Nase, den Augen und an den Ohren, die aufplatzen und danach stark verkrusten. Diese breiten sich über den ganzen Körper aus. Beachten Sie, dass die Ballen Ihres Hundes stärker verhornen und die Krallen schneller wachsen können. Eine andere Form des Komplexes befällt vor allem die Schleimhäute.
- Zum Pemphigus-Komplex gehört auch Lupus erythematodes, eine Autoimmunerkrankung, die akut mit hohem Fieber beginnt und ohne Behandlung innerhalb von Monaten zum Tod beim Hund führen kann, da die Immunkomplexe Organe, Haut und Blutzellen angreifen.
- Beachten Sie, dass vor allem Hütehunde wie Collies, Beardet Collis, Border Collies und Shelties sowie Australian Shepherds und Siberian Huskies von dieser Erkrankung betroffen sind, da sie über eine schwächere Pigmentierung der Haut verfügen.
- Sowohl bei der rheumatoiden Arthritis als auch der Polyarthritis zeigen sich im Anfangsstadium Entzündungserscheinungen in den Gelenken. Im weiteren Verlauf erfolgen durch die autoimmune Reaktion Fibrineinlagerungen und Zellwucherungen sowie die Zerstörung des Gelenkknorpels, der Sehnen und der Bänder des Halteapparates. Wenn Ihr Hund lahmt, schlecht frisst und schnell abmagert, sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen, um eine passende Behandlung zu beginnen.
- Die Autoimmunerkrankung Glomerulonephrits kann bei Ihrem Hund zum Nierenversagen führen, da in diesem Fall die Nierenkörperchen durch das körpereigene Immunsystem zerstört werden können. Verhältnismäßig häufig erkrankt daran der Berner Sennenhund, wobei bei ihm meist eine Borreliose-Infektion festgestellt wurde.
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