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Antibiotika und Sport - das sollten Sie unbedingt beachten

Person, die Antibiotika zur oralen Einnahme bereithält.
Person, die Antibiotika zur oralen Einnahme bereithält. © Mark Fletcher-Brown / unsplash.com
Ambitionierte Sportler kennen das, man ist es gewöhnt regelmäßig mehrmals die Woche Sport zu treiben und man fühlt sich unzufrieden, wenn man diese Gewohnheiten nicht ausführen kann. Was ist denn nun, wenn man Antibiotika nehmen muss?

So wirken Antibiotika auf den Körper:

Antibiotika wirken nur bei bakteriellen Infektionen, nicht jedoch bei viralen Erkrankungen oder Pilzinfektionen. Diese Medikamente gibt es auch ausschließlich auf Rezept in Apotheken zu kaufen.

Antibiotika werden mittlerweile chemisch hergestellt, nachdem vor etwa 80 Jahren der Grundstein gelegt wurde, als zufällig bemerkt wurde, dass bestimmte Pilze in Petrischalen Bakterien um sich herum auf Abstand hielten, beziehungsweise abgetötet hatten.

Wer nun Antibiotika einnimmt, unterstützt seinen Körper bei der Bekämpfung der Bakterien. Trotzdem man sich unter Umständen gut fühlt, ist der Körper in Alarmbereitschaft. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, auch wenn wir im Normalfall wenig bis gar nichts davon mitbekommen.

Der Nachteil von einem Antibiotikum ist, dass es nicht zwischen den für uns nützlichen und den für uns schädlichen Bakterien unterscheidet. Somit ist meistens auch die Darmflora erst einmal geschädigt und muss sich erst wieder erholen.

Bewegung ja – Sport nein?

Prinzipiell ist Sport gesund, fördert er doch die Abwehrbereitschaft des Immunsystems. Durch die Schwächung des Körpers durch einen Infekt ist Sport jedoch kontraproduktiv. Der Körper ist ohnehin beschäftigt mit der Abwehr, was meistens auch mit einem leichten Pulsanstieg einhergeht. Wenn man nun noch Leistung vom Körper verlangt, kann das schwerwiegende Folgen haben. Typisch für einen solchen Rückfall ist eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis), die lebensbedrohlich ausfallen kann.

Dieses Sportverbot bezieht sich im Prinzip auf alle Sportarten, allerdings kommt es auf die Intensität des Trainings an. Leichte Bewegung in Form von Spaziergängen, ein paar Dehnübungen oder leichtes Yoga sind nicht schädlich. Mit leichter Bewegung ist gemeint, dass man den Puls nicht hochtreibt und nicht ins Schwitzen gerät.

Spaziergänge an der frischen Luft sind sogar gesundheitsfördernd, immer vorausgesetzt, dass man kein Fieber hat und sich gut fühlt.

Wann darf man wieder mit dem Training beginnen?

Jeder, der regelmäßig und gerne Sport treibt, wird sich nun fragen wann man denn gefahrlos wieder mit dem Training beginnen darf:

  • Während der gesamten Einnahmedauer des Antibiotikums ist Trainingspause
  • Nach Beendigung der Einnahme, sollte man ebenfalls noch ein paar Tage warten, denn der Körper ist von dem Bakterienangriff noch geschwächt, auch wenn man das möglicherweise nicht so wahrnimmt
  • Es kommt auf den Entzündungsherd an, eine Harnwegeentzündung benötigt in der Regel weniger lange Schonzeit wie etwa eine Lungenentzündung
  • Da der Körper noch geschwächt ist, sollte man auch den Umfang zu Beginn nicht so umfangreich gestalten wie vor der Trainingspause. Das bedeutet weniger lange und weniger intensiv sollte die Belastung ausfallen
  • Auf jeden Fall sollte man zu Beginn eines erneuten Trainings mit dem behandelnden Arzt sprechen, der eine Empfehlung aussprechen kann

So sinnvoll und hilfreich Antibiotika auch sein mögen, man darf nicht vergessen, dass der Körper einen inneren Kampf hinter sich hat und man sollte ihn entsprechend mit Ruhe unterstützen. Das gilt insbesondere auch für Kinder, die dafür oftmals noch kein Verständnis haben, da sie sich wohl fühlen.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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