Was Sie benötigen
- Interesse und Liebe zur Bergwelt
Das Arbeiten in der Bergwelt hat Tradition
- Bereits über Jahrhunderte wurden die Almen von Sennern (Hütern) und Sennerinnen als Weideland genutzt. Aus der Tätigkeit ergab sich zwangsläufig, dass auch die Käseherstellung auf den Almen durchgeführt wurde. Zwischen 1900 und 1960/70 wurden die Almgebiete noch recht intensiv genutzt.
- Die schwere Arbeit und der hohe Arbeitsaufwand auf der Alm schreckten in den 70er Jahren viele von der Berufswahl des Senners oder der Sennerin ab. Auch die geringen Erträge passten nicht zu der damaligen, landesweiten, wirtschaftlich guten Allgemeinlage und so änderte sich die Funktion der Alm langsam in Richtung Tourismus.
- Inzwischen steigt die Bedeutung der Almwirtschaft und damit auch das Ansehen der Arbeit auf der Alm in der Bevölkerung wieder, denn mehr und mehr wird deutlich, welchen wichtigen Stellenwert die Viehhaltung zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und der Vegetation hat. Und so ist nun eine Bergweltkultur entstanden, die sich durch landwirtschaftliche Nutzung und touristische Angebote sinnvoll ergänzt.
Sie werden auf der Alm gebraucht
- Ganz egal, ob Sie auf einer schweizerischen, österreichischen oder bayrischen Alm arbeiten möchten, Sie sollten sich informieren und erst dann bewerben.
- Schon allein auf etwa 360 oberbayrischen Almen wird ständig Personal benötigt und da macht eine Bewerbung oft nur Sinn, wenn Sie für längerfristig eine Arbeit auf der Alm suchen. Um nur für einige Wochen zu testen, ob Sie Ihr Leben zugunsten der Arbeit auf der Alm verändern möchten, sollten Sie sich erst einmal bei den angebotenen Projekten umsehen.
- In der Regel sind die Gebäude auf der Alm nur für eine sehr begrenzte Personenzahl ausgestattet und die einstellenden Bauern suchen in der Regel nur einen Mitarbeiter, auf den sie sich verlassen können. Deshalb sollten Sie einige Voraussetzungen für Ihre Bewerbungen mitbringen.
- Normalerweise erstreckt sich die Arbeitszeit auf der Alm von Anfang Juni bis Ende September. Das bedeutet für Sie, dass Sie während dieser Zeit ausschließlich auf der Alm bleiben müssten, wenn Sie dort arbeiten möchten.
- Weil der arbeitgebende Bauer sein gesamtes Jungvieh auf die Alm schickt, ist er auf einen sehr verantwortungsbewussten Mitarbeiter angewiesen, der Grundkenntnisse in der Viehhaltung mitbringt. Überlegen Sie, ob Sie dieser Verantwortung gewachsen sind.
- Für Berufsneulinge gibt es allerdings oft die Möglichkeit, vor Arbeitsbeginn, einen Tierhaltungskurs an einer der staatlichen Tierhaltungsschulen zu besuchen. Adressen der Schulen können Sie unter "Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum" googeln.
- Sollten Sie Interesse haben, in einer Alpen-Vereinshütte einen Job anzunehmen, sollten Sie sich mit den jeweiligen Pächtern in Verbindung setzen. Es handel sich oft um Schutzhütten, die im Bereich Küche, Gästezimmer, Touristenbewirtung usw. Jobs ausschreiben. Um Adressen zu finden, setzen Sie sich am besten mit dem Deutschen Alpenverein in Verbindung.
- Die vollständige Adresse lautet: Deutscher Alpenverein, Bundesgeschäftsstelle, Von-Kahr-Str. 2- 4, 80997 München Tel: 089/14003-0. Auch die Fachzeitschrift: "Der Alm- und Bergbauer", die monatlich erscheint, kann Ihnen viel Informationen zur Almwirtschaft, Tierhaltung und Aktivitäten der Almwirtschaftsvereine geben.
Träumen Sie vom Arbeiten auf der Alm?
- Können Sie sich vorstellen, Ihren Anzug oder Ihr Sonntagskleid durch warme Kleidung, Regenschutz, feste Bergschuhe und Gummistiefel auszutauschen?
- Können Sie sich auch vorstellen, Ihr schönes Schlafzimmer und warmes Bett mit einem Schlafsack, Taschenlampe und Thermoskanne zu wechseln?
- Und können Sie sich vorstellen, ohne menschlichen Ansprechpartner, allein mit Kühen oder Schweinen in der Stille der Bergwelt morgens um sechs Uhr die Sonne aufgehen zu sehen?
- Kein Badezimmer mit fließendem Warmwasser. Nach einem Quellwasserbad marschieren Sie stundenlang über die Hochalm. Macht Ihnen Spaß? Dann sind Sie der richtige Mensch für die Arbeit auf der Alm.
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