Was ist eigentlich Bionik?
- Unter Bionik versteht man grob gesagt das funktionelle Gestalten von Dingen nach dem Vorbild der Natur, eine Art natürliches Design. Dabei geht es vorrangig um das Lernen von der Natur (und deren Problemlösungen) als Anregung für technisches Gestalten.
- Der Begriff geht auf die Wortschöpfung "bionics" des Amerikaners Jack Steele zurück, der den biologischen Sonar der Fledermäuse für Verbesserungen der Radartechnik zu nutzen gedachte. Jedoch müssen schon einige Arbeiten Leonardo da Vincis in den Bereich der Bionik eingebracht werden, auch wenn dieser den Begriff natürlich nicht kannte.
- So befasst sich - dem Hauptvertreter bionischen Designs Werner Nachtigall entsprechend - Bionik als Wissenschaftsdisziplin systematisch mit der technischen Umsetzung und Anwendung von Konstruktionen, Verfahren und Entwicklungsprinzipien, wie sie in biologischen Systemen vorhanden sind. Ein reines "Abgucken von der Natur" ist jedoch nicht darunter zu verstehen.
Anthropobionik - ein Teilgebiet mit speziellen Anspruch
- Grob gesagt geht es bei dem Teilgebiet der Anthropobionik um dem Menschen angepasste Anwendungen beziehungsweise Konstruktionen. Hierzu gehören vor allem Interaktionen zwischen Mensch und Maschine, die nicht nur bedienungsfreundlich, sondern auch den physiologischen Bedingungen und Gewohnheiten des Menschen entsprechen sollen.
- Beispiele sind die muskeleffiziente Gestaltung von Fahrrädern oder angepasste und funktionelle Beinsteuerungen für Gehunfähige beziehungsweise Gehbehinderte, die als Vorbild das Laufen von Tieren (beispielsweise Insekten) haben. Hierher gehören jedoch auch dem Menschen angepasste Greifarmsteuerungen, beispielsweise für einen Arbeitsroboter.
- In allen Fällen sind natürliche Abläufe von Tieren oder des Menschen Vorbild für die Konstruktionen. Die Anthropobionik hat dementsprechend Überschneidungen mit den Fachgebieten der Robotik und der Biotronik.
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