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Ausfuhrsteuern - Informatives

Gesetzliche Verordnungen regeln Exportsteuern.
Gesetzliche Verordnungen regeln Exportsteuern.
Sie werden sich vielleicht über den Begriff Ausfuhrsteuern wundern. Das deutsche Steuerwesen kennt keine Steuer auf Ausfuhren. In anderen Ländern gehören Ausfuhrsteuern dennoch zu den Mitteln, Geld für den Staat einzutreiben.

Ausfuhrsteuern müssen Sie in Deutschland nicht abführen. Ganz im Gegensatz dazu steht die Einfuhr- beziehungsweise Einfuhrumsatzsteuer. Bei einer Einfuhr von Gegenständen und Gütern aus einem Drittland wird die in Deutschland gültige gesetzliche Mehrwertsteuer als eine Verbrauchssteuer erhoben.

Exporteur muss Ausfuhrsteuern an den Staat abführen

  • Ausfuhrsteuern bilden in einer Vielzahl von Entwicklungsländern wichtige Staatseinnahmen. Für die meisten Länder sind genaue Daten schwer zu ermitteln. Brasilien hat 2007 mehr als 36 Millionen Dollar eingenommen. Dem Staatshaushalt von Ghana flossen im Jahr 2006 etwa 65 Millionen US-Dollar aus der Ausfuhrsteuer auf Kakao zu.
  • Ausfuhrsteuern können staatliche Stellen leichter verwalten und eintreiben als solche komplizierteren Besteuerungsformen wie Einkommensteuer oder Grundsteuer. Von der Weltwirtschaftsorganisation WTO werden Ausfuhrsteuern zur Kontrolle von Exporten anerkannt.
  • Von Nutzen sind Ausfuhrsteuern vor allem für die Neuentstehung von verarbeitenden oder nachgelagerten Industrien.
  • Entwicklungsländer möchten Rohstoffe nicht ausschließlich exportieren. Verarbeitete Rohstoffe erzielen ordentliche Preise auf dem Weltmarkt und schaffen Beschäftigung und Wohlstand im eigenen Land.
  • Im afrikanischen Botsuana untersagt die Regierung das Exportieren von unverarbeiteten Halbedelsteinen. Davon profitiert das lokale Verarbeitungsgewerbe.
  • Südafrika erhebt eine Ausfuhrsteuer auf Rohdiamanten. Die lokale Wirtschaft und deren Verarbeitungsfertigkeiten sollen gefördert sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützt werden.
  • Um unabhängig von Rohstoffexporten zu werden, ist die Erhebung einer Ausfuhrsteuer das richtige Mittel.

Festlegen von Steuern beim Export von Rohstoffen

  • Ausfuhrsteuern und Ausfuhrbeschränkungen für einige wichtige Rohstoffe machen der europäischen Wirtschaft zu schaffen. Die EU hat im Rahmen ihrer Rohstoffinitiative 2008 etwa 15 Rohstoffe mit starken Ausfuhrbeschränkungen erfasst.
  • Vor allem Mineralien werden von China, Russland, Indien, Argentinien und der Ukraine bei der Ausfuhr beschränkt. Ausfuhrbeschränkungen auf nicht verarbeitete Felle und Häute wenden Argentinien, Brasilien, Indien und Pakistan an.
  • Nicht immer sind es Ausfuhrsteuern, die einen Export verteuern. Jede fünfte Maßnahme beschäftigt sich mit der Festlegung von Exportmengen. Steuern werden hauptsächlich auf Metall und landwirtschaftliche Erzeugnisse, gefolgt von Chemikalien, Holz sowie nicht verarbeiteten Fellen und Häuten erhoben.
  • Jeder Staat legt eigenverantwortlich fest, in welcher Höhe eine Ausfuhr besteuert wird. Sie im Rahmen politischer Entscheidungen von der jeweiligen Regierung als Prozentsatz festgesetzt. 
  • Argentinien verlangt beispielsweise 35 Prozent Steuern bei der Ausfuhr von Sojabohnen. Als Exporteur von Sojabohnen sind Sie verpflichtet, die Steuern entsprechend den argentinischen Gesetze abzuführen. Als Exporteur können Sie allerdings nur auftreten, wenn Sie in Argentinien ein Unternehmen führen. (Als Importeur zahlen Sie über den Verkaufspreis diese Steuern.)

Ausfuhrsteuern bringen Entwicklungsländern zahlreiche Vorteile. Auch wenn dadurch Importe teurer werden und Sie mehr für ein Produkt bezahlen müssen, hat jedes Land das Recht, Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und Wirtschaftsentwicklung zu ergreifen.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
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